Wasser ist der Quell des Lebens und äußerst wichtig für das menschliche Überleben. Tonnenweise wird es in Deutschland in Flaschen abgefüllt und nach Hause gekarrt, aber braucht es das überhaupt? Der absolute Verkaufsschlager ist Wasser in Plastikflaschen, ob mit oder ohne Sprudel, die Supermärkte sind vor allem im Sommer wie leergefegt. Aber was ist mit jenen, die nachhaltiger und günstiger leben können? Hat es heute noch einen Vorteil, direkt aus dem Hahn zu trinken?

Leitungswasser in Deutschland ist gut trinkbar

Wie es um die Qualität des eigenen Wassers aus dem Hahn steht, lässt sich mit einem Wassertest problemlos feststellen. Im Jahr 2019 verbrauchte ein deutscher Haushalt pro Tag im Schnitt 125 Liter Wasser und ein Großteil davon wurde zum Trinken verwendet. Ob als Zubereitung für Tee oder Kaffee oder einfach pur aus dem Hahn, die Deutschen lieben ihr „Kraneburger“.

Und was sagen die Behörden dazu?

Grundsätzlich ist das deutsche Leitungswasser gut bis sehr gut trinkbar, die Behörden haben strenge Belastungsgrenzwerte eingeführt und die Qualität des Grundwassers wird permanent überwacht.
Auch die Verbraucherzentrale in Deutschland hält das Wasser für gut trinkbar, gibt aber einige wichtige Tipps, die beachtet werden sollten. Dazu gehört zum Beispiel, dass das Wasser immer so lange laufen soll, bis es schön kühl direkt aus dem Hahn fließt, denn dann ist es frisch.

Wasser, das zum Beispiel in Urlaubszeiten länger als 72 Stunden in der Leitung steht, sollten wir nicht mehr als Trinkwasser verwenden. Vor der Nutzung sollte das Wasser längere Zeit aus der Leitung fließen. Generell sollte Wasser zur Verbesserung der Hygiene regelmäßig aus allen Hähnen abfließen und nach vier Stunden Standzeit zehn Sekunden fließen, bevor es zur Nahrungsmittelzubereitung verwendet wird. Experten empfehlen, darauf auch in Hotels zu achten.

Tipp: Da Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema geworden ist, sollte auch dieses Wasser nicht einfach in den Abfluss fließen. Die abfließende Menge kann aufgefangen und zum Beispiel zum Kochen genutzt werden. Wenn das Wasser dann kühl geworden ist, kann es getrunken werden.

Und welche Gefahren drohen beim Konsum von Leitungswasser?

Die wohl größte Gefahr im Leitungswasser sind Legionellen, fiese Bakterien, die in alten Rohren die besten Bedingungen für die Vermehrung finden. Legionellen können Menschen krank machen und sie entstehen vor allem dann, wenn das Wasser lange in den Rohren steht und wenn es im Sommer so richtig heiß wird. Um zu verhindern, dass sich die Legionellen in den Leitungen einnisten, ist es erforderlich, diese regelmäßig mit wenigstens 60 Grad heißem Wasser zu durchspülen.

In Deutschland ist es der Vermieter bzw. Hausbesitzer, der für die Qualität der Rohre im Haus verantwortlich ist. Regelmäßige Prüfungen sind daher wichtig, denn wenn das Grundwasser sauber und rein durch die Rohre gepumpt wird, sollte es aus dem Hahn auch entsprechend herausfließen.

Auch hier kann es für Verbraucher sehr hilfreich sein, die Qualität des ankommenden Wassers zu überprüfen, denn nur so kann wirklich sicher getrunken werden. Vor allem wenn alte Menschen, immungeschwächte Personen und Babys im Haushalt sind ist es wichtig, die Wasserqualität stets im Auge zu halten.

Fazit: Kranewasser ist gesund, Leitungen sind es aber oft nicht

Das Erdreich hält einige Schätze bereit, egal ob Rohöl, das weiße Gold Lithium – oder einfach nur Grundwasser. Die Qualität des Wassers kann aber immer nur ab der Quelle gemessen werden – für alles andere ist der Mensch verantwortlich. Gerade das Wasser unterliegt strengsten Kontrollen und somit kann es aus direkten Quellen bedenkenlos getrunken werden.

Wichtiger ist es herauszufinden, ob auch die Leitungen, durch die das Wasser sich seine Wege bahnt, wirklich entsprechend gesund und sauber sind. Kalkablagerungen sind störend und hässlich, aber gesundheitlich unbedenklich. Bei alten Kupfer- und Bleirohren ist eher Vorsicht angebracht: Schon Spuren dieser Schwermetalle im Trinkwasser können Gesundheitsstörungen auslösen.

Artikel teilen

1 Kommentar

  1. haarthhoehe

    Das Wasser muss fließen. Legionellen entstehen an den Grenzflächen kalt/heiß, in den Mischarmaturen oder in den Warmwasserbehältern. Getrunken machen sie nicht viel dank Magensäure, aber in den Lungenflügeln erzeugen sie evtl. Krankheiten wie die Lungenentzündung, über die Sprühnebel. Stehendes Wasser in den Leitungen ist daher zu vermeiden, evtl. mit automatischen Spülarmaturen, die senken auch die Temperatur und damit das Bakterienwachstum. Parallel verlegte Kalt- und Warmwasserleitungen sind zu vermeiden und die Bereitung des Heißwassers erfolgt am besten über E-Boiler oder Frischwassererwärmer. Wasser muss fließen, dann ist das gut. Für die Wasserqualität ist der Versorger zuständig, das interessiert die Legionellen überhaupt nicht.

    Antworten

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert