Festtagsbraten und Baumbeleuchtung lassen an den Weihnachtstagen den Stromverbrauch der Haushalte in Deutschland nach Berechnungen des Energieversorgers Eon steigen. „Wir rechnen am 1. Weihnachtstag mit einem sichtbaren Anstieg des Verbrauchs um 10 Prozent“, sagte Eon-Geschäftsführerin Victoria Osadnik. Zum Anstieg trage aber auch bei, „dass die meisten Deutschen zu Hause sind und dadurch mehr Energie verbrauchen“.
Dafür gehe der Gesamtverbrauch zurück, da in Industrie, Gewerbe und Handel nicht gearbeitet werde, sagte eine Sprecherin des Bundesverbands der Energie und Wasserwirtschaft (BdEW). Auf die Haushalte entfällt nach BdEW-Zahlen ein knappes Viertel des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland, die Industrie verbraucht etwa 47 Prozent des deutschen Stroms.
Im vergangenen Jahr wurden nach Zahlen der Bundesnetzagentur an Heiligabend sowie am 1. und 2. Weihnachtstag jeweils rund 1,1 Milliarden Kilowattstunden Strom in Deutschland verbraucht. Zum Vergleich: Am Sonntag der vergangenen Woche (16. Dezember) betrug der Stromverbrauch 1,3 Milliarden Kilowattstunden.
Energiewende senkt Kosten
Nach Berechnungen des Ökostromanbieters Lichtblick verbraucht die Weihnachtsbeleuchtung in Deutschland in diesem Jahr rund 600 Millionen Kilowattstunden Strom. Das koste etwa 182 Millionen Euro. Weil aber zunehmend stromsparende LED-Leuchten die herkömmlichen Glühlampen ersetzten, seien die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung im Vergleich zu 2017 um etwa 15 Millionen Euro gesunken.
Und die Energiewende sorgt für noch emissionsfreiere Weihnachten. Es sieht so aus, als ob wir 2018 bei einem Erneuerbaren-Anteil von erstmals über 40 Prozent im Strommix landen. (Von rund 36 Prozent im Vorjahr und 32 Prozent 2016.)
Damit dürften auch die CO2-Emissionen weiter sinken, von 516 Gramm in 2016 und 489 Gramm im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekord-Tiefstwert.
Welche Energieträger dafür verantwortlich sind, hat Energietechnik-Professor Stefan Krauter von der Uni Paderborn bei Twitter aufgeschlüsselt. Wind, Solar und Biomasse sind klare Treiber. Mit genauen Zahlen ist aber erst im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen.