Wo könnte Pininfarina seinen offenen Supersportler besser enthüllen als beim exklusivsten Autoevent der Welt in Monterey? Fließende Formen und eine offene Karosse wie in den frühen 1950er Jahren – wäre da nicht der Elektroantrieb, man sähe sich in die automobile Vergangenheit versetzt. Der Name B95 ist dabei beinahe so ungewöhnlich wie das Fahrzeugkonzept eines elektrischen Barchetta-Supersportwagens. B steht für die Fahrzeuggattung eines offenen Barchettas und die 95 etwas weit herbeigeholt, dass Produktion und Auslieferungen im Jahre 2025 beginnen – im Jahre des 95. Firmenjubiläums des Fahrzeugbauers aus dem norditalienischen Cambiano.
Nur zehn Exemplare werden gebaut
„Es handelt sich hierbei um das wohl aufregendste Kapitel in der bisherigen Geschichte von Automobili Pininfarina − wir machen einen weiteren großen Schritt nach vorn. Die Einführung des B95 ist in diesem Sommer der dritte von drei wesentlichen Meilensteinen für unsere Marke“, sagt Paolo Dellachà, CEO von Automobili Pininfarina.

Der Innenraum des elektrischen Roadster von Pininfarina ist von historischen Kampfflugzeugen inspiriert. Sichtschutz bieten den beiden Insassen lediglich zwei kleine „Aeroscreens“, die elektrisch verstellbar sind.
Wer sich für das elektrische Hypercar interessiert, muss allerdings schnell sein – sehr schnell. Denn es werden in einer Kleinserie gerade einmal zehn Fahrzeuge gefertigt – und zu einem Stückpreis von atemberaubenden 4,4 Millionen Euro verkauft. Ein Rimac Nevera ist dagegen mit einem Stückpreis von zwei Millionen Euro fast schon ein Schnäppchen.
Allradantrieb mit 1400 kW
Sehenswert ist nicht allein das Außendesign mit 20 Zöllern vorn und 21 Zöllern hinten, sondern von einem ungewöhnlichen Innenraum. Neben den beiden Ledersitzen bietet der Pininfarina B95 den weltweit ersten elektrisch verstellbaren Aeroscreen. Inspiriert von historischen Kampfflugzeugen verfügen die aus durchsichtigem Polycarbonat gefertigten Screens über freiliegende Aluminiumstützen. Sie können von den Insassen angehoben und abgesenkt werden, um den Komfort ohne jegliche Abstriche beim Design zu verbessern. Auf Wunsch bietet Pininfarina dazu passende Helme an.

Bei freier Bahn läuft der offene Spaßmacher mehr als 300 km/h. Wie weit der Inhalt des 120 kWh großen Akkus dann trägt, verrät der Hersteller des millionenteuren Sammlerobjekts wohlweislich nicht. Fotos: Pininfarina
Angetrieben wird der Pininfarina B95 von einem 1.400 kW (1.900 PS) starken Elektroantrieb an allen vier Rädern, der von einer 120 kWh großen Batterie im Unterboden gespeist wird. Das Akkupaket in T-Form kann mit einer maximalen Ladeleistung von 270 kW von 20 bis 80 Prozent in 25 Minuten aufgeladen werden. Fünf verschiedene Fahrmodi nutzen dabei Torque-Vectoring, um dem Fahrer die Möglichkeit zu geben, Leistungsentfaltung und Fahrverhalten an die Fahrbedingungen anzupassen. Aus dem Stand geht es in weniger als zwei Sekunden auf Tempo 100. Bei freier Bahn läuft der offene Spaßmacher mehr als 300 km/h.