Sie sehen aus, als kämen sie aus einer anderen Welt oder einer fernen Zukunft: Die drei Elektro-Motorräder, die der chinesische Zweirad-Hersteller Horwin auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentiert. Das Styling der Fahrmaschinen ist futuristisch, die Technik atemberaubend. Und das erste Mitglied des Trios, das unter der Modellbezeichnung „Senmenti“ vermarktet wird, soll schon im Herbst auf den Markt kommen – zu einem Stückpreis von 16.800 Euro. Bestellungen dafür werden ab sofort gegen Anzahlung von 100 Dollar entgegengenommen.

„Senmenti leitet sich von der chinesischen Aussprache des Wortes für ‚Organismus‘ ab“, erklärt Wendsor Zhou Wei, CEO und Co-Gründer von Horwin. Er verweist damit auf die verbaute intelligente Elektronik, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz kontinuierlich dazulernt. So passt sich das Motorrad automatisch an den Fahrstil seines Besitzers an und erhöht die Energieeffizienz.

Senmenti 0 
Elektroroller waren bislang eher etwas für das gemütliche Fahren durch die Stadt. Der neue Scooter von Horwin ist da von einem ganz anderen Kaliber: Auf der Autobahn kann er bis zu 200 km/h schnell gefahren werden. Fotos: Horwin
Senmenti 0
Elektroroller waren bislang eher etwas für das gemütliche Fahren durch die Stadt. Der neue Scooter von Horwin ist da von einem ganz anderen Kaliber: Auf der Autobahn kann er bis zu 200 km/h schnell gefahren werden. Fotos: Horwin

Gewissermaßen das Einstiegsmodell ist die Horwin Senmenti 0 – ein elektrischer Motorroller im Stil der BMW CE04 mit 74 kW oder 100 PS Leistung. Doch während die Bayern ihren stylishen E-Scooter schon bei 120 km/h abregeln, sind mit der Horwin Fahrten über die Autobahn mit bis zu 200 km/h drin. Und statt 8,5 Kilowattstunden (kWh) wie bei der BMW speichert die Senmenti 0 in ihrem Akku 16,9 kWh. Das soll für Touren mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 88 km/h über 300 Kilometer Entfernung gut sein. Geladen wird der Lithium-Ionen-Akku anschließend mit Gleichstrom am Schnelllader. Spätestens nach einer halben Stunde soll der Akku dann wieder voll sein. Die ersten 500 Besteller können sich zudem darüber freuen, dass die Kosten für den Ladestrom drei Jahre lang vom Hersteller übernommen werden.

Bis zu 400 Kilometer Reichweite

Während die 230 Kilogramm schwere und 2,14 Meter lange Senmenti 0 als „Urban Adventure Vehicle“ in erster Linie für den Stadtverkehr konzipiert ist, ist die neue Horwin Senmenti X (Aufmacherbild) ein echtes Performance-Motorrad mit Elektroantrieb, das nicht allein durch seine avantgardistische Optik für Aufmerksamkeit sorgen wird. Auch hier sorgt ein 74 kW-Motor für den Antrieb, aber der Akku, der in das Chassis integriert ist, kann bis zu 25,9 kWh Strom speichern. Versprochen wird eine Beschleunigung auf Tempo 100 unter vier Sekunden und eine Reichweite von bis zu 249 Meilen oder 400 Kilometer. Voraussichtlich 2025 wird die elektrische Fahrmaschine auf den Markt kommen. Zu welchem Preis, steht noch nicht fest.

Senmenti 11 
Vom Konzept zum Serienfahrzeug sind es noch zwei Jahre. Aber die Grundkonstruktion mit Doppelbereifung hinten steht.
Senmenti 11
Vom Konzept zum Serienfahrzeug sind es noch zwei Jahre. Aber die Grundkonstruktion mit Doppelbereifung hinten steht.

Dritter im Bunde ist die Senmenti 11 – ein Elektromotorrad der Superlative für „Abenteuer und besondere Nervenkitzel“ in der Stadt, wie es in der Pressemappe heißt. Die Maschine ist allerdings noch im Konzeptstadium, mit technischen Details hält sich der Hersteller noch zurück. Angepeilt wird schließlich auch erst ein Verkaufsstart 2026. Aber schon jetzt fallen einige Besonderheiten auf wie die Einarmschwinge vorn und die Doppelbereifung hinten. Zudem wird die Maschine über eine Reihe von Assistenzsystemen verfügen, damit das Motorrad trotz wahnsinniger Beschleunigungswerte sicher beherrschbar bleibt.

Voll vernetzt und unfallsicher

Mit den Fahrleistungen allein will Horwin ohnehin nicht punkten. Mindestens genau so wichtig sind den Entwickler andere Features. Etwa die Möglichkeit zum bidirektionalen Laden. Auf diese Weise sollen Senmenti-Fahrern helfen können, wenn anderen Elektromotorrädern die Puste ausgeht. Oder die Fähigkeit, Software-Updates per Funk zu erhalten. Zudem sollen die Maschinen wie moderne Autos unter anderem über Abstandsradar, ein Spurhaltesystem sowie einen Totwinkel-Warner verfügen. Auch an einem System zur Selbststabilisierung des Motorrads arbeiten sie bei Horwin: Die Vision vom unfallfreien Straßenverkehr soll schließlich nicht am Motorrad scheitern.

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1 Kommentar

  1. Martin

    Nur wird mit diesem hässlichen Ding kein Motorradfahrer abgeholt. Ich fahre ein Motorrad der Marke Energica, gerade WEIL es aussieht und fährt wie ein normales, sehr gutes Motorrad.
    Ich freue mich wenn Ducati demnächst ein Motorrad mit E-Antrieb herausbringt. Das wird mit der Historie dieser Firma ebenfalls ein richtiges, gut designtes und zum Fahren konstruiertes Motorrad sein und kein notgelandetes StarWars – Vehikel.

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