Das Motto im Rennteam von Jaguar lautet „From Race to Road“. Die Rennerfahrung in der Formel E kommt dem Elektroauto I-Pace zugute. Doch ab der fünften Formel E-Saison gilt das Motto auch in die andere Richtung. Der I-Pace bekommt im Rahmen der Formel E seine eigene Rennserie – die I-Pace eTrophy.

Beim Auftakt im Dezember 2018 werden 20 Fahrer um diese Trophäe wetteifern. Wie die Rennversion des elektrischen I-Pace aussieht, präsentierte Jaguar Racing vergangenes Wochenende beim Formel E-Rennen in Berlin. „Als wir die eTrophy aus der Taufe gehoben haben, habe ich gesagt, dass ich unbedingt mal ans Steuer will“, sagt Alejandro Agag, Gründer und CEO der Formel E. Somit durfte der Spanier als Erster auf dem Tempelhofer Feld im Renntempo über die Strecke fahren.

„Bei dieser Serie geht es darum, neue innovative Technologien einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, und die Jaguar I-Pace eTrophy ist eine perfekte Plattform neben der Formel E“, so Agag.

Der I-Pace als High-Tech-Lückenfüller

Die Rennversion hat, genau wie das Serienfahrzeug, eine 90 kWh fassende Batterie. Einzige Unterschiede: Ein Überrollkäfig für die Sicherheit und ein Diffusor am Unterboden für bessere Aerodynamik.

„Zwischen dem Qualifying und dem Rennen in der Formel E klafft eine zeitliche Lücke. Die werden wir mit der I-Pace eTrophy füllen“, sagt Gerd Mäuser, Chairman von Jaguar Racing. Die Fahrer bekommen vor dem Rennen Zeit für ein freies Training als auch ein Qualifying auf der Strecke.

Das Rennen dauert 25 Minuten plus eine Runde. Wie bei der Formel E geht die I-Pace eTrophy über Zeit und nicht über eine festgelegte Distanz. Die Herausforderung besteht darin, mit der vorhandenen Energie auszukommen.

Chance für junge Fahrer

Ab der fünften Formel E-Saison, stellt Jaguar Racing 20 Elektroautos inklusive Logistik, technischer Unterstützung sowie Boxen an den zehn Rennterminen zur Verfügung. „Wir geben damit jungen Nachwuchsfahrern, die bereits in anderen Rennserien erste Erfahrung gesammelt haben, eine Chance“, sagt Mäuser. Der I-Pace ist Jaguars erstes batterie-elektrisches Fahrzeug und wird bei Magna in Österreich gefertigt. Die Auslieferung an Kunden startet im Spätsommer 2018.

Die Formel E Meisterschaft wird auf zehn Rundkursen ausgetragen, die meist in Stadtzentren verlaufen. Mit Lärmbelästigung hat die Rennserie deutlich weniger zu kämpfen, als beispielsweise die Formel 1. Die zentrale Lage und als auch die Konzentration auf einen Veranstaltungstag erleichtert vielen Zuschauern den Zugang. Die Formel E möchte ein jüngeres Publikum ansprechen. In Berlin kostete eine Stehplatzkarte fünf Euro. Jugendliche bis 15 Jahre hatten freien Zugang.

Jaguar war nach zwölf Jahren Rennabstinenz 2016 als erste Premiummarke in die Formel E eingestiegen. Spätestens ab der übernächsten Saison sind Audi, BMW, Nissan, Mercedes und Porsche gemeinsam am Start.

Um die Budgets für die teilnehmenden Teams im Rahmen zu halten, fahren alle mit identischen Chassis und Batterien. Mit Beginn der fünften Saison ändert sich der Batterielieferant. Mit dem Wechsel zu McLaren Applied Technologies wird die Batteriekapazität bei gleichem Gewicht annähernd verdoppelt (von 28 auf 54 kWh). „Damit entfällt der Fahrerwechsel“, sagt James Barclay, Team Direktor von Jaguar Racing. Derzeit wechselt jede Fahrer im Rennen sein Fahrzeug, da die Batterie nicht über die 50-minütige Rennzeit hält. Um sich von anderen Teams zu differenzieren, dürfen die Techniker an der Software, dem (Strom-)Wechselrichter, der Hinterradaufhängung sowie der Motor-Getriebe-Einheit Veränderungen vornehmen.

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