Maximal 60 Kilometer legen die 50 Mitarbeiter des ambulanten Pflegedienstes Rötzel im Windecker Ländchen (Rhein-Sieg-Kreis) tagtäglich mit dem Auto zurück. Bei den acht bis zehn Kundenbesuchen sind Verbände zu wechseln, Mahlzeiten zuzubereiten und andere Hilfestellungen zu leisten. Viel Zeit bleibt da an einer Station oft nicht. Meist geht es schon nach einer halben Stunde weiter – zum nächsten Hausbesuch, zum nächsten Pflegefall. Der Ablauf des Tages muss da perfekt organisiert sein, das Fahrzeug zuverlässig arbeiten und wenigstens ein paar Bequemlichkeiten bieten: eine große Fahrertür, ordentlich Sitzkomfort, eine einfache Bedienung, auch – ganz wichtig – einen großen Becherhalter: Ihren ersten Kaffee trinken die Pflegekräfte frühmorgens im Auto.
Größter Einzelauftrag für Next e.Go Mobile
Und eine niedrige Geräuschkulisse während der Fahrt ist auch nicht schlecht, sagt Peter Rötzel, der zusammen mit seiner Tochter Martina den Kriterienkatalog für den Firmen-Fuhrpark entwickelt hat, der insgesamt 16 Personenwagen und drei Transporter umfasst. Das Besondere daran: 13 der Pkw fahren seit wenigen Tagen vollelektrisch. Bei HGA Automobile in Windeck-Schladern holten die Rötzels zusammen mit einigen ihrer Mitarbeiter 13 schneeweiße Exemplare des e.GO Life ab, die Vertriebspartner Hardi Gerlach zuvor noch kunstvoll beklebt hatte. Für die Next e.GO Mobile S.E. und Vertriebschef Matthias Kreimeier war es der größte Einzelauftrag seit dem Neustart des Aachener Unternehmens im zurückliegenden Sommer.
„Das Auto ist perfekt für uns“, erklärte Peter Rötzel im Gespräch mit EDISON. Nicht nur aufgrund der großen, weit öffnenden Türen, dem beinahe geräuschlosen wie sparsamen Antrieb sowie der elektrisch beheizbaren Frontscheibe. Sondern auch und gerade wegen der leichten, unlackierten Kunststoff-Karosserie: „Kratzer sind da nicht zu befürchten – in unserem Metier spielt das keine geringe Rolle.“
130 Kilometer Reichweite sind mehr als genug
Den Ausschlag bei der Fahrzeugwahl aber gaben nicht einmal so sehr Wirtschaftlichkeits-Aspekte. Fast noch wichtiger war Firmenchefin und Unternehmensgründerin Martina Rötzel die Nachhaltigkeit des Fahrzeug-Konzepts: Dank seines relativ kleinen, nur 21,5 Kilowattstunden (kWh) großen Lithium-Ionen-Akkus sei der e.GO Life aufgrund des geringen Ressourcen-Verbrauchs deutlich umweltverträglicher als zum Beispiel der Mercedes EQC, den Ehemann Peter privat bewegt.
Damit kommt der kleine Zweitürer im Idealfall und im Stadtverkehr zwar nur 171 Kilometer weit, auf Landstraßen auch nur etwas mehr als 130 Kilometer. Aber das sei kein Handicap, wenn das Elektroauto schon nach 50, 60 Kilometern wieder an die Wallbox kommt, um Strom zu schlürfen.
Und an Ladestationen herrscht bei den Rötzels kein Mangel: Vorsorglich haben sie vor ihrer Zentrale und anderen Standorten mit öffentlicher Förderung eine ganze Reihe Wallboxen installiert, wo die e.GOs nun in weniger als sechs Stunden geladen werden können. Und natürlich auch der EQC der Eheleute Rötzel.
Preissenkung vor der Auslieferung
Peter Rötzel ist jedenfalls rundum zufrieden mit den Stromern, zumal ihm e.GO Mobile noch vor der Auslieferung mitgeteilt hatte, dass der Kaufpreis seit der Bestellung leicht gesunken sei. „Wo gibt es denn so etwas noch?“ Aber auch Vertriebschef Kreimeier zeigte sich bei der Auslieferung zufrieden: „Wir können hier auf dem Land demonstrieren, dass unser Elektroauto nicht nur etwas für die Großstadt ist.“