Mit dem klassischen Motorsport, der auf Verbrennungsmotoren setzt, ist es bei VW bald vorbei. Die Zukunft ist auch hier vollelektrisch, erfuhr EDISON jetzt. Und dabei gibt es gleich drei Entwicklungsrichtungen. Erstens soll der schon existierende ID.R-Rennwagen im nächsten Jahr den absoluten Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife knacken, den aktuell ein Porsche 918 Hybrid Evo mit 5:19,546 Minuten hält.
Zweitens soll dieser ID.R zu einem konkurrenzfähigen Rennwagen für Kurz- und Langstrecken weiterentwickelt werden — inklusive einer Schnellladetechnologie und alternativ eines extrem schnellen Batteriewechsel-Systems. Anschließend sollen möglichst PR-trächtige Renneinsätze entschieden werden. Dabei hat VW auch die berühmten 24 Stunden von Le Mans im Blick, zumal hier reine Elektro- und Wasserstoff-Kategorien in der Diskussion sind.
Drittens: Parallel dazu soll VW Motorsport in enger Kooperation mit der auf Hochleistungsmodelle spezialisierten R GmbH des Hauses auf Basis der modularen MEB-Konzern-Plattform (Modularer E-Antriebs-Baukasten) der im Spätsommer startenden ID.3-Limousine eine ultimative Motorsport-Hochleistungsversion entwickeln. Allradantrieb, mindestens zwei Elektromotoren, wenigstens 400 PS Dauerleistung. Klar, auch hier sollen danach Motorsport-Einsätze (Rundstrecke, Rallye) folgen.

In neuen Farben und mit einer weiterentwickelten Antriebstechnik startet der Audi e-tron FE06 im November in die nächste Saison der Formel E. Foto: Audi
Neue Rennserie mit seriennahen Geschossen
Auch die anderen Marken des VW-Konzerns schwenken im Motorsport peu a peu auf Stromer um. So will Seat 2021 mit dem kurzzeitig bis zu 680 PS starken und 270 km/h schnellen Cupra Leon E-Racer (vier E-Motoren, 62 kWh-Akku) in die vollelektrische PureETCR-Rennserie starten, in die Hyundai eine elektrische Version des Veloster N entsendet, Alfa Romeo eine 500 kW starke E-Guilia. Auch Honda stößt möglicherweise noch hinzu. Im Juli startet eine offizielle Promotiontour mit Demo-Rennen.

Seat schickt 2021 den allradgetriebenen Cupra Leon E-Racer in ETCR-Rennserie, wo er unter anderem auf den Hyundai Veloster und die Alfa Romeo Giulia in einer E-Version trifft. Foto: Seat
Audi indes fährt ja bereits in der Formel E und wird dem Vernehmen nach am Ende der diesjährigen Saison aus der aktuellen DTM-Serie aussteigen, in der aktuell nur Autos mit Verbrennermotoren gegeneinander kämpfen. Spannend: Langfristig könnte es auch in der DTM reine Elektrorennen geben. Erste Machbarkeitsstudien für bis zu 1000 PS starke Einheits-E-Racer mit Wechselakkus (für Rennen zwischen 30 und 40 Minuten Dauer) laufen jedenfalls bereits.
Opel fährt elektrisch Rallye
Aber auch abseits der Asphaltpisten betreiben Elektroautos künftig Motorsport. Beispielsweise Opel. Die Rüsselsheimer haben bereits auf der IAA im vergangenen Jahr eine Rallye-Version ihres Corsa-e vorgestellt. Ab Sommer sollen mit 15 identischen Fahrzeugen des Typs und in acht Wertungsläufen der Gewinner des ADAC Opel e-Rally Cup ermittelt werden, des weltweit ersten elektrischen Rallye-Markenpokals. Start ist am 21./22. August im Rahmen der ADAC Saarland-Pfalz Rallye. Und damit nicht genug: Für den Weltmotorsportverband FIA untersucht die frühere Rallye-Meisterin Jutta Kleinschmidt die Chancen für eine elektrische Offroad-Langstreckenrallye nach dem Muster der Rallye Dakar, die sie 2001 gewann. Gedacht wird dabei an den Einsatz von Brennstoffzellenautos.
Mitarbeit: Franz Rother

Mit der Rallye-Version des Corsa-e will Opel im Sommer eine eigene Rennserie mit acht Wertungsläufen und 15 technisch identischen Fahrzeugen starten. Foto: Opel
Es ist wirklich interessant, wie sich der Motorsport in den letzten Jahren entwickelt hat. Neue Motoren machen den Sport erst richtig interessant. Wie wirkt sich wohl ein Elektro- oder gar Wasserstoffauto auf unsere Zukunft und den Motorsport aus? Ich finde das alles sehr spannend und bin gespannt, was in Zukunft noch folgen wird.
In meiner Recherche bin ich noch auf folgende interessante Seite gestoßen:
https://www.msg-motorsport.com/historie