Bei der Europa-Premiere in den Niederlanden gaben sich die Manager von BYD („Build your dreams“) noch zugeknöpft. Was die drei Elektroautos kosten, die ab Jahresende in Deutschland angeboten werden, könne man erst auf dem Pariser Autosalon sagen – also so ungefähr am 16. Oktober. Man bitte um Geduld.

Doch nun ist das Geheimnis gelüftet, ganz ohne Pressekonferenz oder Pressemitteilung. Denn auf der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge, die das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle regelmäßig aktualisiert, tauchten der Kompakt-SUV BYD Atto 3, die Elektro-Limousine BYD Han und der Großraum-SUV Tang jetzt erstmals auf – mit Batteriekapazität und Basispreis.

Atto 3 ab 35.500 Euro

Der 150 kW (204 PS) starke BYD Atto 3 wird demnach in drei Ausstattungsvarianten angeboten werden. Die billigste Version heißt „Active“ und kommt mit einem 60,5 kWh großen Akku daher – zum Nettolistenpreis von 35.500 Euro. Inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer sind es 42.245 Euro. Darüber rangiert das Modell „Comfort“ mit einem Nettolistenpreis von 37.500 Euro, ganz oben die „Design“-Ausführung für 39.500 Euro. Mit besserer Ausstattung, aber identischen Antrieb.

Werden die Fahrzeuge noch in diesem Jahr zugelassen, würden Umweltbonus und Innovationsprämie den Fahrzeugpreis um 9000 Euro verringern. Für einen BYD Atto 3 in „Active“-Ausführung würden dann unter dem Strich nur rund 26.000 Euro (plus Steuern) fällig.

Drei Chinesen ohne Kontrabass 
Mit Atto 3, Han und Tan (v.r.) will der chinesische Autohersteller BYD ab Jahresende den Elektroautomarkt in Europa aufmischen.
Drei Chinesen ohne Kontrabass
Mit Atto 3, Han und Tan (v.r.) will der chinesische Autohersteller BYD ab Jahresende den Elektroautomarkt in Europa aufmischen.

Allerdings dürften die meisten Kaufinteressenten ihr Fahrzeug erst im kommenden Jahr erhalten und zulassen können. Die Förderung beträgt dann laut aktueller Planung der Bundesregierung nur noch inklusive Herstelleranteil 6.750 Euro.

Luxuslimousine Han für 59.500 Euro

Auch die beiden anderen Elektroautos von BYD dürften die Wettbewerber mit einem aggressiven Prizing herausfordern. Der knapp fünf Meter lange Han mit einer Systemleistung von 380 kW (517 PS) wird in Deutschland ausschließlich in der Version „Executive“ mit 85,4 kWh großem Akku angeboten – zum Nettolistenpreis von 59.500 Euro. Inklusive Mehrwertsteuer sind es 70.805 Euro.

Und das „Flagship“, der ebenfalls allradgetriebene und siebensitzige SUV Tang steht mit dem runden Nettolistenpreis von 60.000 Euro in der Bafa-Liste, mit einem 86,4 kWh Akku und identischer Antriebsleistung wie der Tan. Hier konkurriert der BYD insbesondere mit dem (derzeit nicht lieferbaren) Audi e-tron (300 kW, 86 kW, Nettolistenpreis ab 67.983 Euro).

Es wird auf jeden Fall spannend, ob es dem Newcomer tatsächlich gelingt, den Markt für Elektroautos in Deutschland „aufzumischen“.

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