Nach Klimamodell-Studien werde es künftig häufiger „konvektive Starkniederschläge“ und mehr Hitze- und Trockenperioden geben, sagte am Donnerstag Eberhard Faust, Forschungsleiter für Klimarisiken und Naturgefahren bei Munich Re. „Die Wetterabläufe der vergangenen Wochen passen also grob in das Bild, dass uns der Klimawandel in der Zukunft noch viel häufiger zeigen wird.“
Der Münchner Konzern betreibt eine eigene Klimaforschungsabteilung und analysiert weltweite Unwetterdaten – als Grundlage für die Risikoabschätzung im Versicherungsgeschäft. Seit Mitte Mai komme es insbesondere südlich einer Linie von Emden nach Chemnitz örtlich zu Starkregen und Überflutungen, sagte Faust.
Lokal habe es mehrfach so stark geregnet wie es im Schnitt einmal in hundert Jahren zu erwarten wäre. „Von der derzeitigen Wetterlage mit Gewitterneigung können weiterhin vor allem West- und Süddeutschland über die kommenden Tage betroffen sein.“
Die aktuelle Wetterlage ähnele dem Mai und Juni 2016, als eine Serie schwerer Gewitter niederging, die insgesamt einen Schaden in Höhe von 2,6 Milliarden Euro anrichteten.
Schnelle Klimaveränderungen
Im Winter hatten Klimaforscher bereits prognostiziert, dass es künftig weniger Ski-Pisten geben werde. Denn ein rentabler Betrieb sei immer schwieriger. „Teils wird heute schon mit großem Aufwand künstlich beschneit, etwa 15 Jahre lang mag das mit immer höheren Kosten noch gehen, ab in 20 Jahren nicht mehr“, erklärte der Alpenforscher Werner Bätzing.
Weniger Eis, aber mehr flüssiges Wasser auf der Welt: US-Forscher gehen davon aus, dass Ende des Jahrhunderts die Durchschnittspegel an den Küsten um 65 Zentimeter höher liegen als im Jahr 2005.