Essen rein, zwei Minuten warten, fertig: Mikrowellen machen vielen Menschen das Leben leichter. Rund 130 Millionen Geräte gibt es allein in der EU. Und die machen der Umwelt richtig zu schaffen: Jedes Jahr sorgen sie für einen CO2-Ausstoß von 7,7 Millionen Tonnen – das entspricht den Emissionen von 6,8 Millionen Autos. Das haben Forscher der University of Manchester nun herausgefunden.

Grund für den hohen CO2-Ausstoß ist der Stromverbrauch der Geräte. Pro Jahr ziehen sie 9,4 Terawattstunden Strom – dafür muss ein großes Kohlekraftwerk vier Monate lang laufen. Auf das einzelne Gerät gerechnet verbraucht eine Mikrowelle während ihrer Lebensdauer von acht Jahren im Schnitt 573 Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Damit könnte ein E-Auto fast 3000 Kilometer weit fahren.

Neben den Treibhausgasen haben die Forscher noch elf weitere Umweltfaktoren untersucht, unter anderem die Auswirkungen der Mikrowellen auf den Klimawandel und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Für die Experten ist klar: Noch schädlicher als der Stromverbrauch ist es für die Umwelt, die Geräte überhaupt herzustellen und zu entsorgen.

Laut Forscher Alejandro Gallego-Schmid lassen die raschen technologischen Entwicklungen sowie stetig sinkende Preise die Küchenhelfer eher noch beliebter werden. „Neue Geräte werden gekauft, bevor es eigentlich notwendig ist. Sie sind Mode geworden und ein Statussymbol“, sagt der Forscher. Zum Müllproblem trägt auch die sinkende Lebensdauer von Mikrowellen bei: Sie ist heute fast sieben Jahre kürzer als noch vor 20 Jahren und liegt nur noch bei sechs bis acht Jahren.

Mikrowelle nicht Stromfresser Nummer 1

In Deutschland zählt die Mikrowelle noch nicht zu den Megatrends, gerade Stromsparer schätzen sie trotzdem: Wenige Minuten Mikrowelle ersetzen nämlich sehr viele Minuten im Ofen, bei deutlich geringerer Leistungsaufnahme. Die liegt bei Mikrowellen bei etwa 600-900 Watt, Wasserkocher ziehen schon mal 2200 Watt, Geschirrspüler, Herd oder Ofen mehr als 3000 Watt. Alleine der Stromverbrauch zum Kochen und Backen beträgt in einem. Zweipersonenhaushalt durchschnittlich 10 Prozent des gesamten Verbrauchs, rechnet die Verbraucherzentrale vor.

Konkret heißt das: Einen Auflauf im Ofen aufzuwärmen schlägt je nach Gerät mit 0,7 Kilowattstunden zu Buche, in der Mikrowelle mit etwa 0,2. Einfach auf die Mikrowelle verzichten ist also keine gute Idee. Besser ist es, Lebensmittel nicht länger als nötig zu kochen (was ja auch nicht schmeckt) und Technik-Geräte so lange zu benutzen, wie sie funktionieren oder noch repariert werden können.

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3 Kommentare

  1. Gernda

    Das steht auf dem Gerät nach EG Norm, was Sie Verbrucht , in Watt angegeben.

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    • Alfred

      Auf dem Gerät steht nur die Mikrowellenleistung, nicht die Stromaufnahme. Meine Mikrowelle erzeugt 800 Watt an Mikrowellenstrahlung, braucht dazu aber 1340 Watt an Stromaufnahme (Leistung), also hat man effektiv fast zwei Drittel der Mikrowellenleistung Verlust.

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  2. Miro

    ja also bei meiner Arbeit wie viel Energie die Mikrowelle im verbraucht war jetzt nichts dabei

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