Foto: Hyundai

Im Verband der Automobilindustrie (VDA) wird seit zwei Wochen heftig diskutiert über einen Stellungnahme des Verbandes zum Referentenentwurf aus dem Bundesumweltministerium zur Umsetzung der Erneuerbaren Energien-Richtlinie (Renewable Energies Directive II). Die Direktive der EU zum Klimaschutz muss bis Ende Juni 2021 in nationales Recht umgesetzt werden. Brüssel hatte im Rahmen des „Green Deal“ dem Verkehrssektor einen Anteil der Erneuerbaren von mindestens 14 Prozent bis zum Jahr 2030 vorgegeben. Der VDA könnte sich sogar für 23 Prozent einverstanden erklären – unter der Bedingung, dass Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe „gleichrangig“ in die Bewertung einfließen.

Wasserstoff und e-Fuels haben jedoch aufgrund des hohen Energieeinsatzes bei ihrer Gewinnung und entsprechend schlechter Wirkungsgrade unter Elektromobilisten keinen guten Leumund. Und auch die Autohersteller sind in der Frage gespalten, wie sich am 10. Oktober bei einem Treffen von Verbandsvertretern in Berlin zeigte: Volkswagen etwa setzt voll und ganz auf das batterieelektrische Auto als Zukunftslösung. Eine Diskussion über E-Fuels, fürchtet man in Wolfsburg, könnte die Verbraucher verunsichern und die Nachfrage nach dem mit Milliardenaufwand entwickelten Modellen ID.3 und ID.4 einbrechen lassen. VW-Chef Herbert Diess hat sich deshalb schon im vergangenen Jahr klar positioniert: Wasserstoff, e-Fuels? „Das ist Unsinn.“

In der aktuellen Folge der E-News beschäftigt sich Robin Schmid aber auch mit den aktuellen Geschäfts-Entwicklungen bei Tesla: Der kalifornische Elektroauto-Hersteller hat trotz der Belastungen durch die Corona-Krise den fünften Quartalsgewinn in Folge erzielt. 331 Millionen Dollar (279 Millionen Euro) fuhr das Unternehmen im dritten Quartal als Reingewinn ein. Die wichtigste Ertragssäule war allerdings nicht der Fahrzeugverkauf. Der Absatz der Autos legte zwar ordentlich. Aber der Handel mit CO2-Verschmutzungsrechnten wird für den Autohersteller immer wichtiger: 397 Millionen Dollar erzielte Tesla mit dem Verkauf von CO2-Credits unter anderem an General Motors und FiatChryler. Ohne diese Einnahmen hätte unter dem Strich ein Verlust gestanden.

Strompreis steigt am Supercharger

Auch die Einnahmen von Tesla aus dem Stromverkauf an den unternehmenseigenen Superchargern schwächelt infolge der Corona-Krise derzeit ein wenig. Tesla hat deshalb die Strompreise in den meisten europäischen Ländern wieder angehoben. In Deutschland um zwei Cent auf nunmehr 35 Cent pro Kilowattstunde kWh) Gleichstrom, in Österreich um vier Cent auf nunmehr 32 Cent. Zum Vergleich: Am Schnelllader von Fastned zahlt man ohne Vertragsbindung aktuell 59 Ct/kWh, bei Ionity 77 Cent – aber bei EnBW auch nur 38 Cent im Vielfahrer-Tarif.

Und auch auf den neuen vollelektrischen Hummer EV aus dem GM-Konzern geht Robin TV in den E-News ein: Die Elektro-Bestie soll im Herbst kommenden Jahren in den USA an den Start gehen.

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1 Kommentar

  1. Sebastian

    „Wasserstoff und e-Fuels haben jedoch aufgrund des hohen Energieeinsatzes bei ihrer Gewinnung und entsprechend schlechter Wirkungsgrade unter Elektromobilisten keinen guten Leumund.“
    Wer sind diese Leute, die eine so oberflächliche Meinung haben? Umfragen sprechen eine ganz andere Sprache, danach will die Mehrheit der Deutschen Mobilität mit Brennstoffzelle. Die Zustimmung dafür ist in den letzten Monaten sogar nochmals gestiegen. Siehe etwa die dena-Studie.
    Eines sollte jedem klar sein: Am Ende entscheidet ausschließlich der Kunde.

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