Man kennt das: Wir stellen ein Carsharing-Auto im Parkhaus ab und wissen so, dass wir für die eigene Rückfahrt auf jeden Fall einen Wagen haben. Aber ist das erlaubt? Es kommt darauf an. Und zwar, ob wir die Miete beendet haben oder nicht. Wird die Buchung beendet, muss das Auto für andere Nutzer zugänglich sein. Im Parkhaus ist das Problem aber unter anderem, dass man ohne Parkticket mit dem Wagen nicht durch die Schranke an der Ausfahrt fahren kann. Aus dem Grund verbieten beispielsweise die Anbieter Car2go und DriveNow das Beenden der Miete in Parkhäusern.

Bis zu 50 Euro Strafe

Ausnahme: In einem Parkhaus sind gesonderte Parkplätze für die Carsharing-Autos des Anbieters ausgewiesen. Dann aber können auch andere Nutzer auf das abgestellte Auto zugreifen – es ist so nicht mehr für die eigene Rückfahrt gesichert. Denn prinzipiell gilt nach Ende der Miete: „Jeder andere Nutzer kann das Fahrzeug identifizieren und nehmen“, sagt Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverbandes Carsharing.

Bei Verstößen gegen die AGB berechnet Car2go pauschal zehn Euro. Sofern ein Mitarbeiter das Auto aus dem Parkhaus fahren muss, sind es sogar 50 Euro. So viel kostet es auch bei DriveNow, wenn das Auto umgeparkt werden muss. Außerdem werde das Ausfahrtticket berechnet.

Der schlechte Mobilfunk-Empfang in Parkhäusern kann vermeintlich cleveren Carsharing-Nutzern ohnehin einen Strich durch die Rechnung machen. So sei das Beenden der Miete in Parkhäusern technisch meist gar nicht möglich, teilt Car2go mit. In dem Fall muss man das Auto sowieso woanders parken.

Abstellen nur in Partner-Parkhäusern

DriveNow-Kunden können die Miete mit ihrer Kundenkarte und damit theoretisch auch in einem Parkhaus ohne Mobilfunkempfang beenden. Doch erlaubt ist das nicht. Bei DriveNow ist das Beenden der Miete nur in Partner-Parkhäusern zulässig. Dort sei etwa stabiler Mobilfunkempfang sichergestellt, teilt der Anbieter mit. In anderen Parkhäusern könne es dagegen passieren, dass ein Fahrzeug nicht mehr zu orten ist, und anderen Nutzern damit nicht als verfügbar in der App angezeigt wird.

Doch auch wenn es Mobilfunkempfang gibt und das Auto für andere in der DriveNow-App sichtbar ist: „Die Vorstellung, dass ein Kunde ein Auto im Parkhaus sucht und dann noch ein Ausfahrtticket bezahlt, ist realitätsfern“, erklärt der Anbieter.

Beendet der Nutzer die Miete nicht, kann er das Auto auch in einem Parkhaus abstellen, beispielsweise um Besorgungen zu machen. In diesem Fall zahlt er ja auch während seiner Abwesenheit für das Fahrzeug.

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