E-Bike oder Auto? Wenn das Podbike Anfang 2019 erhältlich ist, heißt es nicht mehr entweder oder. Das sogenannte Velomobil von Erfinder Per Hassel Sørensen verbindet den Wetterschutz eines abgeschirmten PKW mit der Sportlichkeit eines E-Bikes. Ende Januar hat das norwegische Start-up Elpedal nach zwei Jahren Entzwicklungszeit seinen Prototypen, das Modell T-0, präsentiert.

Sørensens Motivation ist einfach erklärt: Um den Klimawandel zu stoppen, müssten massentaugliche Alternativen für Diesel und Benziner gefunden werden – und zwar schnell. Seine Lösung: Ein überdachtes Liegefahrrad mit vier Rädern und einem Elektroantrieb mit genug Platz, um auch Wocheneinkäufe zu erledigen. Sein Ziel: Raus aus der Nische und schnellstmöglich rein in die Massenproduktion.

Dach und Fenster bieten Rundum-Wetterschutz

Rein optisch erinnert das Gefährt an eine kleine Raumkapsel. Die Designform der Hülle mache das Mobil windschnittig, so Sørensen. Das Dach und die Front- und Seitenscheiben sorgen dafür, dass auch Regen oder Kälte niemanden mehr am Radfahren hindern. Als Sonnenschutz hat die Hülle einen reflektierenden Überzug, einen IR-Filter und ein Belüftungssystem.

Und wer sich beim Fahren den Wind um die Nase wehen lassen möchte, kann das Podbike auch als Cabrio fahren: Das Verdeck lässt sich in verschiedene Stufen öffnen. Vielleicht noch wichtiger als der Wetterschutz ist die Sicherheitskomponente. Durch den integrierten Überrollbügel hat der Fahrer in der Kabine einen Aufprallschutz.

Im hinteren Bereich finden jede Menge Gepäck oder Einkäufe Platz. Auch ein kleines Kind kann mitgenommen werden: Ein spezieller Kindersitz lässt sich als Ausstattung bestellen. Insgesamt wiegt das Podbike unbeladen rund 60 Kilogramm, ist 2,30 Meter lang, 1,50 Meter hoch und 80 Zentimeter breit und ist diesbezüglich vergleichbar mit marktüblichen Lastenrädern. Mit wenigen Handgriffen kann die Kabine für Fahrer mit einer Körpergröße zwischen 1,50 und 1,98 Meter passend eingestellt werden. Damit auch älteren und körperlich eingeschränkten Personen im Podbike Platz nehmen können, hebt sich die Sitzposition beim Ein- und Ausstieg automatisch an.

Modulares Batteriekonzept ermöglicht Reichweite bis 300 Kilometer

Für seinen Antrieb kommt das Podbike ohne Kette oder andere mechanische Verbindung aus. Wenn der Fahrer in die Pedale tritt, wird die Energie in einen Generator eingespeist, der einen Akku lädt. Das gleiche gilt auch für die Bremsenergie. Die Batterie versorgt zwei Nabenmotoren mit einer elektrischen Gesamtleistung von 250 Watt, die an den beiden hinteren Rädern angebracht sind. Dank Direktantrieb kann man das Velomobil auch rückwärts bewegen. Durch die Leistungsgrenze auf 25 km/h wird das Podbike in Deutschland als Pedelec zugelassen sein – und darf auch auf Fahrradwegen fahren.

Bei Fahrten bergab sind Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h möglich. Der Standard-Akku hält für etwa 60 Kilometer. Laut Hersteller ist geplant, einzelne nachrüstbare Batteriemodule anzubieten, mit der sich die Kapazität auf eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer erweitern lässt. Damit wird das Podbike für weit mehr als nur für Kurzstrecken interessant.

Solar-Parkplatz für das Rad

Weil das Podbike auch eine Antwort auf das innerstädtische Platzproblem sein möchte, hat sich das Team um Sørensen auch hierfür eine innovative Lösung einfallen lassen. Wird es nicht gebraucht, lässt sich das E-Bike automatisch aufrichten und nimmt nur wenig Platz ein. Die Idee für eine passende Garage hat das Unternehmen auch bereits konzipiert: Eine Art Abstellraum für bis zu vier Räder auf dessen Dach Solarmodule für den umweltfreundlichen Strom für die Beladung sorgen.

Für eine Anzahlung von 300 Euro kann man das Podbike vorbestellen, ab Frühjahr 2019 soll die Auslieferung beginnen. Den voraussichtlichen Preis gibt das Start-up aktuell mit rund 4.500 Euro für ein Standardmodell an. Zusatzausstattung wie automatische Scheibenwischer, Winterreifen mit Spikes, unterschiedliche Belüftungssysteme, zusätzliche Batteriekapazität und Ersatzbatterien, Anhängerkupplung, Zusatzscheinwerfer, Soundsystem oder eine Freisprecheinrichtung kosten noch einmal extra.

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1 Kommentar

  1. Michael Jessner

    Erbitte nähere Informationen. Wann und wo kann man das Gerät kaufen? Preis? Lieferung nach Österreich? Ausstattung?

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