Wenn im Familienchat die wenig internet-affine Verwandtschaft wieder Videos vom Haustier teilt, da rollen erfahrene Internet-Nutzer nur die Augen. Grumpy Cat, Nyan Cat, LOLcats – alles schon gesehen. Wer da noch beeindrucken will, sollte die Mutter aller Katzenvideos teilen.

Es handelt sich um einen Schwarz-Weiß-Kurzfilm aus dem Jahr 1894. Damals reiste „Professor Henry Weltons Cat Circus“ durch die USA und machte in New Jersey Halt. Süße Tiere, die Purzelbäume schlagen oder Fahrrad fahren, waren schon damals der Renner.

In West Orange, New Jersey, stand auf dem Gelände von Thomas Edisons Laboratorien die „Black Maria“, das erste kommerzielle Filmstudio der Welt. Der Schotte William K. L. Dickson, der sich später mit Edison verkrachte und im Ersten Weltkrieg britische Schützen ausbildete, hatte es dort aufgebaut und produzierte für die Edison Manufacturing Company Kurzfilme.

Auf der Bühne zeigten Artisten, Kraftsportler und eben auch Henry Welton ihre Kunst für die Kamera. (Die damals Kinetoscope hieß und von Edison drei Jahre später zum Patent angemeldet wurde.) Dickson produzierte auch die kämpfenden Katzen, hinter der Kamera stand allerdings der Deutsch-Amerikaner William Heise.

Das Original liegt heute in der Bibliothek des US-Kongress. Von deren Internetseite kann es mittlerweile heruntergeladen werden – übrigens auch als animierte GIF-Datei. Internetherz, was willst du mehr.

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