Die Favoriten der EV-Clinic
Tesla Model 3, Y, S, X
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind aufgrund ihrer großen Verbreitung die unterschiedlichsten Modelle von Tesla inzwischen so häufig vertreten, so dass eine detaillierter Auflistung aller Modelle und Baureihen den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Wer eine konkrete Aussage zu einem bestimmten Tesla-Model und seinem Baujahr haben will, sollte im verlinkten Artikel der EV-Clinic nachschauen. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die frühen Tesla Modell S und X bis 2019 sehr unterschiedliche Reparaturkosten haben – wir reden hier von einer Spanne zwischen 8.000 bis 40.000 Euro.
Es ist also entscheidend welches Modell gebraucht gekauft werden soll. Und vor allem, in welchem Pflege- also Wartungszustand sich das Fahrzeug befindet. Besonders hervorzuheben ist die Wartung der Traktionsbatterie. Wurden bei ihr nicht die Dichtungen im empfohlenen Zeitraum erneuert, kann das zu teuren Folgeschäden im Inneren der Batterie führen oder geführt haben, die auf den ersten Blick (noch) nicht ersichtlich sind.
Performance-Modelle unter Vorbehalt
Ebenfalls auffällig ist die sogenannte Drive Unit, die Antriebseinheit, die aus Motor und Antrieb besteht. Hier fallen vor allem die performanten Heckantriebsvarianten des Model S mit großem Motor und die Allradvarianten vom Model X auf. Ursache ist bei den Hecktrieblern ein schlechtes Motor-Kühlsystem, das allerdings von der EV-Clinic soweit verbessert worden ist, dass hier inzwischen eine Reparaturlösung angeboten werden kann.
Empfohlen werden von der EV-Clinic Model S 60, 70, 75, 85, 90. Alle Performancemodelle und Hecktriebler werden unter Vorbehalt empfohlen. Die Kosten für die Behebung der Fehler sind vergleichbar mit frühen Modellen, die Erfahrungsbasis ungleich größer. Die EV-Clinic spricht von 200 behobenen Motorfehlern, 100 Batterie-Fehlern und 10 defekten On-Board-Chargern.
Das Model 3 und das Model Y von Tesla wird von der EV-Clinic mit allen Batteriegrößen und Arten sowie Motorisierungen empfohlen. Hier exemplarisch Angaben zu den Kosten, sollten bei Fahrzeugen mit hohen Laufleistungen einmal Reparaturen notwendig werden: Ein neuer Tesla-Motor kostet etwa 2600 Euro, die Reparatur des Motors ist mit 1500 Euro zu veranschlagen. Die Kosten für die Behebung einfacher Fehler an der Traktionsbatterie, wie sie nach 100.000 bis 300.000 Kilometern auftreten können, gibt EC-Clinic mit 800 bis 4.500 Euro an.
16.000 Euro für eine neue E-Auto-Batterie
Eine komplett neue Traktionsbatterie schlägt mit 16.000 Euro zu Buche, eine gebrauchte
Ersatz-Traktionsbatterie mit rund 7.000 Euro. Und sollte nach 300.000 Kilometern Laufleistung der Onboard-Charger zicken, fallen hier erfahrungsgemäß Reparaturkosten in Höhe von 800 Euro an. Ein neuer Onboard-Charger ist übrigens mit 900 Euro veranschlagt. Ein gebrauchter On-Board-Charger mit 600 Euro.
Hyundai Ioniq classic
Zu den empfehlenswerten Elektroautos auf dem Gebrauchtwagenmarkt zählt auch der Hyundai Ioniq classic mit 28kWh Batterie. Es ist das einzige E-Auto an dem die EV-Clinic noch keine Reparaturen vornehmen mussten. Sollten Fehler auftreten, könnten diese ab 200.000 Kilometer Laufleistung beim Motor auftreten. Ein neuer Motor würde dann rund 9.500 Euro kosten, eine Reparatur der E-Maschine in etwa 1.400 Euro. Eine neue Traktionsbatterie geht allerdings heftig ins Geld und käme einem Totalschaden gleich: 22.000 Euro werden für einen neuen Stromspeicher aufgerufen.
VW e-Golf
Der Stromer auf der Basis der siebten Generation des VW Golf hat einen guten Ruf bei den Experten der EV-Clinic. Kommt es jedoch aufgrund des Alters zu Fehlern in der Traktionsbatterie, die einen Austausch erforderlich machen, zahlt man allerdings 38.000 Euro für einen neuen und 5.000 Euro für einen gebrauchten Stromspeicher. Die Kosten für eine Motorreparatur bewegen sich mit 9.000 Euro für eine neue Maschine plus 1.400 Euro an Reparaturkosten in einem üblichen Rahmen. Der Kauf eines e-Golfs mit Laufleistungen unter 250.000 Kilometer gilt als risikoloser als der eines Fahrzeugs mit noch höheren Laufleistungen.
