Am Ende war es wohl ein Kopf- an Kopfrennen zwischen den Wissenschaftlern in Ulm und in Münster: Doch letztlich konnte sich Professor Martin Winter und sein Team vom Meet (Münster Electrochemical Energy Technology, siehe Bild oben) durchsetzen. Wie Bundesforschungsministerin Anja Karliczek jetzt bekannt gab, soll in der westfälischen Universitätsstadt eine Forschungsfertigung für Batteriezellen entstehen.

Das Ziel: Neue Produktionsverfahren für bessere Lithium-Ionen-Akkuzellen zu testen – und sie dann möglichst schnell praxisreif zu bekommen. Die Autoindustrie genauso wie die Energiebranche sind dringend auf leistungsstärkere und zugleich günstigere Batterien angewiesen. Damit Elektroautos auf eine alltagstaugliche Reichweite zu massentauglichen Preisen kommen. Und Energiespeicher etwa im Keller eines Wohnhauses effizient den Strom von der Solaranlage auf dem Dach speichern. Vielleicht profitiert ja sogar der notorisch leere Akku im Smartphone von den Erkenntnissen am Meet.

Ulm blieb auf der Strecke

Das Bundesforschungsministerium will bis zu 500 Millionen in die Probefertigung investierten. An dem Verbundprojekt sind neben den 140 Wissenschaftlern am Meet auch Experten von der RWTH Aachen und verschiedener Fraunhofer-Institute beteiligt. Lange galten als Favoriten für das Vorhaben der Standort Ulm mit dem dortigen Helmholtz-Institut. Beworben hatten sich darüber hinaus auch Forschungsverbünde aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Neben der Forschungsfabrik will die Bundesregierung über das Wirtschaftsministerium zusätzlich auch die kommerzielle Fertigung von Akkuzellen in Deutschland unterstützen. Hier hat wohl ein deutsch-französisches Konsortium rund um PSA und Opel gute Karten.

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