09.10.2017. Tag zwei überstanden.
Die ersten beiden Renntage haben wir überstanden. Das ist die gute Nachricht. Schon neun Teams sind aus der Challenger und Cruiser Class ausgeschieden. Deren Fahrzeuge fahren nun entweder gar nicht mehr oder so langsam, dass sie das Rennen in der Adventure Class beenden müssen und damit außerhalb des offiziellen Wettbewerbs. Trotzdem waren die vergangenen Tage auch für uns kein Zuckerschlecken.
Nach einem sehr erfolgreichen Qualifying durften wir vom fünften Platz ins Rennen starten. Dort konnten wir uns leider nicht sehr lange halten. Bereits in Darwin wurden wir von den Top Teams der vergangenen Jahre überholt. Einige Teams waren deutlich schneller als wir. Andere Teams wiederum sahen wir sehr bald am Straßenrand stehend wieder.
Die vielen Überholmanöver sorgten für eine extreme Hektik in den ersten Rennstunden. Mit jedem Solarfahrzeug fahren nämlich jeweils drei Begleitfahrzeuge. Bevor ein Convoy einen anderen Convoy überholen darf, muss die Situation per Funk abgestimmt werden. Durch das damit verbundene Beschleunigen und den restlichen Verkehr verbrauchten wir mehr von unserer Batterie als geplant.
Aber dies war kein größeres Problem. Dafür haben wir ja die Solarzellen! Abgesehen von den verlorenen Plätzen verlief der erste Tag sehr gut. Wir mussten keinen Notstop machen und fanden gegen Abend einen vielversprechenden Platz, um unser Camp aufzuschlagen.
Erster Notstop
Am zweiten Tag gab es deutlich weniger Überholmanöver. Dafür mussten wir unseren ersten Notstop durchführen. Kurz nach dem vom Rennen vorgesehenen Control Stop in Daily Waters kam der Funkspruch vom Fahrer: „Der Motor läuft nicht mehr!“ Antwort: „Hast du einen Neustart versucht?“ Leider schaltete sich der Motor auch nach mehreren Systemneustarts nicht wieder an. Wir mussten links ran fahren.
Das Team blieb jedoch ruhig und jeder folgte den erprobten Abläufen. Wir waren vorbereitet!
Der Fehler war sofort gefunden: Der DC-DC-Wandler (der das Spannungsniveau wandelt) funktionierte nicht mehr. Beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, dass ein zugehöriges Kabel gebrochen war. Das passende Werkzeug war sofort zur Stelle und das Kabel wurde schnell ausgetauscht und fixiert. Insgesamt dauerte der ungewollte Stop knapp 15 Minuten. Das ist verkraftbar.
Leider war das Glück auch nach der Panne nicht auf unserer Seite. Der Huawei Sonnenwagen fuhr zwar ohne Zwischenfälle weiter, dafür gab es andere Probleme. Die Telemetrie des Begleitfahrzeuges fiel teilweise aus, die Supportfahrzeuge hatten zwei platte Reifen zu vermelden und der Himmel wurde immer bewölkter. Die letzten drei Rennstunden fuhren wir fast ausschließlich unter einem dunklen Wolkenschleier. Das zehrte natürlich weiter an der Batterie. Für die kommenden Tage werden wir mehr Sonnenschein benötigen.
Es bleibt spannend – bis dann und Hooroo!