Die Insel Chalki schaut so aus, wie man sich ein griechisches Postkarten-Idyll vorstellt. Weiße Häuser, enge Gassen, schmale Steintreppen und im Hintergrund spiegelt sich die Sonne in der azurblauen Ägäis. Das Island hat eine Fläche von knapp 30 Quadratkilometern und liegt in der südlichen Ägäis, unweit von Rhodos. Schon in der Antike lebten 8.000 Menschen, bauten Weizen an und förderten Kupfer. So erklärt sich auch der Name: Chalki bedeutet nichts anderes als Kupfer. Heute ist der Tourismus die Einnahmequelle Nummer eins, wenn Sommerfrischler vom nahen Rhodos übersetzen.

Für Citroën ist das Grund genug, um auf Chalki ein Exempel statuieren und die Insel in ein Areal nachhaltiger, emissionsfreier Mobilität zu verwandeln. Um diesen ökologischen Mikrokosmos zu erschaffen, zieht der Autobauer durch den griechischen Importeur Syngelidis mit dem französischen Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci und dem Energieunternehmen Akuo Griechenland an einem Strang. Denn es reicht natürlich nicht, ein paar Stromer per Schiff anzuliefern und dann die Einwohner mit den besten Wünschen damit loszuschicken.

Dein „Ami“ und Helfer
Elektroauto Citroen Ami im Trim der griechischen Polizei und Küstenwache auf der Chalki. Foto: Stellantis

Auch auf Chalki ist die Infrastruktur der entscheidende Faktor für das Gelingen der Elektromobilität. Eine ausreichende Ladestruktur ist genauso wichtig wie eine funktionierende Wartung der Elektroautos. Bei einer Fläche von 30 Quadratkilometern ist das einfacher umzusetzen, als wenn es um Hunderte Autobahnkilometer geht. Zumal Sonne und Wind auf Chalki im Überfluss vorhanden sind.

„Dieses Projekt wird das Leben einiger weniger Menschen verändern, aber das ist erst der Anfang. Indem wir Chalki dabei helfen, eine ‚grüne‘ Umgebung mit null Emissionen zu werden, ebnet Citroën den Weg für eine nachhaltigere Zukunft und zeigt, dass die Elektrifizierung ein wichtiger Faktor ist“, erklärt Citroën-Chef Vincent Cobée.

Ein Jahr kostenloses Leasing, danach Spende

Der französische Autobauer Citroen bringt gerade seine komplette E-Fahrzeugflotte auf die Insel. Anders als auf dem italienischen Festland, wo Polizisten mit einem Lamborghini Gallardo auf Verbrecherjagd gehen, nutzen die Gesetzeshüter der griechischen Polizei und bei der Küstenwache künfig einen Citroën Ami. Sie sind damit nicht gerade übermotorisiert. Aber so kommen die strengen Augen der Exekutive überall hin, ohne nass zu werden. Und sie können im Zweifelsfall auch die engen Gassen blockieren und flüchtigen Straftätern den Fluchtweg verstellen.

Die Gemeindeverwaltung kriegt Elektroautos des Typs Duos ë-C4 und ë-SpaceTourer vor die Tür gestellt und die lokale Energiegemeinschaft erhält den ë-Jumpy. Damit auch bei den Fahrzeugen der Kreislauf geschlossen ist, gewährt Citroën für vier Jahre ein kostenloses Leasing, kauft die Fahrzeuge danach zurück – um sie anschließend der Gemeinde Chalki zu spenden.

Volkswagen stromert über Astypalea

Allerdings ist die Idee, eine Insel beziehungsweise ein begrenztes Areal in eine grüne Modellregion zu verwandeln, nicht ganz neu. VW hat unlängst in der gleichen Gegend die Elektrifizierung der Insel Astypalea gestartet und dafür seine E-Flotte zur Verfügung gestellt. Dort machte die Polizei mit einem ID.4 den Anfang.

Bereit zur Schleichtfahrt über die Insel
Auf der griechischen Sonneninsel Astypalea steht der Polizei seit kurzem ein vollelektrischer VW ID.4 zur Verfügung. Foto: VW

Und auch Renault hat ähnliche Projekte angestoßen. Auf der portugiesischen Insel Porto Santo installierten die Franzosen mit dem Energieversorger Empresa Electricidade da Madeira (EEM) und dem Münchner Energiedienstleister „The Mobility House“ ein intelligentes Stromnetz mit dem Ziel, fossile Brennstoffe obsolet zu machen. Ähnliche Projekte laufen schon länger auf der französischen Insel Belle-Île-en-Mer und Fernando de Noronha in Brasilien.

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