Ein weiterer Beweis dafür, dass die besten Ideen unter der Dusche oder an einem entspannten Abend mit Freunden in der Kneipe entstehen, ist Eatapple, ein essbarer Trinkhalm mit Apfelgeschmack. „Wir kauten bei ein, zwei Cocktails auf unseren Plastiktrinkhalmen herum und sagten uns: Das muss auch anders gehen. Nämlich mit Geschmack“, erklärt Konstantin Neumann, einer der drei Entwickler der Eatapple-Röhrchen.

Der Lebensmittelwissenschaftler ist Teil des Teams, das Eatapple entwickelt. Die essbare Strohhalm-Alternative, die zudem auch noch gesundheitsfördernde Ballaststoffe in den Körper bringt, soll schon kommendes Jahr auf der Markt kommen.

Die Röhren bestehen aus Trester, also den Resten, die beim Auspressen von Äpfeln übrig bleiben. Außerdem sind die Bindemittel Pektin und Glyzerin sowie natürliche Aromen im Strohhalm. All das ist biologisch abbaubar, hinterlässt keine Spuren und schafft somit die Verbindung zwischen Natur und Genuss. Und vegan sind die säuerlich schmeckenden Röhrchen auch noch.

Mehr als 10.000 Euro hat Eatapple per Crowdfunding eingesammelt

Die Umsetzung der Idee hat die Crowd ermöglicht. Nachdem das Projekt im vergangenen Jahr den Ernährungsinnovationspreis Trophelia gewann, hat es in diesen Tagen eine Crowfunding-Kampagne erfolgreich abgeschlossen. Mehr als 10.000 Euro sammelten Konstantin Neumann und sein Team auf der Crowdfunding-Plattform startnext ein.

Das Geld stecken die Tüftler nun in eine neue Halmschneidemaschine und gehen mit Eatapple bei einem norddeutschen Lebensmittelhersteller in die maschinelle Serienherstellung. Denn bei einer angepeilten Produktionsmenge von monatlich einer Million abgesetzter essbarer Trinkhalme bis 2018 muss die Produktion schließlich fluppen.

„Die Welt erstickt in Plastikmüll“, sagt Neumann. „Und wir machen da nicht mit! Mit unseren Halmen geht die Plastikmüllproduktion auf jeden Fall zurück“, hofft er. Laut der Studie eines Naturstrohalmherstellers sind jährlich rund 40 Milliarden Plastiktrinkhalmen in Gastronomie und Privathaushalten in Benutzung. Der verhinderte Abfall durch Eatapple wäre also beachtlich: 25 Tonnen Plastikmüll bei einem Komplettumstieg auf Halme wie Eatapple.

Damit Durstige künftig möglichst nur noch durch gepressten Trester schlürfen, muss jetzt nur noch die Verbindung zu einem weiteren Industriezweig klappen. „Wir verhandeln gerade mit einem österreichischen Getränkehersteller“, so Neumann. Mit einer gerade anlaufenden zweiten Crowdfunding-Aktion wird das des dreiköpfige Team zudem einen Trinkhalm mit Erdbeergeschmack entwickeln. Na dann: Prosit!

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