Für viele Menschen ist Weihnachten eine Zeit nicht nur der Besinnung und Entspannung, sondern auch eine des Genusses – vor allem, wenn es um das Essen geht. Doch Vorsicht: Viele der traditionellen Weihnachtsgerichte sind hochgradig klimaschädlich. Der Verzehr einer Weihnachtsgans mit fünf Kilogramm Gewicht im Familienkreis entspricht unter anderem aufgrund des hohen Energieverbrauchs während der langen Zubereitungszeit mit einem CO2-Equivalent von 25.272 Gramm in etwa einer Fahrt von 125 Kilometern mit einem benzingetriebenen Pkw. Und die Beilagen sind dabei noch nicht einmal eingerechnet.

Ausgerechnet haben das Spezialisten für Nachhaltigkeits- und Klimafragen aus Großbritannien. Mithilfe eines Algorithmus zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Lebensmitteln haben sich die jungen Wissenschaftler einmal populäre Gerichte vorgenommen, die in ausgewählten europäischen Länder gerne zur Weihnachtszeit aufgetischt werden – Moussaka in Griechenland und Bulgarien etwa, mit Fleisch gefüllten Teigtaschen in Litauen, Fish &Ships in England oder auch Gulasch in Deutschland. Dabei kamen Zahlen zusammen, die nicht nur Vegetariern und Veganern, sondern auch „Fridays for Future“-Aktivisten den Appetit verderben könnten.

Fleischverzehr sorgt für großen CO2-Fußabdruck

Und demnach ist die Weihnachtsgans eher noch eine kleinere Klimasünde. Moussaka, der schmackhafte Auflauf aus Auberginen, Kartoffeln und Hackfleisch, der in Griechenland und Bulgarien gerne zur Weihnachtszeit aufgetischt wird, schlägt da mit einem CO2-Equivalent von insgesamt 47.884 Gramm und 11.971 Gramm noch heftiger ins Kontor. Vor allem aufgrund des hohen Anteils an Rindfleisch. Dieses hinterlässt einen CO2-Fußabdruck von 43.350 Gramm in der Klimabilanz des Weihnachtsgerichts – so viel wie eine Autofahrt über knapp 50 Kilometer.

Schöne Bescherung
Üppige Weihnachtsmenues vergrößern unseren CO2-Fußabdruck, mahnen Klimaschützer aus Großbritannien. Vor allem dann, wenn große Mengen Fleisch im Spiel sind. Foto: Jed Owen/unsplash

Ein deftiges Rindergulasch, das nach Ansicht der Briten in Deutschland gerne zu Weihnachten aufgetischt wird, ist klimatechnisch kritisch zu sehen. Denn in dem für dieses Mahl benötigten Schmorbraten stecken 8.055 Gramm Kohlendioxid – die bei der Aufzucht und der Schlachtung der Rinder entstehen. . Demgegenüber ist der österreichische Kaiserschmarren – zubereitet aus Mehl und Milch, Eiern, Butter, Rosinen und Zucker – mit einem CO2-Fußabdruck von 1159 Gramm noch einigermaßen klimaverträglich. Zumal die Zubereitung in der Pfanne relativ wenig Energie frisst.

Speisen sollten energieeffizient zubereitet werden

Um den Appetit über die Feiertage nicht völlig zu verderben, empfehlen die Verbraucher-Berater von „uswitch“, zur Kompensation im kommenden Jahr den Fleischkonsum deutlich zu reduzieren: „Der Verzicht auf Fleisch – vor allem auf Rind- und Lammfleisch – während des ganzen Jahres ist eine fantastische Möglichkeit, die Umwelt zu schonen, und bedeutet vielleicht, dass wir uns an einem Tag im Jahr besser fühlen können, an dem wir ein wenig verschwenderisch sind!“

Und natürlich sollte man die Speisen möglichst energieeffizient zubereiten. In der Mikrowelle statt im Backofen, in kleineren Pfannen und den Einsatz von Kochgeschirr aus Glas und Kermaik statt Metall. Ach ja, Tiefkühlkost sollte statt in der Mikrowelle langsam im Kühlschrank aufgetaut werden.

Wo immer auch TK-Kost bei der Zubereitung des Weihnachtsmenues eine Rolle spielt.

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