Seit der Trennung von General Motor und Opel ist der Ampera-e hierzulande ein Exot: Einige Opel-Händler haben zwar noch Restexemplare im Angebot. Aber die Elektroauto von Opel nutzen inzwischen eine Plattform des neuen französischen Eigners PSA – und heißen Corsa-e und Mokka-e. In den USA wurde der Ampera-e unter der Modellbezeichnung Volt verkauft und unter der Kernmarke Chevrolet geführt – und erfährt nun ein großes Update.

Zum Modelljahr 2022, das in den USA traditionell schon im Spätsommer eingeläutet wird, erhalt der elektrische Kompakt-Van nicht nur ein umfangreiches Facelift, sondern auch ein neues, leistungsstärkeres Akku-Paket. In seinen 288 Zellen kann der Bolt nun 65 statt 60 Kilowattstunden speichern. Damit soll die Reichweite im realitätsnahen WLTP-Verbrauchszyklus von 380 auf immerhin 416 Kilometer steigen.

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Etwas mehr Abenteuer und Knieraum

Der vollelektrische Chevrolet Bolt kriegt zum Sommer in den USA ein SUV an die Seite gestellt, das für 2000 Dollar Aufpreis etwas mehr Knieraum, eine Dachreeling und andere Anbauteile bietet. Foto: GM

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Facelift für den Bolt

Vor allem die Front des Elektroautos haben die Designer von Chevrolet kräftig überarbeitet. Der Hyundai Kona diente dabei offenbar als Inspirationsquelle. Foto: GM

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Elektrischer Einkaufswagen

Der größere Radstand des Chevrolet Bolt SUV kommt den Passagieren auf der Rücksitzbank und dem Gepäckraum zugute, der bis zu 1611 Liter Volumen hat. Foto: GM

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Klassische Anordnung

Der Chevrolet Bolt verfügt über einen 10,2 Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole, über den sich das Infotainment-System steuern lässt. Neue Materialien sollen das Elektroauto wertiger erscheinen lassen. Foto: GM

Die Motorleistung des Chevy Bolt bleibt bei 150 kW oder 204 PS. Und auch am Frontantrieb des Elektroautos wird nicht gerüttelt. Dafür wird der Einstiegspreis um über 5000 Dollar auf nunmehr 33.995 Dollar gesenkt. Und der Bolt kriegt ein SUV-artiges Schwestermodell an die Seite gestellt. Mit sieben Zentimeter mehr Knieraum auf der Rücksitzbank und 15 Zentimeter mehr Gesamtlänge sowie ein paar Anbauteilen, die dem Bolt EUV eine kräftigere Statur und etwas Abenteuer-Feeling geben sollen. Chevrolet nimmt dafür einen Aufpreis von 2000 Dollar.

Chevrolet Bolt noch ohne neuen Ultium-Akku

Auch bei der Ladeleistung tut sich was. An der AC-Säule saugt der Bolt EUV nun serienmäßig Wechelstrom mit bis zu 11 kW – beim einfachen Bot nur gegen Aufpreis. Zu den Ladeleistungen am CCS-Schnelllader äußert sich Chevrolet nicht explizit. Bislang konnte Gleichstrom mit maximal 50 kW aufgenommen werden. Versprochen wird nun lediglich, dass in einer halbe Stunde Energie für eine Strecke von 100 Meilen (161 Kilometer) aufgenommen werden kann.

Erinnerungsstück: Opel Ampera-e
Opel brachte 2018 den Ampera-e auf den Markt. Kurz darauf verkaufte General Motors die deutsche Tochter an die PSA-Gruppe – und zog sich aus Europa zurück. Foto: Opel

Interessanter ist da schon die Tatsache, dass der neue Bolt auf die von GM vielgepriesene Ultium-Batterietechnik verzichten muss. Experten in den USA sehen in dem Chevy Bolt deshalb auch nur einen Platzhalter bis zum Launch der nächsten Generation , die allerdings frühestens 2023 erwartet wird. Den Europäern kann es eh egal sein: Ein Export des Elektroautos in die alte Welt plant General Motors nicht.

Nicht aus Rücksicht auf Opel, sondern weil Chevrolet seit der Trennung von der deutschen Traditionsmarke kein leistungsfähiges Vertriebsnetz mehr hat, das größere Stückzahlen des Bolt in den Markt bringen könnte.

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