Die Generation Z, zu der die zwischen 1999 und 2010 Geborenen zählen, will von Autos nichts mehr wissen. Sie ist in der digitalen Welt aufgewachsen und hält sich am liebsten auch im Metaverse auf. Mit Freunden tauschen sich die jungen Leute vor allem über Sozial Medien aus, das Smartphone ist deshalb ihr Ein und Alles. Und wenn sie die Wohnung einmal verlassen, dann bewegen sie sich klimafreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Zweirad, einem Tretroller – oder einem Scooter. Die selbstverständlich elektrisch fahren.

So oder ähnlich schildern uns jedenfalls Jugendforscher das Leben der Generation Z, die hoffentlich nicht die letzte sein wird. Und nach der Legende haben auch die Ingenieure von Honda auch ihren EM1e: konzipiert, den ersten vollelektrischen Motorroller der 50er Klasse für junge Europäer. Der E-Scooter fährt aufgrund einer Antriebsleistung von 1,7 kW (2,3 PS) nicht schneller als 45 km/h – denn ihre Stadt verlassen die jungen Frauen und Männer künftig nur noch mit Bus oder Bahn. Aus dem gleichen Grund beträgt die Reichweite des „Elektro-Moped“ (EM) auch nur maximal 41,3 Kilometer. Das reicht völlig für die Fahrt zur Universität oder zur Lehrstelle am anderen Ende der Stadt, so drei- oder viermal die Woche.

Der schafft schon was
Das zweisitzige "Elektro-Moped" (EM) wiegt inklusive Akku 95 Kilogramm und kann bis zu 180 Kilogramm Gewicht tragen.
Der schafft schon was
Das zweisitzige „Elektro-Moped“ (EM) wiegt inklusive Akku 95 Kilogramm und kann bis zu 180 Kilogramm Gewicht tragen.

Sollten einmal längere Touren geplant sein, wird der erschöpfte 50-Volt-„Power-Pack“ unter der Sitzbank mit einer Kapazität von 1,48 kWh mit einem Handgriff gegen einen frischen ausgetauscht. Oder in der Ladestation neben dem Sofa in sechs Stunden wieder aufgeladen. Wichtiger ist ohnehin, dass das Smartphone während der Fahrt über eine USB-Schnittstelle mit Strom versorgt wird – nicht auszudenken, wenn bei Ankunft am Fahrtziel die Verbindung zum Internet und ins Metaverse unterbrochen wäre.

Stärkere Versionen folgen später

Ja, die Produktmanager von Honda haben sich schon einige Gedanken über die Nutzung und die Nutzer des vollelektrischen EM1 e: gemacht, der ab September in den drei Lackierungen „Digital Silver Metallic“, „Pearl Sunbeam White“ und „Ballistic Black Metallic“ angeboten werden soll. Eine Kaufoption, erklärt Produktmanager Rui Rosa von Honda Motor Europe, habe man bewusst ausgeschlossen. Denn die jungen Leute sollen sich während der gesamten Lebensdauer (des Rollers) keine Sorgen über die Alterung und das Recycling des Stromspeichers machen müssen. Um die Verwertung des E-Scooters kümmert sich Honda nach Ablauf des Abos oder Leasingvertrages. Alles easy-peasy also.

Ruckzuck getauscht 
Honda bietet seinen ersten Elektro-Scooter mit einem Wechsel-Akku an. Das Unternehmen hat zudem eine spezielle Ladestation entwickelt, mit der der Stromspeicher an einer Haushaltssteckdose in sechs Stunden aufgeladen werden kann.
Ruckzuck getauscht
Honda bietet seinen ersten Elektro-Scooter mit einem Wechsel-Akku an. Das Unternehmen hat zudem eine spezielle Ladestation entwickelt, mit der der Stromspeicher an einer Haushaltssteckdose in sechs Stunden aufgeladen werden kann.

Und wie die Modellbezeichnung schon deutlich macht – das ist erst der Anfang. Den Elektro-Roller will Honda in den kommenden zwei Jahren auch in stärkeren Versionen anbieten, in der 80er und 125er-Klasse, mit deutlich mehr Antriebskraft und Reichweite – für Vertreter älterer Generationen, die noch Leistung und Geschwindigkeit schätzen. Und auch an ausgewachsene Motorräder mit Elektromotoren arbeiten sie in Japan: Die Antriebswende lässt sich auch im Zweiradbereich nicht mehr aufhalten.

Motorräder werden fit für E-Fuels gemacht

Bis 2025 sollen insgesamt zehn zweirädrige Stromer auf dem Markt sein, bis zum Jahr 2040 das gesamte Zweirad-Portfolio von Honda vollständig elektrifiziert sein. Für die Übergangszeit, verrät Rui Rosa zum Schluss noch, will man sämtliche Motorräder fit für den Betrieb mit synthetischen Kraftstoffen machen. Da liege großes Potenzial zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit. Die Zweizylinder-Viertakter lärmen dann zwar immer noch. Aber durch den Betrieb mit E-Fuels fahren sie dann beinahe emissionsfrei und deutlich klimafreundlicher in die Zukunft.

Artikel teilen

2 Kommentare

  1. lanzu

    „Aber durch den Betrieb mit E-Fuels fahren sie dann immerhin emissionsfrei und klimafreundlich in die Zukunft.“

    Emissionfrei sind Fahrzeuge mit E-Fuels nicht. Bei der Verbrennung entstehen auch Stickoxide und weiteres.

    Antworten
    • Franz W. Rother

      Korrekt. „Beinahe emissionsfrei“ wäre die bessere Beschreibung.

      Antworten

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert