Seinen vor 141 Jahren erfundenen Phonographen hielt Thomas Edison für seine großartigste Erfindung: Der Tüftler setzte große Hoffnung in den Plattenspieler, der heute längst veraltet ist. Tapedeck, CD-Player, MP3-Spieler haben ihm den Rang abgelaufen (und sind selbst nicht mehr taufrisch). Einer Handvoll Jungunternehmer ist das egal – sie wollen mit dem Kozmophon den Retro-Trend einläuten.
Dafür drehen sie derzeit die Werbetrommel auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter, nach nur einem Jahr Entwicklungszeit, und zeigen dort ein Vinylabspielgerät in altertümlich anmutendem Design. Großer, um 360 Grad drehbarer Schalltrichter, diverse Ausführungen, auffällig im Erscheinungsbild.
Als welterster holografischer, modularer Plattenspiele kommt er nach erfolgreichem Crowdfunding Ende Dezember auf den Markt, Reinigungssystem integriert. Holografisch ist allerdings nur das Display, ein Großteil der Technik lässt sich noch anfassen.
Im Innern hat sich seit der Erfindung des auch liebevoll als „Kaffeemühle“ bezeichneten Grammofons nämlich einiges getan. Der 30-Watt-Lautsprecher kann abgenommen und dank Bluetooth wie eine Boombox als mobiler Lautsprecher genutzt werden, das Abspielgerät wiederum lässt sich mit den Boxen der Heimanlage verbinden, auch über Aux oder USB. Der Tonabnehmer (Modell AT91) gilt als günstig, aber sehr zuverlässig.
Induktives Laden und Holo-Display
Playback-Funktion und sechs Farbvarianten runden den anachronistischen Designliebling ab. Optik und Haptik des neuen Abspielgerätes unterstreichen den Spagat zwischen der Vergangenheit und der Moderne. Erhältlich ist das Kozmophone in Schwarz, Weiß, Rot, Blau, Gelb und Grün. Gold oder holzfarben.
Die matte Erscheinung des Turntables und des Lautsprechers erzeugt eine auffallende Ästhetik. Die Beleuchtung kann der Nutzer per App selbst auswählen. Und wenn das Smartphone schlappmacht, unterstützt das Kozmophone auch induktives Laden.
Preislich soll der minimalistische Plattenspieler bei rund 300 Euro liegen, während der Kampagne gibt es ihn auch günstiger. Und das, obwohl das angestrebte Finanzziel von 25.000 Euro auf der Crowdfunding-Plattform schon deutlich überschritten ist.
Ein vergleichbares Gerät ist übrigens nicht auf dem Markt: Wer ein Grammofon haben möchte, muss sich antiken Modellen zuwenden.