An 2252 Aral-Tankstellen in Deutschland kann derzeit noch Benzin und Diesel gezapft werden. An einer wachsenden Zahl davon stehen inzwischen auch blaue Schnellladesäulen von Aral pulse, an denen Fahrer von Elektroautos mit Strom versorgt werden. Aber die deutsche Tochter des britischen Mineralölkonzerns geht davon aus, dass das auf Dauer nicht reichen wird: In Mönchengladbach hat das Unternehmen nun seine erste „Tankstelle“ in Deutschland eröffnet, an denen Verbrenner nichts verloren. Auf dem Gelände des unweit der Autobahn 61 gelegenen Schnellladeparks können bis zu 28 Stromer gleichzeitig laden, im Idealfall mit einer Leistung von bis zu 400 Kilowatt.
„Die Eröffnung des Ladeparks ist ein Meilenstein für die Entwicklung von Aral pulse in Deutschland und eine wichtige Innovation im 100. Jubiläumsjahr von Aral“, sagte bei der Inbetriebnahme der für die Elektromobilität verantwortliche Aral-Vorstand Alexander Junge. Das Unternehmen betreibe inzwischen an über 400 Standorten mehr als 3000 Ladepunkte und gehöre damit zu den größten Schnellladeanbietern Deutschlands. Mit dem Ladepark in Mönchengladbach trete die Entwicklung in eine neue Phase. Und weitere Ladeparks der Art seien bereits in Planung.
Mit Automaten-Shop und Toilette
Realisiert wurde die Anlage zusammen mit der PPG Nordpark, einer Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach, sowie dem Fußballclub Borussia Mönchengladbach – der „Borussiapark“ ist nur einen Kilometer Luftlinie entfernt. Fahrer von Elektroautos können je nach Fahrzeugtyp hier innerhalb von zehn Minuten Strom für 300 Kilometer Reichweite aufnehmen. Solarpanale auf dem Dach sorgen dafür, dass in den Sommermonaten zumindest ein Teil des Stroms vor Ort erzeugt wird. Auf dem Gelände befindet sich zudem ein 54 Quadratmeter großer Automaten-Laden von Rewe To Go mit Sitzgelegenheiten, einem öffentlichen WLAN-Netz sowie Toilette – so kann die Ladepause auch zu anderen Zwecken genutzt werden.
Landesverkehrsminister Oliver Krischer von den Grünen begrüßte als Ehrengast – erwartungsgemäß – den Bau des Ladeparks. Wie er in einer kurzen Rede anmerkte, sei es möglich, dass Autos, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden, schon bald nicht mehr als klimagerecht gelten würden und deshalb von Fahrverboten betroffen sein könnten. Die Investition in ein Elektroauto sei deshalb gut angelegtes Geld. Ob das auch für Aral als Betreiber der Station gilt, bleibt abzuwarten. Für die Kilowattstunde Strom nimmt das Unternehmen von Laufkunden aktuell 79 Cent, bei Vertragskunden von Aral Pulse fallen 61 Cent/kWh an.