Mike Manley hat ein Problem: Dem Chef von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) drohen saftige Strafzahlungen der Europäischen Union. Denn der italienisch-amerikanische Autohersteller wird es kaum bis 2020 schaffen, den Verbrauch seiner Neuwagenflotte unter den dann geltenden Grenzwert von 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer zu drücken.

Daher ist Manley jetzt einem Bericht der britischen Wirtschaftszeitung Financial Times auf eine kreative Lösung verfallen: Er will sich mit Elon Musk und dessen Autobauer Tesla verbünden. Er plant, dem Elektroauto-Pionier Hunderte Millionen Euro zu zahlen, damit dessen Fahrzeuge mit den eigenen zu einer Flotte zusammengefasst werden. Mit diesem – legalen – Trick könnte FCA dann die CO2-Grenzwerte einhalten. Mögliche Bußgelder wären vom Tisch.

Noch haben beide Seiten den Deal nicht offiziell bestätigt. Doch vermeldet die EU-Kommission, dass Fiat Chrysler und Tesla am 25. Februar einen Pool gebildet haben.

Der Trick verschafft Fiat Zeit

FCA hat mit seinen Marken wie Fiat, Maserati, Alfa Romeo oder Jeep noch nicht viele Hybrid- und gar Elektromodelle im Programm. Ähnlich wie Ford wollen die Italo-Amerikaner jetzt aufholen. Auf dem Genfer Automobil Salon haben sie die Studie Centoventi gezeigt. Und die nächste Generation des beliebten Fiat 500 soll auch als rein elektrische Version zu haben sein.

Doch das dauert. Daher verschafft FCA das Bündnis mit Tesla etwas Luft. Und Elon Musk kann sicherlich das Geld gut gebrauchen, um seine ehrgeizigen Pläne voranzutreiben.

Die Modelle verschiedener Marken zu poolen, um so die CO2-Grenzwerte einzuhalten ist nicht unüblich: Volkswagen kann so mit den Kleinwagen von Seat und Skoda die hohen Emissionen von Porsche oder Lamborghini ausgleichen. Aber auch Hersteller wie Mazda und Toyota, die nicht miteinander verflochten sind, bedienen sich dieses Tricks.

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