Von der Halbinsel A’Mhoine in der schottischen Grafschaft Sutherland könnten demnach bereits im kommenden Jahrzehnt Raketen ins Weltall starten. Bauen soll den Weltraumbahnhof ein Konsortium, dem unter anderem der US-amerikanische Luft-und-Raumfahrtkonzern Lockheed Martin angehört. Die britische Regierung stellt dafür zunächst 2,5 Millionen Pfund (2,8 Mio Euro) zur Verfügung.

Ausgewählt wurde der Standort im äußersten Norden der schottischen Highlands, weil Satelliten von dort direkt vertikal in eine geeignete Umlaufbahn gebracht werden können. Ganz neu ist die Idee für Weltraumbahnhöfe auf britischem Boden aber nicht. Laut einem Bericht der BBC gab es seit etwa zehn Jahren Pläne in diese Richtung.

Wie er nun aussehen soll, zeigt dieses Video:

Die britische Regierung prüft derzeit zudem Standorte in Schottland, Wales und Cornwall für den sogenannten horizontalen Start von Raketen. Dabei bringen Flugzeuge die Raketen in große Höhe, bevor sie über dem Meer ins All gestartet werden.

Den Standort in Schottland hat unser Chefredakteur Franz Rother übrigens besucht – und sich Gedanken um die einzigartige Natur gemacht:

Der Chef der britischen Weltraumbehörde, Graham Turnock, sieht die Investitionen hingegen als Beginn einer „aufregenden neuen Ära für die Raumfahrtindustrie des Vereinigten Königreichs“. Ein kostengünstiger Zugang zum Weltraum sei wichtig für Großbritannien, das mehr kleine Satelliten produziere als irgendein anderes Land. In der schottischen Metropole Glasgow würden mehr kleine Satelliten hergestellt als in jeder anderen europäischen Stadt, so Turnock.

Milliardengeschäfte im All

London erhofft sich von eigenen Weltraumbahnhöfen einen Schub für die Wirtschaft von 3,8 Milliarden Britischen Pfund (rund 4,3 Milliarden Euro) in den kommenden zehn Jahren. „Als Teil unserer Industriestrategie wollen wir, dass Großbritannien als Land der Innovatoren und Unternehmer der erste Ort auf dem europäischen Kontinent ist, der Satelliten startet“, sagte Wirtschaftsminister Greg Clark. Die europäische Weltraumbehörde Esa betreibt ihren Weltraumbahnhof Kourou in der französischen Überseeregion Französisch-Guayana.

Aber auch innerhalb Europas ist Großbritannien nicht allein mit seinen Weltraumambitionen. Das Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic plant derzeit einen Weltraumbahnhof in Grottaglie im Süden Italiens. Von dort sollen in Zukunft sowohl wissenschaftliche Missionen aber auch kommerzielle Flüge in den Weltraum starten. Virgin Galactic gehört zur Unternehmensgruppe des britischen Geschäftsmanns Richard Branson.

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