Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist fest entschlossen, die Energiewende zu beschleunigen – auch die auf der Straße. Dazu soll noch in diesem Jahr die so genannte EEG-Umlage fallen. Die Strompreise sollen dadurch wieder fallen, der Betrieb von Elektroautos günstiger werden.
Aber erst einmal dreht sich die Preisschraube noch einmal in die andere Richtung: Der Ladestrom für Elektroautos wird deutlich teurer – zumindest wenn der Stromer an öffentlichen Ladesäulen Strom „tankt“.
So gab der niederländische Charge Point Operator (CPO) Allego – der europaweit rund 12.000 Ladepunkte betreibt, gut 3000 davon in Deutschland – kurz vor Jahresschluss noch schnell eine Preiserhöhung bekannt. „Der enorme Anstieg der Strompreise in ganz Europa betrifft leider auch uns“, heißt es zur Begründung. Das zwinge das Unternehmen, in einigen Ländern und für einige Ladetypen die Tarife zu erhöhen. Betroffen davon sind insbesondere die Allego-Kunden in Deutschland.
Bis zu 30 Prozent mehr für Vertragskunden
Und nun zieht der bei vielen Elektromobilisten immer noch sehr populäre E-Mobility Provider (EMP) Maingau Energie nach. Zum 1. Februar wird es bei der Nutzung der Maingau-Ladekarte oder Lade-App bis zu 30 Prozent teuer – je nach Tarif und Ladeleistung. „Laufkunden“ ohne Vertragsbindung zahlen an Wechselstromladern künftig 49 statt 44 Cent pro Kilowattstunde, Kunden mit Vertragsbindung 39 statt wie bisher 30 Cent. Und auch an den DC-Schnellladern wird kräftig an der Preisschraube gedreht. Wer sich nicht an Maingau binden mag, zahlt hier künftig 59 statt 54 Cent pro Kilowattstunde. Für Vertragskunden verteuert sich die Lieferung gleich um neun Cent – von 40 auf 49 Cent pro Kilowattstunde.
Noch teurer wird es, wenn das Elektroauto an einer der 250.000 Ladepunkte in Europa andockt, die mit der Maingau-Karte freigeschaltet werden können: In der Schweiz, in Österreich und Dänemark sind ab 1. Februar Strompreise am Schnelllader von bis zu 79 Cent/kWh zu berappen. Maingau zieht damit mit dem Hochpreis-Anbieter Ionity gleich – bei dem Maingau-Kunden immerhin noch vier Cent (75 statt 79 Cent/kWh) Preisnachlass eingeräumt bekommen.
Maingau-Preise ab 1. Februar | AC/Wechselstrom | DC-Schnelllader |
---|---|---|
in Deutschland | Normalpreis 49 Ct/kWh Vertragskunden: 39 Ct/kWh | Normalpreis 59 Ct./kWh Vertragskunden 49 Ct./kWh |
in Österreich | Normalpreis 69 Ct/kWh Vertragskunden 49 Ct/kWh | Normalpreis 79 Ct/kWh Vertragskunden 59 Ct/kWh |
in der Schweiz | Normalpreis 69 Ct/kWh Vertragskunden 39 Ct/kWh | Normalpreis 79 Ct/kWh Vertragskunden 49 Ct/kWh |
in den Niederlanden | Normalpreis 49 Ct/kWh Vertragskunden 39 Ct/kWh | Normalpreis 59 Ct/kWh Vertragskunden 49 Ct/kWh |
in Dänemark | Normalpreis 69 Ct/kWh Vertragskunden 39 Ct/kWh | Normalpreis 79 Ct/kWh Vertragskunden 49 Ct/kWh |
Ionity (europaweit) | 75 Ct/kWh | |
Zur Begründung verwies Maingau auf die Marktentwicklung: „Aufgrund der in den letzten Monaten stark gestiegenen Börsenpreise für Strom haben viele Betreiber von Ladesäulen die Ladepreise stark erhöht. Da wir als Provider selbst keinen Strom an fremde Ladesäulen liefern können, sind wir von diesen Preissteigerungen unmittelbar betroffen. Aus diesem Grund müssen wir im gleichen Zuge die Ladepreise unserer Kunden anpassen, um die Marktentwicklungen und das gestiegene Preisniveau für Ladestrom abzubilden.“
Allego legte zum Jahreswechsel vor
Damit nähern sich die Strompreise der verschiedenen Anbieter an den öffentlichen Ladesäulen auf hohem Niveau immer mehr an.
Bei Allego kostet seit Jahresbeginn die Kilowattstunde (kWh) Strom an den Wechselstromladern (maximale Ladeleistung: 22 Kilowatt) in Deutschland bereits 43 Cent statt wie zuvor 41 Cent. Deutlich stärker stiegen die Strompreise an den öffentlichen Schnellladern von Allego. Zumal das Unternehmen seine Tarife hier erstmals nach der Ladeleistung splittet: Wer sein Elektroauto an den „Schnellladern“ alten Typs mit maximal 50 kW lädt, zahlt nunmehr 65 Cent pro Kilowattstunde. Zuvor wurden hier 59 Cent pro Kilowattstunde aufgerufen. Um gleich zehn Cent teurer wurde es an den neuen ultraschnellen „High Power Chargern“ mit Ladeleistungen jenseits von 50 kW: Dort werden inzwischen 69 Cent pro kWh Strom aufgerufen. Das entspricht einer Preissteigerung um 17 Prozent.
