Wie zuverlässig werden Kontakte erfasst?

Es dürfte sehr häufig vorkommen, dass ein Kontakt mit einer infizierten Person nicht registriert wird. Das wird in den meisten Fällen schon daran scheitern, dass im Kontaktfall nicht beide Beteiligte die Corona-Warn-App installiert haben. Die App soll angeblich erst sinnvoll funktionieren, wenn sie von mindestens 60 Prozent der Bevölkerung installiert wird. Das wären etwa 50 Millionen Menschen in Deutschland.

Doch selbst dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer zufälligen Begegnung zweier Personen beide die App installiert haben, nur bei 36 Prozent. Das heißt: Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung die App installiert hat, wird rechnerisch nur gut jede dritte Begegnung tatsächlich davon erfasst.

Ein weiteres Problem entsteht, wenn ein infizierter Mensch erst einmal seine Daten hochgeladen hat. Hält er sich dann nicht an die Quarantäneauflagen, würden künftige Kontakte nicht mehr erfasst, weil er dazu seine Daten ein weiteres Mal hochladen müsste. Das ist ausdrücklich nicht vorgesehen.

Zu guter Letzt gibt es Infektionswege, die wie bei der Tröpfcheninfektion nicht auf einem engen Kontakt zwischen Menschen basieren. Die Virusverbreitung durch Aerosole oder Schmierinfektion werden mit einer Contact-Tracing-App nicht erfasst.

Wie berechnet sich das Infektionsrisiko?

Das Infektionsrisiko kann die App auf Basis verschiedener Faktoren, die die Bluetooth-Schnittstelle zur Verfügung stellt, berechnen lassen. Dazu gehören Dauer und zeitlicher Abstand des Kontaktes, die gemessene Signalstärke sowie ein nutzerabhängiges Übertragungsrisiko. Die API sieht für jeden der vier Faktoren acht Stufen vor, die dann jeweils von der App einer Stufe zugeordnet und gewichtet werden können. Aus der Kombination der vier Faktoren ergibt sich dann ein ebenfalls achtstufiges Risiko, das dem Nutzer angezeigt wird.

So differenziert die App nicht zwischen Kontakten, die weniger als 5 oder mehr als 30 Minuten gedauert haben. Dazwischen befinden sich sechs Stufen mit jeweils fünf Minuten Unterschied. Das Infektionsrisiko wird außerdem auch geringer bewertet, je länger ein Kontakt zurückliegt. Das Übertragungsrisiko kann davon abhängen, wann ein Nutzer infiziert wurde.

Die App kann dem Nutzer unter anderem anzeigen, wie lange der letzte Kontakt zu einer infizierten Person zurückliegt, wann es den ersten Kontakt gab, wie viele Infizierte getroffen wurden und in welchem Bereich das höchste Infektionsrisiko liegt.

Welche Daten muss ich bei einer Infektion hochladen?

Bei einer Infektion müssen lediglich die Schlüssel hochgeladen werden, die die App täglich neu generiert. Aus diesen Schlüsseln lassen sich die temporären IDs generieren. Die Daten der empfangenen IDs anderer Personen bleiben auf dem Gerät.

Wie funktioniert die App im Ausland? Das erfahren sie auf der nächsten Seite.

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7 Kommentare

  1. Michal

    Ich habe auch QR code ausversehen gelöscht, was passiert jetzt?

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  2. Esra

    QR code ausversehen gelöscht, was passiert jetzt?

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    • Merve Usta

      Hast du diesbezüglich eine antwort erhalten? Ist mir auch passiert..

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      • Corinna

        Ist mir auch passiert was kann ich tun?

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        • Franz W. Rother

          Was ist passiert?

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    • Karamürsel

      Ich habe mein QRCode ausverschämte gelöscht und ausgerechnet heute sollte ich per diesem Code mein Ergebnis bekommen was tue ich jetzt ? Bitte hilft mir

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  3. W. B.

    Ich habe die Corona App wieder von meinem Xiaomi Smart Phone gelöscht, weil sie entgegen Ihrem Bericht, keine Musikwiedergabe über Bluetooth zugelassen hat. Danach hat die Musikwiedergabe wieder funktioniert.

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