Nach meiner Zugspitzfahrt ist nun endlich der Reifenwechsel dran. Die bisher eingelagerten Sommerreifen werden aufgezogen. Nichts ungewöhnliches also und eine Sache von 30 Minuten in der Werkstatt. Klar, dass nach 50 Kilometern die Muttern nochmal festgezurrt werden sollen.

Dann fahre ich los in Richtung Erfurt. Plötzlich blinkt es an der Armaturentafel. Hilfe! Da hat doch noch nie etwas geblinkt. „Reifensensor prüfen“ erscheint auf der Anzeige – und ein Werkstattzeichen.

Obwohl ich ja eine routinierte Autofahrerin bin, ist dieses neue Erlebnis wieder ein Adrenalinstoß der besonderen Sorte. Ich fahre auf den Parkplatz, inspiziere die Reifen, prüfe die Luftventile und Muttern. Alles so weit normal, also fahre ich weiter.

Meine Tochter soll mir bei der Fahrt aus dem Bedienungshandbuch vorlesen. Dort taucht das Wort „Reinitialisierung“ auf, das auch eine Siebtklässlerin noch vor Probleme stellt.

Am Ziel befolge ich die Anweisung und reinitialisiere den Sensor. Ich habe mich telefonisch bei der Autowerkstatt davon überzeugt, dass das der richtige Schritt ist. Danach folgen noch fünf weitere Reinitialisierungen, denn am Wochenende fahre ich bis nach Eisenach.

Doch es nützt alles nichts: Jeweils nach einigen Kilometern erscheint wieder das Zeichen. Also geht es am Montag nach der Arbeit zur Werkstatt. Und dort mussten die Sensoren nur grundlegend eingelesen werden?! Ich lobe mir ja Technik, aber so? Naja.

Auch Elektroautos sind Faradaysche Käfige

Das Kollegensommerfest habe ich verpasst, dafür blinkt jetzt nichts mehr. Dabei war ja auch das letzte Gewitter wieder eine Herausforderung. Das Auto im Gewitter vom Strom nehmen: Ist das völlig ungefährlich? Meine innere Alarmanlage blinkt bei Blitz und Strom leuchtend rot.

Ich beruhige mich und sage mir: Falls es nicht vorgesehen wäre, würde es schon irgendwo stehen. Und dann steige ich erleichtert ein. Auch Elektroautos sind schließlich Faradaysche Käfige.

Übrigens kann man im Kreis Marburg momentan mit der Ladekarte der Stadtwerke völlig kostenlos laden – auch die Karte kostet nichts. Da fühle ich mich mit meiner Monatsgebühr von zehn Euro und einer Abrechnung von 1,80 Euro pro Stunde, die mein Auto mit einer Ladesäule verbunden ist, egal ob ich lade oder nicht, stark benachteiligt. Aber dafür verdienen wir Thüringer ja auch weniger. Absteigende Gerechtigkeit eben.

Meinen Sommerurlaub am Gardasee trete ich übrigens mit der Bahn an. Und nach Schweden geht es dann mit einem Wohnmobil, da ist die Beförderung gleich geklärt. Bis zum nächsten Mal!

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