Stromrechnung höher als Spritrechnung
Allego-Preise ab 1. Januar | AC bis 22 kW | DC bis 50 kW | DC ab 50 kW |
---|---|---|---|
Niederlande | 0,39 Euro | 0,65 Euro | 0,69 Euro |
Belgien | 0,39 Euro | 0,65 Euro | 0,69 Euro |
Deutschland | 0,43 Euro | 0,65 Euro | 0,69 Euro |
Frankreich | 0,35 Euro | 0,50 Euro | 0,55 Euro |
Oder anders ausgedrückt: Bei einem Elektroauto mit einem Durchschnittsverbrauch von 20 kWh/100km verteuert sich die Fahrt um zwei Euro pro 100 Kilometer auf 13,80 Euro – sofern der Strom ausschließlich bei Allego gezapt wird. Fatale Folge: Damit lägen die Betriebskosten für ein Elektroauto auf der Fernstrecke bereits deutlich über denen eines kompakten Dieselfahrzeugs vom Kaliber eines aktuellen VW Golf GTD (Testverbrauch 5,8 Liter/100 km lt. „Auto, Motor, Sport„): Beim aktuellen Spritpreis von 1,48 Euro pro Liter würde die gleiche Strecke mit dem Verbrenner nur 8,58 Euro kosten.
Keine Zusatzkosten mehr bei Bezahlung mit Kreditkarte
Die Differenzierung der Strompreise nach Ladeleistung verkauft Allego als kundenfreundliche Maßnahme. „So haben Sie die Möglichkeit, einen anderen Ladetyp zu wählen, wenn dieser besser zu Ihrer voraussichtlichen Aufenthaltsdauer an unserem Ladestandort passt. Oder wenn Ihr Auto kein ultraschnelles Laden unterstützt.“ Und zum Trost schiebt das Unternehmen noch die gute Nachricht hinterher, dass für die Bezahlung der Stromlieferung per Debit- oder Kreditkarte an der Ladesäule künftig keine Transaktionskosten mehr erhoben werden.
Die Preiserhöhung an den Ladestationen von Allego kommt allerdings nicht überraschend. Der (ebenfalls in den Niederlanden beheimatete) Ladeanbieter Fastned hatte schon zum 1. Dezember seine Preise erhöht – statt 59 Cent/kWh kostet Gleichstrom an den gelben Schnellladestationen für Laufkunden seitdem 69 Cent/kWh. Etwas günstiger ist es für „Gold“-Kunden von Fastned mit Vertragsbindung: Bei Zahlung einer monatlichen Abogebühr von 11,99 Euro kostet die Kilowattstunde nur 45 Cent – vorher waren es allerdings nur 35 Cent.
Preise steigen auch bei anderen Anbietern
Auch Tesla und EnBW haben bereits an der Preissschraube gedreht. Ohne Vorankündigung erhöhte Tesla Mitte des Monats den Strompreis an seinen Superchargern in Deutschland von 40 auf 45 Cent/kWh. Es war bereits die zweite Preiserhöhung innerhalb weniger Monate. Seit Beginn des Jahres sind die Strompreise bei Tesla um 36 Prozent gestiegen.
Und beim Marktführer EnBW kostet die Kilowattstunde am Gleichstromlader seit dem 6. Juli inzwischen 55 Cent – statt wie zuvor 49 Cent. Im so genannten Viellader-Tarif mit Vertragsbindung und einer Grundgebühr von 5,99 Euro werden seitdem 46 Cent an den EnBW-eigenen Ladestationen und 49 Cent an den Stationen der Roaming-Partner fällig. Beim „Hochpreis-Betreiber“ (EnBW) Ionity zahlen die Kunden des Energieversorgers sogar 79 Cent – so viel, wie Ionity selbst von all seinen Kunden ohne Vertragsbindung abverlangt.
Im Interview mit EDISON hatte der für die Elektromobilität verantwortliche EnBW-Geschäftsführer Timo Sillober kürzlich versichert, „in absehbarer Zeit“ nicht an der aktuellen Tarifstruktur zu rütteln. Aber man darf gespannt sein, wie lange diese Zusage gilt. Denn Sillober ist „überzeugt, dass wir eine gewisse Parität zu fossilen Kraftstoffen brauchen.“ 44 Cent pro Kilowattstunde seien die „absolute Untergrenze beim Ladestrompreis – und Preise im Bereich der 50er-Cent-Marke für gut erklärbar.“
Der Boden für weitere Preiserhöhungen im neuen Jahr ist damit wohl bereitet.
