Kurz nach dem Führungswechsel bei Volkswagen soll nun auch das Logo aufgefrischt werden, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das wäre das erste Re-Design seit 2012. Damit will sich der Autohersteller auf die Ära der E-Autos vorbereiten und das schlechte Image aufpolieren, das ihm seit Bekanntwerden der Dieselaffäre anhaftet. Noch gibt es keine Hinweise oder Bilder, wie das neue Logo aussehen soll.
Es soll erst im kommenden Jahr zusammen mit einer neuen E-Automodellreihe der Öffentlichkeit präsentiert werden, sagte Jochen Sengpiehl, der Marketingchef von VW, bei einer Pressekonferenz am Montag in Berlin. Als Zeichen der Zeit müsse das Logo sowohl auf Autos als auch auf Smartphones eine starke Symbolkraft haben, fügte Sengpiehl hinzu.
Das VW-Logo wurde zuletzt vor sechs Jahren minimal verändert. Ansonsten ist es seit dem Zweiten Weltkrieg mehr oder weniger gleich geblieben.
„Die Marke ist, verglichen mit den vergangenen Jahren, in keinem guten Zustand“, erklärte der Marketingchef. VW habe versucht, „zu deutsch“ zu sein und habe an Emotionalität verloren. Und daran sei nicht nur der Dieselskandal schuld.
Zu der neuen Strategie gehöre auch, dass der Autohersteller seinen Social-Media-Auftritt verbessert – vor allem, um Skeptiker von E-Autos zu überzeugen. Ziel sei es, VW weniger spießig zu machen und die Innovationskraft des Herstellers deutlicher herauszustellen, zitiert Bloomberg den Marketingchef. „Die größte Herausforderung ist es, die Menschen in die elektrische Welt mitzunehmen“, sagte Sengpiehl. „Und dafür müssen wir bunter werden.“
Dafür will VW in den kommenden Monaten eng mit Werbeagenturen zusammenarbeiten.
Es ist auch der Versuch, die 20 Milliarden Euro teure Modellreihe für elektrische Fahrzeuge an den Mann zu bringen. Sengpiehl war bereits zwischen 2006 und 2009 bei VW, wechselte dann zu Hyundai Motors und kehrte September 2017 nach Wolfsburg zurück.
Der Großkonzern kämpft seit Jahren mit den Folgen der Dieselaffäre. Nachdem Matthias Müller als Konzernchef durch den Markenchef Herbert Diess ersetzt wurde, hoffen sowohl Mitarbeiter als auch Anleger auf eine Trendwende.
Dieser Artikel erschien zuerst im Handelsblatt.