Vorab: ich bin Anfängerin in diesem Metier! Sicher gibt es Menschen, die umfassenderes Wissen über das Laden und Bezahlen von Stromladungen haben als ich, aber ich habe ein Elektroauto! Also, wie lade ich im Alltag? Ich steigere meine Kommunikationsfähigkeit in alle Richtungen, denn Laden setzt Kommunikation voraus!

Meine Vermieter waren so freundlich, mir eine Wall Box außen am Schuppen neben meinem Parkplatz zu installieren. Die Installation und den Zähler haben sie selbst bezahlt, auch die Wallbox wurde von ihnen bestellt. Ich habe lediglich die Box selbst und einen Teil der Kabel bezahlt. Die war natürlich mit über 1000 Euro auch schon teuer.

Anfangs hatte ich sogar etwas Sorge, sie würde mir gleich gestohlen, aber diese Angst legte sich schnell. Wenn ich nach Hause komme, lade ich das Auto und programmiere den Komforttimer auf meine nächste Abfahrtzeit. So fahre ich immer mit voller Batterie los.

Ob dadurch die Batterie ungünstigerweise schneller ermüdet, kann ich nicht sagen, so lange bin ich ja noch nicht im Geschäft. Es kann mir aber eigentlich auch egal sein, denn Bestandteil meiner monatlichen Batteriemiete ist die Garantie, dass ich einen Ersatzakku bekomme, sollte die Batterieleistung unter 75 Prozent sinken, bei maximaler Beladung. Beruhigend!

Wenn ich am Wochenende wirklich nichts vorhabe, bleibt der Wagen auch einmal ungeladen stehen und ich beginne mit dem Ladevorgang erst am Sonntagabend vor der Abfahrt zur Arbeit am Montagmorgen.

Gesprächsbedarf beim Stromanbieter

Kommunikation übe ich gerade mit meinem Stromanbieter, der irgendwie nicht verstehen kann, dass ich seine Ladenetzkarte, die er mir für 10,21 Euro im Monat anbieten will, nur einmal in der Woche für eine Fahrt nach Erfurt benötige. Das ist mir dann zu teuer! Die freundliche Drohung meinerseits zu den Stadtwerken nach Erfurt zu wechseln mit meinem gesamten Stromkauf, ignoriert er allerdings freundlich.

Er versteht mein Problem nicht: Würde ich die hiesigen Ladesäulen nutzen, müsste ich für alle Ladungen nur dieses Geld bezahlen. Aber dann wäre ich ja weniger flexibel und meine teure Wallbox wäre zudem überflüssig.

Wir tauschen eine Weile Eventualitäten aus, denn wer von uns beiden weiß schon, wie die Ladepraxis und Abrechnungsmodalitäten in einem Jahr aussehen werden.

Sie sehen, ich brauche Kommunikationsfähigkeit.

In Erfurt an der Messe, bei einem anderen Anbieter, kennt man mich bereits. Die dort befindlichen vier Ladeparkplätze werden zwar regelmäßig nur von zwei Autos genutzt, aber auf der Liste in die ich mich bei jedem Ladevorgang mit Name, Automarke, Autokennzeichen und unter Abgabe von 20 € Pfand eintragen muss, finden sich immer mehr andere Namen.

Die Frauen, die dort an der Wache sitzen sind gerne zu einem kleinen Plausch bereit. Inzwischen kenne ich vier von Ihnen, erforsche nebenbei ihre Arbeitsbedingungen. Zeitdruck darf man sich da nicht machen. Ein Rückgewinn von Kontakt, wie früher im Tante-Emma-Laden …

Kontake knüpfen beim Laden

Noch ist das Laden hier kostenlos, ebenso an der neuen Ladesäule am Umweltministerium. Aber als Gewohnheitstier, gehe ich schon am liebsten nochmal dahin, wo ich schon weiß, wie es funktioniert. Aber eines Tages werde ich doch auch dort mal mein Glück versuchen. Der Mann einer Kollegin arbeitet dort und so erfuhr ich von dieser neuen Lademöglichkeit. Bei Problemen kann ich mich an den dortigen Pförtner wenden, der ist 24 h besetzt und der kennt sich aus. Kommunikation ist alles!

Meinen Ladechip des Anbieters PlugSurfing, den ich ebenfalls besitze, habe ich deswegen noch gar nicht genutzt, obwohl er mir eine minutengenaue Abrechnung verspricht. Bei den Ladenetzkarten kann ich nur zwischen 2, 4 oder 6 Stunden wählen und zahle entweder mit der (teuren) Monatskarte pauschal oder über einen QR Code für drei Euro pro Stunde – die Aufkleber mit den QR Codes werden allerdings erst in den nächsten Tagen eintreffen und angebracht werden…

Also steigt auch meine Planungsfähigkeit durch den Besitz eines Elektroautos. So habe ich bereits jetzt für Pfingsten ein Hotelzimmer am Fuße der Zugspitze gebucht. Ich habe eine Übernachtung für den Hinweg eingeplant um die 500 km zu bewältigen. Dort gibt es eine Ladesäule, deren Benutzung ich dem Hotelbesitzer bereits angekündigt habe. Nun werde ich Ladestationen für den Weg suchen. So wird der Wochenendausflug zum Abenteuer. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

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