In seinem Leben ließ Nicolás Correa die Technik im Innern der Solarmodule immer kalt. Was ihn, den Geologen, viel mehr interessierte, war der feine Staub, der sich an der Oberfläche der empfindlichen Module immer wieder niederließ.

Der ist ein Problem, da er Paneelen ihre Leistungsfähigkeit stiehlt. Lagert sich der Staub auf den Platten ab, sinkt die Energieausbeute in der Folge um bis zu 30 Prozent. Und da in Correas Heimatland Chile die meisten Solaranlagen ihre Energie in Wüstenarealen sammeln, dauert es auch nicht lange, bis der Staub für diese Einbußen sorgt.

Während Correa sich mit dieser Problematik beschäftigte und nach einer Lösung fahndete, fiel dem Südamerikaner auf: Die meisten der Module wurden in seinem Heimatland Chile noch manuell – also per Hand – gereinigt. Mit einem randvollen Eimer Wasser bewaffnet, stapften die Arbeiter los, um die Anlagen innerhalb eines 90 Tage-Turnus einmal komplett zu reinigen. Und kaum ist das letzte Panel reingewaschen, ging es für die Reinigungstruppe wieder von vorne los. Denn mittlerweile hatten sich wieder Zehntausende frische Partikel auf alle Module gelegt.

Wassersparend und solarbetrieben

Nicolás Correas Lösungsansatz trägt den Namen „Inti-Tech“. Zusammen mit seinem Kollegen Camilo Flores erfand er einen Roboter, der kein Wasser braucht, um die Solarmodule der Fotovoltaikanlagen sauber zu halten. Der trockene Reinigungsprozess ist aufgrund der Wasserknappheit in der Wüste unerlässlich.

„Unsere Roboter verwenden Bürsten, um die Paneele zu säubern. Sie ‚laufen‘ entlang der Module angetrieben von Solarenergie.“ Tagsüber wird die Robo-Putztruppe aufgeladen – und in der Nacht geht es ans Werk. Erste Roboter bewiesen bereits, dass die fixe Idee der Solarpanel-Trockenreinigung funktioniert.

Bisher warben die Forscher mit der Unterstützung des „Global Start Up Program“ der Singularity University im Silicon Valley für ihr Projekt 1,8 Millionen US-Dollar ein. Weitere zwei bis vier Millionen US-Dollar folgen in der Finanzierungsrunde im März. Dann soll es losgehen mit einer ganzen Flotte von 4000 Robotern und schließlich heißen: Adieu, wassertriefende Putzlappen – und: Hola, Bürstenputzroboter.

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