Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur geht es jetzt auch in Ostdeutschland voran. Porsche hat jetzt auf dem Gelände seines Werkes in Leipzig den – nach eigenen Angaben – momentan leistungsstärksten Ladepark Europas eingeweiht. Dort stehen zwölf Schnellladesäulen mit je 350 Kilowatt Leistung, die Gleichstrom liefern, und vier Ladepunkte mit 22 kW (Wechselstrom) zur Verfügung. Sie befinden sich zwar hinter der Besucherpforte, doch seien „Elektro- und Hybridfahrzeuge aller Marken“ willkommen, sagt Gerd Rupp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Leipzig GmbH.
Bis Ende März ist das Laden kostenlos. Danach müssen die E-Mobilisten mit den Karten oder Apps ihrer Ladedienstleister zahlen zu deren jeweiligen Konditionen. Von der hohen Leistung der Stromzapfer, die Porsche Engineering entwickelt hat, werden anfangs nur Besitzer eines Porsche Taycan profitieren, weil die bisher verfügbaren E-Autos nicht dafür ausgelegt sind. Immerhin lassen sich in Leipzig theoretisch 100 Kilometer Reichweite innerhalb von fünf Minuten in die Akkus pressen. Wer die Zeit beim Laden nutzen will, kann die historische Fahrzeugausstellung und den Shop des Werkes besuchen.
Insgesamt kommt der Ladepark auf eine Leistung von beachtlichen sieben Megawatt – inklusive sechs interner Ladepunkte. Die benötigt das Werk, weil hier künftig die vollelektrische Version des Macan vom Band laufen wird. Zudem können sich Kunden ihren Taycan hier ausliefern lassen. Porsche betont, dass es sich ausschließlich um Ökostrom handelt.
Ein Bäckermeister droht an Porsche vorbeizuziehen
Wie lange sich der Autobauer in Leipzig mit dem Titel des leistungsstärksten Ladeparks schmücken kann, ist offen. Denn vergangene Woche hat in Hilden nahe Düsseldorf Europas größter Standort mit Tesla Superchargern eröffnet. Insgesamt 16 Ladesäulen stehen dort jetzt noch etwas provisorisch auf Paletten, die jeweils maximal 250 kW leisten. Dabei soll es nicht bleiben. Denn der niederländische Anbieter Fastned will auf dem Gelände ebenfalls eine Station mit bis zu elf Schnelllader mit je bis zu 300 kW Leistung eröffnen. Ab Mai soll es losgehen.
Hinter dem Projekt steckt der Unternehmer Roland Schüren, der eine Bäckerei mit knapp 20 Filialen betreibt und schon vor längerem an seinem bisherigen Hauptstandort einen Ladepark errichtet hat, den er mit eigenem Solarstrom versorgt hat. Nun will er expandieren und hat in einem Gewerbegebiet am Autobahnkreuz Hilden (A3/A46) ein größeres Grundstück gekauft. Dort plant er, ein Bürogebäude, eine Backstube und ein Café zu errichten – und hat Platz vorgesehen für die Ladesäulen von Tesla und Fastned.
Schüren hat zudem in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt, weil er zusammen mit anderen Handwerkern 2016 eine Selbsthilfegruppe gegründet hat: Da die Unternehmer keine passenden Elektrolieferwagen am Markt fanden, erarbeiteten sie ein Lastenheft und ließen sich die Fahrzeuge von Streetscooter bauen.
Eine ähnlich geartete Überschrift könnte lauten:
„Flughafen Schönefeld ist der umweltfreundlichste weltweit und setzt sich damit an die Spitze“.
Da hat aber jemand schlecht recherchiert:
-Tesla betreibt in Europa schon jetzt Standorte mit bis zu 44 Ladepunkten (Nebbenes in Norwegen), bislang habe diese pro Stück aber maximal 150 kW
-es gibt zahlreiche weitere Tesla Standorte mit um die 20 Ladepunkten in ganz Europa
-in Hilden sind zunächst provisorisch 16 Ladepunkte mit 150 kW errichtet worden
-gebaut werden in Hilden 40 Ladepunkte a 250 kW der neuesten Generation von Tesla, dazu besagte 20 Ladepunkte von Fastned
-in Summe kann man daher sagen, dass der Porsche Ladepark bestenfalls ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, während Tesla schon seit Jahren zeigt wie es richtig geht
Korrekt ist: Bei Porsche in Leipzig steht der Ladepark mit der in Summe höchsten Ladeleistung.