Sommer, weit über 30 Grad, der Asphalt dampft – keine Idealbedingungen für die Akkus von Elektroautos. An sehr heißen Tagen freuen sich die Batterien besonders, wenn der Elektromobilist sie schonend behandelt. Selbst bei 50 Grad würde der Akku zwar noch keinen Schaden nehmen, aber die Kapazität leidet übermäßig – das Auto im Schatten zu parken oder auf einer Wiese statt dem Asphalt kann schon zu einer leichten Abkühlung führen. Erste Wahl sind (idealerweise Tief-)Garagen, egal ob öffentlich oder privat. Zur Not lohnt es sich deswegen einen kleinen Fußweg in Kauf zu nehmen.
Batterie-Klimatisierung nutzen
„Die absolute Wohlfühltemperatur eines Akkus liegt zwischen vier und elf Grad“, sagt der Erlanger E-Mobilexperte Frank Juhlke, der zu den ersten Elektroauto-Besitzern in Deutschland zählt. Einige Elektroautos besitzen eine Batterie-Klimatisierung, die ihren Dienst meist beim Laden und/oder beim Fahren verrichtet. Bei extremer Witterung empfiehlt es sich daher, das Auto an einem Ladepunkt anzustecken und die Akku-Klimatisierung bis zum Fortsetzen der Fahrt zu nutzen, rät Juhlke.
Überhaupt haben die Isolierung und auch die Elektrolyt-Zusammensetzung im Akku einen großen Einfluss auf die Haltbarkeit – über deren Details halten sich die Hersteller allerdings bedeckt. Was die Hersteller sagen: Bei längerer Nicht-Nutzung sollte der Akku nicht vollgeladen sein. Je höher die Temperatur, desto kürzer sollten die 100% im Display stehen.
Auch die 0% verbieten sich, gerade im Sommer sollte immer mindestens ein Viertel, lieber ein Drittel der Ladung im Akku bleiben – wenn möglich. Eine weitere Wohltat für die Energiespeicher: das Aufladen mit nicht mehr als 40 Kilowatt Wechselstrom. Dies nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch, erhöht aber die Lebensdauer des Akkus um einiges.
Wallbox für sicheres Laden
„Sicher und schnell lädt man mit einer Wallbox“, berichtet Professorin Nejila Parspour vom Studiengang Elektromobilität an der Universität Stuttgart. Als Ladeterminal für die heimische Garage benötigt sie in aller Regel einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt. Hier kann man dreiphasig laden. Bei einer Stromstärke von 16 Ampere (A) erreicht die hauseigene Stromtankstelle eine Ladeleistung von 11 kW. Eine entsprechend gesicherte Wallbox mit 32 A Stromstärke kommt auf die doppelte Ladeleistung von 22 kW. Übrigens: Das Laden von Strom selbst funktioniert bei Hitze problemlos – Kälte ist da ein deutlich größeres Problem.
Und nicht nur beim Laden ist Rücksichtnahme auf den Akku wichtig: Zu den Top-Kapazitätskillern zählen bei Hitze oder Kälte gleich regelmäßige starke Beschleunigungsarien – erst recht bei kaltem Akku – und lange Vollgasfahrten. Folgt der Fahrer diesen Tipps, sollte man über lange Zeit eine möglichst hohe Kapazität aus seinem Elektroauto-Akku entnehmen können und auch zur Lebensdauer der Batterie im Allgemeinen beitragen.