Fast die Hälfte der Deutschen kann mit dem Begriff „Algorithmus“ nichts anfangen. Das ist das Ergebnis einer von der Bertelsmann-Stiftung am Mittwoch in Gütersloh vorgestellten Studie. Zwar haben demnach drei Viertel der Befragten das Wort schon einmal gehört, aber nur jeder Zehnte kann erklären, wie Algorithmen funktionieren.

Fast die Hälfte weiß, dass im Internet mit der Hilfe von den mathematischen Formeln zum Beispiel bei Facebook, Google und Twitter für den Einzelnen passgenau zugeschnitte Werbung eingeblendet wird. Dass aber Algorithmen auch bei Bewerbungen oder Krankheitsdiagnosen eingesetzt werden, weiß nur etwa ein Drittel der Deutschen.

Kurz erklärt: Der Begriff Algorithmus beschreibt eine Reihe von Anweisungen, die Schritt für Schritt ausgeführt werden, um ein Problem zu lösen oder eine Aufgabe zu bewältigen. Bei einer Suchmaschine beispielsweise bestimmt der Algorithmus, welche Webseite in den Suchergebnissen auf welcher Position angezeigt wird.

Gut oder böse?

Ob Algorithmen gut oder schlecht sind – dazu haben 46 Prozent der Deutschen der Studie zufolge keine Meinung. Allerdings empfindet eine Mehrheit ein großes Unbehagen, wenn Maschinen losgelöst vom Menschen über Dinge entscheiden sollen. 73 Prozent der Befragten fordert ein Verbot von sogenannten vollautomatisierten Entscheidungen, die ohne menschliche Beteiligung getroffen werden.

Über die Transparenz der Algorithmen wird seit geraumer Zeit auch politisch diskutiert. So hat sich die schwarz-rote Bundesregierung im Koalitionsvertrag darauf verpflichtet, zum Schutz der Verbraucher Algorithmen-basierte Entscheidungen, Dienstleistungen und Produkte überprüfbar zu machen, „insbesondere im Hinblick auf mögliche unzulässige Diskriminierungen, Benachteiligungen und Betrügereien“.

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