Fliegende Autos sind schon fast nichts Ungewöhnliches mehr, seit sich selbst Konzerne wie Airbus und Audi mit Konzepten wie dem Pop.up beschäftigen. Aber fliegende Motorräder? Sie sind echte Exoten. Aber das hat den französischen Ingenieur Ludovic Lazareth nicht abgehalten, seine Version eines fliegenden Straßenflitzers umzusetzen – das die ersten Enthusiasten bald kaufen können. Ein Prototyp des LMV 496, so der wenig romantische Name, hob vor kurzem zum Schwebeflug ab, wenn auch noch mit ein paar Stricken vertäut.

Das Prinzip: Ein für den Straßenverkehr zugelassenes Elektromotorrad, das sich in einen Quadrocopter verwandeln kann. „Es ist meine Idee und mein Konzept“, versichert der studierte Maschinenbauer Lazareth gegenüber EDISON. Der Geistesblitz sei ihm Anfang 2018 gekommen und im vergangenen August habe er begonnen, ihn umzusetzen. Vorerst will er fünf Exemplare bauen – zum Preis von 496.000 Euro. Der französische Konstrukteur räumt freimütig ein: „Im Moment ist es das größte Spielzeug der Welt.“ Und noch kein echter Wettbewerber für fliegende Taxen.

Künftig rein elektrisch unterwegs

Er gründete sein Unternehmen Lazareth Auto-Moto, das in Annecy-le-Vieux südlich von Genf residiert, Ende der 90er Jahre. Heute beschäftigt er neun Mitarbeiter und hat nach eigenen Angaben bereits rund 100 Fahrzeugtypen entwickelt – Prototypen mit zwei, drei und vier Rädern, aber auch Schneemobile.

Mit dem LMV 496 hebt er nun ab. Dessen vier Räder lassen sich hydraulisch in 60 Sekunden nach außen und oben klappen. In ihren Naben sitzen Düsenturbinen, die für Auftrieb sorgen wie bei einem Quadrocopter. Es lassen sich zusätzliche kleinere Turbinen am Chassis aus Carbon befestigen, um die Nutzlast zu erhöhen.

Auf der Straße ist das Gefährt elektrisch unterwegs und soll 100 Kilometer weit kommen. Die Turbinen verbrennen Kerosin und schaffen es, das Flugmotorrad zehn Minuten in der Luft zu halten. Künftige Generationen sollen komplett elektrisch unterwegs sein. Einmal im Flug, ist die Steuerung ähnlich wie bei einem Motorrad. Wichtiges Detail: Jedes Rad ist mit einem schnell öffnenden Fallschirm ausgestattet.

Wird Lazareth viele Kunden finden? Schwer zu sagen, aber er begeisterte bereits einige wohlhabende Abnehmer für seine Ideen. Publikumspremiere soll übrigens im Oktober in Dubai sein. Dort in der Region lässt sich zumindest eine zahlungskräftige und begeisterungsfähige Kundschaft vermuten.

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