Küsse sind eine wunderbare Sache und das nicht nur am Valentinstag. Wir verschenken sie an Freunde. An den Partner. Und manchmal an den geliebten Hund oder die schnurrende Katze. Kurzum: Ohne Küsse geht es nicht.

Das dachten sich nun auch chinesische Wissenschaftler und kamen auf eine Idee. Wie wäre es denn, wenn wir Elektrizität aus Luftfeuchtigkeit gewinnen? Denn Wassertropfen können tatsächlich statische Energie aufnehmen. Die nennt sich Hygroelektrizität, abgeleitet vom griechischen „hygros“, also feucht/nass.

Übrigens: Die Ladung der Wassertropfen verteilt sich auch auf andere Miniteilchen wie zum Beispiel Staubkörner. Schon vor einiger Zeit erkannten Forscher, dass sich dabei Energie ernten lässt. Wenn kleine Löcher in diesen Strukturen Wassermoleküle aufnehmen, werden die ionisiert.

Huhu Cheng von der „Tsinghua University“ hat nun Graphitoxid als sehr dünnes Material eingesetzt, um dem Wasser die Ladungen wieder abzunehmen. Der Vorteil: Es lässt sich rollen, falten und ist elastisch. Nun hat er daraus einen Kuss-Generator gebastelt. Der wissenschaftliche Beitrag dazu erschien im Fachmagazin „Nature Communications“.

Darin beschreibt er auch schneller umsetzbare Einsatzzwecke – so könnten Sensoren sich künftig bei Regen mit Strom versorgen und damit weniger Strom aus dem Netz oder Akkus ziehen.

Wasserkraft für die Hosentasche

In der Fachsprache heißt das hydroelektrischer Generator. Die Wissenschaftler nutzten für ihre Erfindung einen Laserstrahl, der die gewünschte Form aufs Graphit gravierte. So erzählten es die Tüftler dem britischen Wissenschaftsmagazin „New Scientist“. Dazu noch Wasser auf die Oberfläche gesprüht. Oder ein schneller Kuss bzw. ein Atemzug darauf gehaucht – und schon floss er, der Strom. Mit bis zu 1,5 Volt.

Moment mal, die Zahl ist doch bekannt. Schnell die AAA-Batterien aus der Fernbedienung gefischt und jawohl: Da steht 1,5 Volt drauf. Ob sich die Spannung selbst mit einer leidenschaftlichen Knutschorgie lange aufrechterhalten lässt, daran darf man Zweifel hegen – aber schließlich soll der Kuss ja keine Ehe retten, sondern nur die Akkulaufzeit um eine kurze Zeit verlängern.

Zur Erinnerung: Früher war es spleenig, wenn Passanten auf der Straße standen und sich ihr Mobiltelefon im 90-Grad-Winkel ans Ohr pressten, um so zu telefonieren. Heute ist das normal. Vielleicht flanieren in der Zukunft Menschen durch die Innenstädte, die herzig ihre intelligenten Telefone per Kuss adeln – und sie so flugs aufladen. Dann bekommt der Kuss einen neuen Zweck. Oder den Nächsten, wenn man so will …

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