Reisen sind stressig, und der Weg vom Flughafen in die Stadt manchmal besonders schlimm. Egal, ob im Bus (dreckig, hält an jeder Gießkanne), mit dem Taxi (laute indische Musik) oder mit dem Leihwagen (Wieso fährt hier jeder links? Wo gebe ich den Wagen wieder zurück?).
Blacklane ist vor acht Jahren angetreten, das zu ändern. Das Berliner Unternehmen bringt mittlerweile auch in 300 anderen Städten Fahrer schwarzer Luxusschlitten und Menschen zusammen, die für den doppelten Taxipreis eine möglichst ruhige Fahrt bekommen wollen.
„Jetzt haben wir für einige Zeit ein paar neue Fahrzeugmodelle getestet, integriert in unsere bestehenden Tarife“, erklärt Mitgründer Jens Wohltorf. „Und das Feedback der Kunden war phänomenal.“ Durchgehend Fünf-Sterne-Bewertungen, positive Kommentare über Fahrweise und fehlenden Motorlärm. Die neuen Modelle, die so gut ankamen: Teslas S und X.
Deshalb will Blacklane die Teslas künftig in einer „Green Class“ fest ins Programm holen. „Wir erreichen viele Menschen, die noch nie elektrisch gefahren sind“, sagt Wohltorf. Dabei ist Blacklane – so wieder jeder Vermieter oder Carsharer – auch eine gute Werbeplattform. Nicht umsonst ist Daimler bei den Berlinern investiert. Da deren EQ (fährt im Test schon gut) allerdings erst im kommenden Jahr kommt, macht nun Tesla den Anfang.
In Berlin gab es extra eine Veranstaltung, auf der Blacklane Tesla und seine Fahrdienstleister zusammengebracht hat. „Wir sind schon eine Weile CO2-neutral“, erklärt Wohltorf, allerdings über Ausgleichsprojekte. Die Green Class ist der nächste Schritt, um selbst emissionsfrei zu werden. Beim Ladestrom ist das allerdings schwierig – „da sind wir vor allem auf die bestehende Ladeinfrastruktur angewiesen und können nur schauen, dass wir einen positiven Einfluss geltend machen.“ Sollte das nicht klappen, wird dieser weiterhin über Kompensationen ausgeglichen.
Kein Zoff mit Uber
Klimaneutral zu arbeiten war ein Wunsch, den Mitarbeiter beim internen Ideenwettbewerb „Blacklane Cares“ eingebracht hatten. Nun gibt es einen grünen Limousinen-Service auch von Uber, die in Deutschland ja ihre Ridehailing-App nicht einsetzen dürfen. Zumindest noch nicht, aber dass das US-Unternehmen vorerst ebenfalls auf Chauffeure setzt, macht Wohltorf keine Sorge: „Manche Anbieter wollen das Amazon für Mobilität werden, mit vielen Use-Cases. Wir konzentrieren uns weiter aufs Kerngeschäft.“
Bei Blacklane haben immer noch die Gründer die Zügel in der Hand. Zwar müsse bei einer Übernahme nicht die Selbstständigkeit verloren gehen, sagt Wohltorf, „aber wir fahren lieber selbstständig.“ Mit den Elektroautos wollen die Berliner auch ganz klar: weiter wachsen.