VW e-Up, Skoda Citigo e IV und Seat Mii
Auch die Drillinge waren für die EV-Clinic bislang unauffällig, weshalb die Experten zu den drei elektrischen Kleinwagen treffen wie zum e-Golf. Weil die Fahrzeuge, gerade aufgrund ihrer relativ geringen Reichweite im Winter oft häufig nur im Kurzstreckenbetrieb bewegt worden sind, sind eine Vielzahl interessanter Fahrzeuge mit geringen Laufleistungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden.
BMW i3
Vom BMW i3 schwärmt die EV-Clinic geradezu: „Von allen europäischen Herstellern bietet BMW die erschwinglichsten Teile für Elektrofahrzeuge, die detailliertesten Reparaturverfahren und hochqualifizierte Technikerteams, die Reparaturen auf Komponentenebene durchführen können.“ Einziges Manko: Der Elektromotor kann nicht repariert, sondern muss bei Problemen ausgetauscht werden – für schätzungsweise 4.800 Euro. Die Traktionsbatterie mit prismatischen Zellen gilt als zuverlässig. Probleme damit gibt es bis zu Laufleistungen der Fahrzeuge bis 200.000 Kilometer selten. Der Austausch des Stromspeichers ist mit geschätzten Kosten von 32.000 Euro sehr teuer. Gebrauchte Batterien bekommt man allerdings schon für 6.000 Euro. Und ein Unternehmen aus Göppingen bietet für Elektroautos der Modelljahre 2013 bis 2017 inzwischen sogar ein Akku-Upgrade an, das die Reichweite signifikant vergrößert. Inklusive Montage und Klimaservice beträgt der Pauschalpreis dafür derzeit bei 13.610 Euro.
Smart Fortwo 451
Auch beim Smart ED451 der Baujahre 2012 bis 2015 gerät die EV-Clinic ins Schwärmen. Zum Hintergrund: Bei allen Modellen der Marke gab es zwei verschiedene Wechselstrom (AC)-Lader, einen mit 3,7kW und eine mit mit 22kW. Der von Brusa gelieferte 22kW-Lader war gerade in der ersten Generation fehleranfällig und obendrein teuer im Austausch. Die zweite Generation ist deutlich haltbarer. Mit 14.000 Euro führt der Kauf einer neuen Traktionsbatterie für das elektrische Stadtauto meist zu einem wirtschaftlichen Totalschaden. Alternativ kann man 6.000 Euro für eine gebrauchte Batterie ausgeben.
Fiat 500e
Auch ein gebrauchter Fiat 500e ist nach Ansicht der EV-Clinic ein guter Kauf. Die Haltbarkeit der 42 kWh fassenden Traktionsbatterie ist nach Ansicht der Experten zumindest bis zu einer Laufleistung von 50.000 Kilometern gut. Und etwaige Probleme gelten als lösbar. Für den Austausch des Stromspeichers sind hier rund 14.000 Euro zu veranschlagen, für eine Reparatur etwa 1.600 Euro.
Renault Zoe
Um den Rahmen des Artikels nicht komplett zu sprengen hier als letzte Empfehlung ein Klassiker: Der Renault Zoe. Allerdings bezieht sich die in erster Linie auf Fahrzeuge der ersten Generation mit dem internen Code Q210. Hier hatte trotz ihrer hohen Verbreitung des Modells die EV-Clinic keinen einzigen Batteriefehler zu beheben. Bekannte Fehler bei dem Fahrzeug sind allerdings der Onboard-Charger und der Motor. Somit zählt der Zoe nach Einschätzung von EC-Clinic zu den elektrischen Kleinwagen, die durchaus hohe Laufleistungen von bis zu 200.000 Kilometern erreichen können. Zudem lässt sich bei der Baureihe Q210 die Kapazität der Batterie relativ einfach und preiswert von 21kWh auf 40kWh, um die Reichweite zu vergrößern.
Die zweite Phase der Zoe (Baureihe R240) mit Schnelllademöglichkeit per CCS-Anschluss hat bei EV-Clinic keinen ganz so guten Ruf. Bei den Modellen treten häufiger Motorprobleme auf. Und auch die Haltbarkeit der Batterie bei kleinen Fehlern wird niedriger eingeschätzt. Große Fehler wurden allerdings in den Werkstätten der Kette noch nicht aufgezeichnet.
Welche E-Autos sind mit Vorsicht zu genießen?
Es gibt allerdings auch Elektroautos, die nach Einschätzung der EV-Clinic auf dem Gebrauchtwagenmarkt mit Vorsicht zu betrachten sind und aufgrund der Erfahrungen von der Reparaturkette nicht empfohlen werden. Welche das sind, erfahren Sie im dritten Teil.