Lexie Alford ist zurück in Europa. Mehr als sechs Monate dauerte ihre Weltumrundung mit dem elektrischen Ford Explorer, über 30.000 Kilometer legten die 25-jährige Influencerin aus USA und ihr vielköpfiger Tross aus Ford-Mechanikern auf ihrer Fahrt durch 27 Länder zurück. Von Pannen blieb das Fahrzeug angeblich verschont, von Reichweitenängsten von „Lexie Limitless“ ist auf den Fotos, die sie von ihrer Weltreise auf Instagram und Youtube postete, nichts zu sehen.

Alles andere wäre auch nicht gut gewesen für die Vermarktung des neuen Elektroautos, die – welch ein Zufall – am Tag von Lexies Zieleinfahrt in Nizza startete. Ford CEO Jim Farley kam dafür eigens über den großen Teich gejettet. „Ford baut keine langweiligen Autos“, lautete sein Botschaft. „Wir freuen uns sehr, dass wir unser europäisches Produktportfolio jetzt um ein zweites Pkw-Modell mit vollelektrischem Antrieb erweitern können, dass sich unsere Kunden voller Stolz vor die eigene Tür stellen werden.“

Kurze Ladepause
Die Allradversion des Ford Galaxy profitiert von einem neuen Batterietyp von Volkswagen. Dieser erlaubt ultraschnelles Laden von Gleichstrom mit immerhin 185 kW. An der mit Wechselstrom betriebenen Wallbox fließen maximal 11 kW.
Kurze Ladepause nach langem Anlauf
Die Allradversion des Ford Galaxy profitiert von einem neuen Batterietyp von Volkswagen. Dieser erlaubt ultraschnelles Laden von Gleichstrom mit immerhin 185 kW. An der mit Wechselstrom betriebenen Wallbox fließen maximal 11 kW.

Endlich – dürften einige im Ford Cologne Electric Vehicle Center (CEVC) gedacht haben. Denn eigentlich sollte der E-Explorer schon seit einer ganzen Weile in großen Stückzahlen auf der Straße sein. Doch kurz nach der Inbetriebnahme des neuen, zwei Milliarden Dollar teuren Werks in Köln Cologne im Juni 2023 musste der Verkaufsstart für den Elektro-SUV schon wieder abgeblasen werden. Wegen neuer Sicherheitsstandards und neuen europäischen Norm für Elektrofahrzeuge (UN Regulation 100.3/ ECE-R 100.3) entschied die Konzernzentrale in Dearborne, den Serienanlauf zu verschieben um den von Volkswagen zugelieferten Antriebsstrang entsprechend anpassen zu können.

Serienproduktion startet am 10. Juni

„Job One“, der Start der Serienproduktion findet nun mit fast einjähriger Verspätung am 10. Juni statt, wie EDISON aus Betriebsratskreisen erfuhr. Der Konfigurator ist inzwischen freigeschaltet, so dass die ersten Bestellungen getätigt werden können. Ford bietet den 4,47 Meter langen Kompakt-SUV zu Preisen ab 49.500 Euro zunächst nur in zwei Versionen an: Als Hecktriebler mit 210 kW oder 286 PS Spitzenleistung und als 53.200 Euro teurer „Premium“-Allradler mit einer Systemleistung von 250 kW oder 340 PS. Beide „Extended Range“-Versionen sind mit einem netto 77 bzw. 79 kWh fassenden Lithium-Ionen-Akku gekoppelt, dessen Energiegehalt für Reichweiten von 602 (Heckantrieb) bzw. 566 Kilometer gut sein soll. Eine schwächere Version mit kleinerem Akku soll gegen Jahresende zu Preisen ab 42.500 Euro angeboten werden.

Ende der Hängepartie
Am 10. Juni beginnt im Ford Cologne Electric Vehicle Center endlich die Serienproduktion des elektrischen Explorer.
Ende der Hängepartie
Am 10. Juni beginnt im Ford Cologne Electric Vehicle Center endlich die Serienproduktion des elektrischen Explorer.

Um den Verkauf anzukurbeln – nach dem Wegfall des Umweltbonus ist die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland deutlich zurückgegangen – bietet Ford den Explorer mit einem „Aktionsnachlass“ von 990 Euro an. Serienmäßig sind eine Lackierung in Arctic Blue Metallic, LED-Scheinwerfer und 19 Zoll große Leichtmetallräder, eine Wärmepumpe kostet hingegen 1050 Euro Aufpreis. Für ein Technik-Paket mit Head-Up-Display und elektrischer Heckklappe werden 1800 Euro aufgerufen, für das Panorama-Dach 950 Euro.

Lieferzeit von 24 Monaten

Ansonsten gleichen die technischen Daten vielfach dem VW ID.4 Pro (ab 46.355 Euro). Kein Wunder: Volkswagen liefert die Plattform und die Antriebsmodule nach Köln. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt hier wie da 180 km/h, die maximale Ladeleistung beim Hecktriebler 135 kW (DC) und 11 kW (AC). Beim Allradler kann der Gleichstrom sogar beim Ford aufgrund einer modifizierten Zellchemie mit 185 kW aufgenommen werden. Volkswagen nennt beim ID.4 GTX 4Motion (ab 53.255 Euo) noch eine maximale Ladeleistung von 175 kW, für das neue GTX-Modell des ID.Buzz mit 79 kWh-Akku allerdings auch schon von 185 kW – da werden sich die Stromer von Ford und VW nichts nehmen. Eher schon bei der Lieferzeit: Der ID.4 ist in wenigen Wochen zu erhalten – Ford nennt auf seiner Website aktuell eine Lieferzeit von 24 Monaten.

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3 Kommentare

  1. Gerhard Jung

    Wem nützt eigentlich noch die Umrechnung der Leistung eines Elektroauto von kW in PS, also, um es noch deutlicher zu fragen in die aus dem Mittelalter stammende Leistungsangabe in Pferdestärken?
    Ist es nur wegen der stehengebliebenen Hirne der Rennautofans?

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    • Franz W. Rother

      Es sind noch nicht alle so weit. Selbst die Autohersteller geben meist noch beide Wert an

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    • Michael Welter

      wie lange hat es gedauert bis auf die Umrechnung von DM in EUR verzichtet wurde? (Es soll noch immer welche geben die heimlich in DM umrechnen.)

      Frohe Ostern aus dem Land der aufgehenden Sonne 😉

      P.S. (“Postskriptum”) ich bin auch noch Rennautofan, aber auch schon über 12 Jahre elektrisch unterwegs, entspricht das einem weiterentwickelten Hirn?

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