Der Betrieb eines Elektroautos kann ganz schön teuer werden – wenn man in Deutschland lebt und den Strom nicht mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach seines Eigenheims selbst erzeugt. Denn die Kilowattstunde Strom kostet an öffentlichen Ladesäulen heute im Schnitt 64 Cent, haben die Datenexperten von TheonData und Cirrantic für den „Charging Radar“ von EDISON ermittelt. Und an manchen Punkten wird für den Ladestrom sogar schon ein Euro aufgerufen. Da ist der Betrieb eines Stromers „mindestens so teuer wie das Tanken eines Benziners, oft sogar teurer”, konstatierte der Ökostromanbieter Lichtblick kürzlich in einer eigenen Studie.

Fein raus sind da Eigenheimbesitzer, wenn sie ihr Elektroauto mit Sonnenstrom vom eigenen Dach laden – zusätzlich zur Stromerzeugung per PV-Anlage für das Hausnetz. Wie viel Grünstrom sich auf diese Weise zu welchen Kosten gewinnen lässt, zeigt der neue „Sonnenkilometer-Monitor“ des ADAC, der kürzlich online ging. Danach können sich private Hausbesitzer mit einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 4000 kWh und einem Strombedarf für das E-Auto von 3150 kWh bis zu 79 Prozent unabhängig machen von der öffentlichen Stromversorgung – und immerhin über 9.000 „Sonnenkilometer“ mit selbst erzeugtem Grünstrom fahren. Die monetären Einsparungen allein beim Betrieb des Elektroautos lägen nach der Kalkulation je nach Fahrzeuggröße zwischen 917 und 1232 Euro, die CO2-Einsparungen sogar bei 63 Prozent (siehe Grafik).

Elektroauto fährt fast kostenlos

Der ADAC hat den Sonnenkilometer-Monitor zusammen mit seinem Kooperationspartner und Photovolataikanbieter Zolar entwickelt – Mitglieder des Automobilclubs kriegen hier PV-Anlagen auch zu Sonderkonditionen. „Solaranlagen zahlen sich für Besitzer von Elektroautos schnell aus“, zeigen ADAC-Strategiechef Sascha Coccorullo die Analysen des Monitors, der künftig halbjährlich auf der Basis aktueller Zahlen neu erstellt werden soll. Akutell reichten zwei Sonnentage in der Woche aus, um den typischen Berufspendler mit einer Tagesfahrleistung zwischen 40 und 60 Kilometern für kleines Geld – fünf Cent pro Kilowattstunde Stromverbrauch – von daheim zum Arbeitsplatz fahren zu lassen.

Von der Nutzung eines (teuren) Heimspeichers als Zwischenspeicher für Ladestrom rät der ADAC-Experte übrigens ab: „Die Speicher puffern maximal 12 Kilowattstunden – zum Befüllen eines Autoakkus ist das viel zu wenig.“ Zudem ginge bei der Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom und wieder zurück zuviel Energie verloren. Der Inhalt des Heimspeichers sollte deshalb ausschließlich dem Hausnetz zugute kommen.

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