Sie werden demnächst als Juror in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ auftreten. Wer hat Sie denn in diese Höhle gelockt?

Ich war schon immer Fan der Sendung und freue mich, dort mitmachen zu können. Jetzt hat sich die Gelegenheit ergeben – die Manager sind auf mich zugekommen. Sie haben gefragt, wir haben gesehen, was Du so alles machst: Willst Du nicht dabei sein? Meine Bedingung war aber, dass sie vermehrt Startups einladen, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Ich finde es faszinierend, mich mit so vielen Gründern austauschen zu können.

„Es ist eine Herausforderung, direkt neben Carsten Maschmeyer zu sitzen, der für mich einer der größten Unternehmer und Investoren Deutschlands ist.“

„Höhle der Löwen“-Juror Nico Rosberg

Und es ist eine Herausforderung, direkt neben Carsten Maschmeyer zu sitzen, der für mich einer der größten Unternehmer und Investoren Deutschlands ist, und mich mit zu ihm zu messen. Ich liebe Herausforderungen. Ich hoffe natürlich auch auf vielversprechende Investitionsmöglichkeiten und eine zeichnet sich bereits ab – über die ich aber noch nicht sprechen darf. Es ist natürlich nicht sicher, ob die Idee dieser Gründer funktioniert, aber sie könnte die gesamte Mobilitätsbranche revolutionieren.

Wie stellen Sie sich denn die Zukunft der Mobilität vor?

Meine Vision sieht so aus: Künftig zahlen wir zum Beispiel 49,90 Euro im Monat und haben dann über eine App Zugang zu unbegrenzter Mobilität. Wenn ich künftig von Frankfurt nach München zu Freunden reisen will, schaue ich in mein Smartphone. Das sagt mir, wo der nächste E-Scooter steht, mit dem ich zum Bahnhof komme. Dort springe ich in den Zug und am Bahnhof in München steht wiederum mein Carsharing-Auto bereit, mit dem ich zu meiner Grillparty fahre, zu der ich eingeladen bin. Das kann ich alles über eine App organisieren. Und durch das Abo muss ich nichts extra zahlen. Nur wenn ich ein luxuriöseres Auto fahren oder in der Bahn alleine sitzen möchte, kostet das einen Aufschlag. Das ist meine Idee von der Mobilität der Zukunft. 

Haben sie bereits einen Partner gefunden, um das umzusetzen?

Nein, noch nicht. Die Gefahr bei diesem Geschäftsmodell besteht, dass es auf ein Monopol hinausläuft. Und dass die Autohersteller dabei auf die Rolle von Hardware-Lieferanten reduziert werden. So wie es heute bei den Smartphones der Fall ist – wo das große Renditepotenzial in den Betriebssystemen iOS von Apple und Android von Google liegt. Aber das ist den Autoherstellern bewusst und sie versuchen dort mit eigenen Dienste-Angeboten gegenzusteuern.

Wäre nicht eine Firma wie Lyft prädestiniert, das anzubieten, an dem sie sich ja auch beteiligt hatten?

Bei Lyft bin ich raus, daher kenne ich dort nicht den letzten Stand. Aber sie sehen ja auch an Uber, dass es in diese Richtung geht. Das Unternehmen hat sich jetzt an am Roller- und Rad-Dienst Lime beteiligt.

Der Unternehmer hat einen ehrgeizigen Plan: Er möchte bis zu seinem Tode seine Klimasünden tilgen. Koste es, was es wolle. Ein altes Zechengelände im Ruhrgebiet soll darüber zum Naturparadies werden. Leben

Es gibt allerdings durchaus Investments in ihrem Portfolio, die weder etwas mit Mobilität noch mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Die Social-Media-Marketing-Agentur Stoyo ist so ein Beispiel. Wie passt das zusammen?

Auf den ersten Blick hat das Startup tatsächlich nicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Aber umgekehrt haben viele meiner Projekte etwas mit Social-Media zu tun. Die wiederum nachhaltig sind. Damit schließt sich der Kreis. Stoyo ist europaweit eine führende Agentur für virale Videos – was mir wiederum direkt weiterhilft.

Sie sind ja sogar an SpaceX, dem Raumfahrt-Unternehmen von Elon Musk beteiligt…

… ja über ein Investment-Vehikel. Jetzt werden Sie wieder fragen, wo ist denn da der positive Beitrag zur Gesellschaft?

Ja klar.

Das ist sehr einfach zu beantworten: SpaceX will die ganze Welt via Satelliten mit Internet versorgen. Was enorm wichtig ist, weil noch große Teile der Weltbevölkerung keinen Zugang zum Web haben – und damit zu Informationen und Geschäftsmöglichkeiten.

SpaceX treibt auch die bemannte Raumfahrt voran, Elon Musk will irgendwann zum Mars fliegen. Wären Weltraumflüge auch etwas für Sie?

Es wird Sie jetzt vielleicht überraschen, aber ich bin jemand, der Gefahren eher vermeidet. Ich werde mich, glaube ich, niemals in so eine Rakete hineinsetzen. Ich tue mich schon schwer, mit dem Fallschirm aus einem Flugzeug zu springen.

Die Fragen stellten Franz W. Rother und Lothar Kuhn.

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