2012 bin ich im Praktikum bei Firma X ein E-Auto Prototyp gefahren. Damals war ich einfach nur fasziniert von der Technik und nicht vorhandenen Abgasen. Ich wollte mehr wissen und habe 2013 Fahrzeugtechnologie studiert und bin seid mehreren Jahren im E-Mobility Bereich Tätig und habe schon in ganz Europa mehrere Ladefahrten mit verschiedenen OEM absolviert. Meine Spezialität ist die Gesamtkonzeption E-Auto plus Ladekommunikation nach Norm (DIN SPEC 70121 und ISO 15118 PnC). 2012 dachte ich noch, klar alles sehr einfach. Pustekuchen, alles sowas von komplex, nix Ladestecker reinstecken und Strom fließt.
Last but not least, Golf 7 2.0 TDI 150 PS 7-Gang DSG vor der Tür mit Wasserstandheizung, der Wagen hat in den letzten 3 Jahren (vor 3 Jahren als Neuwagenlesing geholt) keinen Kaltstart gesehen. Langzeitverbrauch 5,5 l / 100km (mit Tankverlust, also nicht Bordcomputer sondern aufgeschrieben wie viel nachgetankt wurde). 20 km zur Arbeit über Landstraße und teilweise am Wochnende 4 Uhr morgens über die Autobahn mit Tacho 240 km/h bewegt. Bei jetzigen Dieselpreisen in unserer Gegend (1,629€/Liter) haben wir Kraftstoffkosten in höhe von 1568€ im Jahr (17500 km pro Jahr).
Jetzt noch ein ZOE geholt um Kurzstrecke mit dem E-Auto zu bewältigen da der Diesel den 5 km Einkauf nicht mag, gleicher UVP, meine Freundin hat sich reingesetzt und erstmal gefühlt 1000 nicht vorhandene Ausstattungsmerkmale bemängelt gegenüber Ihrem Golf. GLEICHER PREIS! Tut mir leid das ich in einer Mietwohnung lebe und mir zurzeit bei den Immobilienpreisen keinen Kredit leisten kann den meine Kinder noch abzahlen werden, um mir fürs E-Auto auch noch ne Photovoltaikanlage drauf zu klatschen und hey am besten noch Stromspeicher. Förderung für Wallbox gibts auch nicht mehr. Ich parke den Wagen auch nicht in der Garage, sondern steht neben dem Golf, also gleiche Bedingungen. Nur einziges Problem, mit der Standheizung beim Golf wärme ich den Motor mit, beim ZOE die Batterie nicht. Hier habt ihr mal eure tolle Physik:
Durch den Energiepreisschock, 0,45€ die kWh. Meine Freundin verbraucht bei gleicher Fahrweise mit dem ZOE aktuell 22-24kWh OHNE LADEVERLUSTE! Mit sind es 30 kWh. (Neulich Autobahn 140 km mit konstant 140 gefahren, mit Ladeverluste 35 kWh, wer Marhe kann weiß was das bedeutet). Wir nehmen mal für Sommer und Winter 26 kWh an. Das sind 2047€. Super Sache! Kleinwagen der künstlich günstig gehalten wird durch weiß ich was für Prämien kostet im Betrieb mehr! Macht dank 1,6 Tonnen unsere Straßen mehr kaputt und zahlt keine KFZ Steuer, so eine frace das gibts ja gar nicht. Und ganz am Ende fährt meine Freundin mit dem schei* fu**ing teil nur noch selten weil der nicht annährend so gemütlich ist wie der Golf und das beim gleichen Preis.
Das ist die Wahrheit, wir sind nun mal nicht Norwegen mit fast 90% Eigenheim und 0,14 € die kWh und die Rente wird aus der Ölförderung gezahlt. Nix da, wir Leben in Deutschland mit richtig mieser Rente in Zukunft, unter die hälfte hat ein Eigenheim und die höchsten Energiepreise in Europa. Aber hey Physik ist wichtiger, ob es den Menschen sozial gut geht ist doch völlig schnuppe. Und die Physik zeigt: Ohne dauerhafte Temperierung der Batterie ist das E-Auto in unseren Breitengraden sowas von ineffizient das gibts ja gar nicht!
Danke dafür, einfach nur danke!
Also Leute bevor ihr hier so ein mist erzählt mit beim
Verbrenner geht alles kaputt: Ich habe nen 530d Touring, der bald die 200.000er Marke knackt, ohne 10.000 Repararturen, also erzählt mir hier keinen Mist. Und das ist nicht mein erster Verbrenner.
Lasst genauso den Quatsch mit dem E-Auto. Und wenn jetzt einer behauptet, du fährst ja privat dein erstes Auto. Nein völlig falsch. Das ist mein zweites E-Auto, damals hatte ich den Opel Ampera-e gekauft und den Audi A3 verkauft um auf einen Verbrenner zu verzichten. Blödeste Idee überhaupt!!! Die Strompreise sind zu der Zeit von kostenlos laden aufs unermessliche gestiegen, deshalb auch der Umstieg auf ein Diesel.
Nach 3 Jahren wird der ZOE abgegeben und dann kommt so eine Physikalische lüge nie wieder in meinem Haushalt!