Der vollelektrische „Sport Utility“ ist auf der gleichen Plattform wie die Luxuslimousine EQS unterwegs. Was dem EQS SUV jedoch ganz augenscheinlich fehlt, ist ein eigener Namen. Versieht Mercedes seine Geländewagen und Crossover im Modellprogramm normalerweise mit dem zusätzlichen Buchstaben G wie bei GLS, GLE oder GLC, gibt es diesmal keinen Namenannex, sondern den vergleichsweise unhandlichen Begriff Mercedes EQS SUV. Aber mit seinen inneren Werten dürfte der 5,13 Meter lange Elektro-Crossover trotz stattlicher Preise von deutlich über 100.000 Euro keine Probleme haben, Kaufinteressenten zu finden. Vor allem nicht in den USA, wo der große Elektro-Crossover produziert wird.

Drei Sitzreihen serienmäßig

Dessen größter Trumpf ist das Platzangebot: Der Mercedes EQS SUV, den wir bereits während der Wintererprobung fahren durften, ist eine Wohlfühllounge für bis zu sieben Personen. Der Radstand ist aufgrund der EQS-Plattform mit 3,21 Metern genauso lang wie beim elektrischen Schwestermodell in Limousinenform. Allerdings sorgt der SUV-Aufbau für stattliche 20 Zentimeter mehr Fahrzeughöhe, was nicht nur den Proportionen gut tut. Innen gibt es spürbar mehr Raum und Wohlfühlatmosphäre.

American Style 
Der Mercedes EQS SUV wird serienmäßig mit sieben Sitzplätzen und Lederbezügen ausgeliefert, auf Wunsch aber auch mit einem pflegeleichteren Innenraum in dunklen Tönen. Die Sitze in den ersten beiden Reihen werden elektrisch verstellt. Fotos: Mercedes
American Style
Der Mercedes EQS SUV wird serienmäßig mit sieben Sitzplätzen und Lederbezügen ausgeliefert, auf Wunsch aber auch mit einem pflegeleichteren Innenraum in dunklen Tönen. Die Sitze in den ersten beiden Reihen werden elektrisch verstellt. Fotos: Mercedes

Die Sitze in den ersten beiden Reihen lassen sich zudem elektrisch verstellen – auch um mit überschaubarem Aufwand in die dritte Sitzreihe zu gelangen, wenn diese um knapp 30 Zentimeter nach vorne fahren. Die belederten Rücksitze lassen sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Nur mechanisch ausklappen lassen sich die Sitze in der Reihe drei.

Der Laderaum fasst je nach Sitzkonfiguration – die Rücksitze teilbar im Verhältnis 40:20:40 – zwischen 565 und 2.020 Litern. Trotz stattlicher Dimensionen soll sich der Elektrokoloss handlicher fahren, als es über fünf Meter Länge und mehr als 2,5 Tonnen Leergewicht vermuten lassen. Dafür soll neben dem niedrigen Schwerpunkt insbesondere die Hinterachslenkung sorgen, die bis zu zehn Grad einlenkend den Wendekreis auf knapp elf Meter reduziert. Der EQS SUV ist auf 20 bis 22 Zoll großen Rädern unterwegs.

Allradantrieb nur gegen Aufpreis

„Der EQS SUV ist das dritte Fahrzeug auf unserer neuen vollelektrischen Plattform. Er bringt alles mit, was unsere Kunden am EQS schätzen – und kombiniert das mit den Stärken und der Vielseitigkeit eines SUV, das bis zu sieben Personen Platz bietet“, sagt Mercedes-Group-CEO Ola Källenius. „Mit dem EQS SUV setzen wir die Strategie, unsere Fahrzeuge nachhaltiger und digitaler zu machen weiter konsequent um – mit dem Ziel, die begehrenswertesten Elektroautos der Welt zu bauen.“

Stattliche Erscheinung 
Mit einer Länge von 5,13 Metern wird der Mercedes EQS SUV auf US-Highways nicht groß auffallen - in deutschen Städten aber umso mehr. Dafür ist das Styling des siebensitzigen Elektroautos, das in Alabama produziert wird, recht gefällig geraten.
Stattliche Erscheinung
Mit einer Länge von 5,13 Metern wird der Mercedes EQS SUV auf US-Highways nicht groß auffallen – in deutschen Städten aber umso mehr. Dafür ist das Styling des siebensitzigen Elektroautos, das in Alabama produziert wird, recht gefällig geraten.

Bei den Antrieben ist die enge Verwandtschaft zur Limousine ebenfalls zu sehen. Doch etwas überraschend ist der Mercedes EQS SUV nicht obligatorisch mit Allradantrieb zu bekommen. Das Basismodell ist der EQS 450+, der von einem 265 kW (360 PS) und maximal 568 Newtonmeter starken Motor angetrieben wird.

Reichweite von bis zu 660 Kilometer

Deshalb dürften sich die meisten Interessenten für die Allradversionen entscheiden, obwohl der 450er trotz zusätzlich angetriebener Vorderachse die gleiche Antriebsleistung bietet und „nur“ mit 800 Nm maximalem Drehmoment glänzen kann. Topmodell ist zunächst der allradgetriebene Mercedes EQS 580 4matic mit 400 kW (542 PS) Leistung und 858 Nm Drehmoment.

Britta Seeger am Mercedes EQS Reichweitenängste werden bald der Vergangenheit angehören, sagt Britta Seeger. Die Mercedes-Vorständin ist auch deshalb sicher, dass sich Elektroautos schnell durchsetzen werden. Elektroauto

Die Reichweite liegt je nach Antriebsvariante zwischen 500 und 660 Kilometern. Während die Basisvariante sich mit Stromverbräuchen (lt. WLTP-Norm) zwischen 18,6 bis 23 kWh begnügen soll, verbraucht das Topmodell zwischen 20 und 24 kWh auf der Referenzstrecke – und zurückhaltender Fahrweise. Die maximale DC-Ladeleistung liegt wie beim EQS bei 200 kWh. Das serienmäßige Akkupaket im Unterboden mit einer Speicherkapazität von 107,8 Kilowattstunden besteht aus zwölf 12 Zellmodulen, die mit Pouch- oder Hardcasezellen gepackt sind – auch hier wird also nicht geknausert.

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