Zwei Jahre nach dem letzten Batterie-Update spendiert BMW dem i3 (und inzwischen auch i3s) einen neuen Stromspeicher. Dank neuer Batteriezellen steigt die Kapazität des Akkus auf 42,2 Kilowattstunden – damit hat sich die Kapazität seit der Premiere im Jahr 2013 quasi verdoppelt.
Die Reichweite mit den neuen Batterien steigt auf rechnerisch 359 Kilometer – das ist aber nur ein theoretischer Wert. Die Münchner haben hierzu die nach WLTP ermittelte Reichweite im Nachhinein auf die veraltete NEFZ-Norm hochgerechnet, um eine bessere Vergleichbarkeit mit den alten Werten zu erzielen. Hier waren es noch maximal 300 Kilometer. Gemäß der aktuellen WLTP-Messung liegt die Reichweite des i3 je nach Ausstattung zwischen 285 bis 310 Kilometern (bisher nach WLTP 235 – 255 km).
BMW selbst spricht lieber von 260 Kilometern Reichweite unter realen Bedingungen. Auch das wären etwa 60 bis 70 Kilometer mehr als das bislang aktuelle Modell mit 33-kWh-Akku. Mit dem können wir eine Alltagsreichweite von 190 bis 200 Kilometern bestätigten, ein Exemplar steht in unserer Tiefgarage.
Neue Batteriezellen sorgen für größere Reichweite
Möglich wird der Reichweiten-Zuwachs durch neue Batteriezellen. 2013 kam eine Zelle auf eine Leistung von 60 Amperestunden (Ah). Mit 96 dieser Zellen bei einer Zellspannung von 3,7 Volt kam der gesamte Akku des i3 damals auf 21,2 kWh. 2016 hat BMW den ursprünglichen 60-Amperestunden-Akku gegen einen 94-Ah-Akku getauscht, was einem Wechsel auf 33,4 kWh entspricht. Samsung SDI, die die prismatischen Zellen an BMW liefern, bieten inzwischen auch Zellen mit 120 Amperestunden an – mit diesen Zellen ergibt sich der aktuelle Sprung auf über 42 Kilowattstunden.
Die Baugröße des Akkus selbst, der nach wie vor im Unterboden der Kohlefaser-Karosserie sitzt, bleibt auch mit dem jüngsten Update unverändert. Selbiges gilt für die Fahrleistungen der beiden i3-Varianten: Der von einem 125 kW/170 PS starken Elektromotor angetriebene BMW i3 beschleunigt in 7,3 Sekunden von null auf 100 km/h, der 135 kW/184 PS starke BMW i3s bewältigt den Standardspurt in 6,9 Sekunden.
Die Änderungen, die mit dem Batterie-Update einhergehen, betreffen lediglich andere Ausstattungsmerkmale: BMW bietet jetzt eine neue Außenlackierung, eine neue Farbgebung für das optionale Interieurdesign Loft und Adaptive LED-Scheinwerfer mit Matrix-Funktion für das Fernlicht an. Außerdem sind künftig auch die Optionen Telefonie mit Wireless Charging sowie WLAN-Hotspot verfügbar.
Der i3 mit 42,2-kWh-Akku mag zwar der BMW mit der größten Batterie sein, der derzeit verkauft wird. Es gibt jedoch ein unverkäufliches Einzelstück, das eine noch größere Batterie hat und auf eine Reichweite von sagenhaften 700 Kilometern kommt. Der deutsche Entwicklungsdienstleister Lion Smart hat den BMW-Akku mit prismatischen Samsung-Zellen durch eine Eigenentwicklung mit Rundzellen im Tesla-Stil ersetzt. An dessen Kapazität von 100 Kilowattstunden kommt auch der aktuelle Serien-i3 mit neuem Stromspeicher nicht einmal ansatzweise heran.
Das gilt auch für die käuflich erwerbbare Konkurrenz: Das Tesla Model 3 in der Standard-Ausführung (geplant für Q1 2019) hat einen 50-kWh-Akku, die optionale Long-Range-Batterie kommt sogar auf 80,5 kWh. Und selbst ein Hyundai Kona Elektro (und der bald erhältliche Kia Niro EV) bringen es optional auf 64,2 Kilowattstunden und über 480 Kilometer Reichweite nach WLTP.