Technologie macht die Welt zu einem besseren Ort. Davon sind nicht nur die Vertreter der Computer-, Informations- und auch Autoindustrie überzeugt, die in diesen Tagen in Las Vegas zur weltgrößten Tech-Messe CES zusammenkommen. Das glaubt nach wie vor auch die Mehrheit der Menschen – zumindest die in den fünf größten Industrienationen der Welt. Und 83 Prozent der Menschen wünschen sich, dass der technische Fortschritt in den kommenden Jahren noch stärker genutzt wird, um den Klimawandel einzudämmen.
Dies zumindest war das Ergebnis einer repräsentativen Befragung durch die Gesellschaft für innovative Marktforschung (GIM), die jetzt auf der CES vorgestellt wurde. Auftraggeber war die Robert Bosch GmbH. Befragt wurden für den „Tech Compass 2022“ Menschen in China, Deutschland, Indien und den USA im Alter zwischen 18 und 69 Jahren. „Die Menschen wünschen sich, dass Technologie die größten Herausforderungen der Zeit löst und den Alltag erleichtert“, analysierte Bosch-Chef Stefan Hartung das Ergebnis der Umfrage.
Nur 29 Prozent setzen Hoffnungen auf neue Erfindungen
Trotz des weltweiten Vertrauens in den technischen Fortschritt zeigte die Befragung allerdings bemerkenswerte Unterschiede: Am größten ist die Zuversicht, dass neue Technologien die Probleme der Welt lösen wird, in den aufstrebenden Nationen China und Indien. In Deutschland, dem früheren „Land der Ideen„, scheint der Glaube an den Erfindungsreichtum der Ingenieure zu schwinden: Nur 29 Prozent der Menschen hierzulande sehen im technologischen Fortschritt den Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels – offenbar soll es vor allem die Politik richten. Von wegen „Mehr Fortschritt wagen„.
Zum Vergleich: In China sehen laut der Befragung 83 Prozent der Menschen den technologischen Fortschritt zur Verbesserung der Welt gut eingesetzt, in Indien 77 Prozent. In Großbritannien (37 Prozent) und den USA (47 Prozent) sieht man großen Nachholbedarf.
Deutsche setzen auf Wasserstoff
Auch bei der Frage, welche Technologien positive Auswirkungen auf die Gesellschaft zu erwarten sind, zeigten sich deutliche Unterschiede nach den Nationalitäten. In Deutschland, Großbritannien und den USA werden die größten Hoffnungen noch auf die Wasserstoff-Technologie, auf Klimatechniken wie CO2-Management und die Biotechnologie gesetzt – in China sehen die Menschen in der Künstlichen Intelligenz (KI) den größten Hoffnungsträger. In Deutschland und USA wiederum wird KI eher als Bedrohung eingeschätzt. „Diese Vorbehalte abzubauen und Vertrauen in digitale Technologien aufzubauen, wird in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein“, so Bosch-Chef Hartung.
Und wie würden sich die Menschen in Zukunft am liebsten durch die Welt bewegen? Nach der Befragung hat das Auto immer noch den höchsten Stellenwert – in Deutschland ebenso wie in China, Indien oder Großbritannien. Über 50 Prozent der Befragten sehen das Auto hier auch in Zukunft als das Transportmittel Nummer 1 an. Mit deutlichem Abstand folgen das Flugzeug (40 Prozent) und die Eisenbahn (32 Prozent).
In der ferneren Zukunft sieht ein nicht geringer Teil der befragten aber noch ein ganz anderes Transportmittel Alltag werden, das wir heute nur aus der Science-Fiction-Reihe „Star Trek“ kennen: Die Teleportation, den Transport von Menschen und Gütern durch Übertragung von Molekülen auf digitalen Wegen. In Großbritannien zeigten sich immerhin 39 Prozent der Befragten überzeugt, dass dieser Technologie die Zukunft gehört. Selbst in Deutschland würden sich immerhin 27 Prozent der Menschen gerne „beamen“ lassen. Vielleicht sogar ganz weit weg, auf einen anderen Planeten – immerhin 26 Prozent könnten sich das hierzulande vorstellen. Also doch: Mehr Fortschritt wagen.
Die Ideentreiber sind ja die Startups. Aber wenn sie einmal auf eigenen Beinen stehen, dann schlägt die deutsche Bürokratie, Rechtsprechung und der Fiskus zu. Während in USA Risikokapital unter sportlichen Engagement läuft (Tesla), ist das bei uns etwas anders. Von den Startups sind nach einem Jahrzehnt nur noch 4% übrig. Es liegt in unserer Natur, alles Fremde und Neue zu bekriegen, siehe Windräder oder Hochspannungsleitungen. So wird das hierzulande nichts. Das hat die Politik nun erkannt und den Kampf gegen die Windmühlen aufgenommen. Aber zefix, wieder so ein pessimistischer Kommentar von Edison.