Ein Opel Ampera-e, der den Fahrstrom in einer Batterie mit einer Speicherkapazität von 60 Kilowattstunden (kWh) speichert, kostet knapp 43.000 Euro. Für einen Hyundai Kona Electric sind in Deutschland wenigstens 34.600 Euro (mit 39,2-kWh-Akku, 64 kWh ab 39.000 Euro) hinzulegen, der Nissan Leaf steht mit 36.500 Euro in der Preisliste. In beiden sitzt ein Lithium-Ionen-Akku im Fahrzeugboden, der bis zu 40 kWh Strom aufnimmt.
Yves Bonnefont, der Chef von DS Automobiles aus dem französischen PSA-Konzern, hat sich das Wettbewerbsumfeld genau angesehen – und dann den Preis für den DS3 Crossback E-Tense auf 39.100 Euro für den Heimatmarkt festgelegt. Der Preis für deutsche Kunden dürfte davon nur geringfügig abweichen.
Dafür kriegen die Käufer ab Sommer ein edel anmutendes und hochwertig verarbeitetes Kompakt-SUV mit einem immerhin 50 kWh großen Stromspeicher, der einen 100 Kilowatt starken Elektromotor antreibt. Bei zurückhaltender Fahrweise wird er damit immerhin bis zu 320 Kilometer an einem Stück fahren können. Wer die Beschleunigung von 8,7 Sekunden auf Tempo 100 öfter auskosten will, wird allerdings schon deutlich früher eine Ladesäule ansteuern müssen.
Reichweitenangst braucht allerdings niemand zu haben. Dafür sorgt schon das smarte Navigationssystem, das bei Eingabe des Zielorts und nach Analyse des Fahrstils den nächstgelegenen Stromspender ansteuert, sobald der Energievorrat zur Neige geht. Und dank eines Ladegeräts, das bis zu 100 Kilowatt Gleichstrom in einer Stunde zapfen kann, werden die Ladepausen an Schnellladesäulen maximal eine halbe Stunde dauern.
Elektrisch, obendrein dynamisch und stylisch: Mit dem DS3 Crossback E-Tense startet die junge Premiummarke des PSA-Konzerns, die erst vor fünf Jahren in Paris aus der Taufe gehoben wurde, ins Zeitalter der Elektromobilität. Bis zum Jahr 2025 sollen insgesamt sechs neue Modelle auf den Markt kommen, die zumindest teilweise elektrifiziert sind, also wenigstens einen Hybridantrieb für ein umweltverträgliches Vorankommen nutzen.
So werden gleichzeitig zum DS3 Crossback E-Tense auch Bestellungen für den DS7 Crossback E-Tense geöffnet – der 220 kW starken Allradler kann immerhin bis zu 50 Kilometer weit rein elektrisch fahren oder mit der Kraft von zwei Elektromotoren den Benziner an Bord bei der Beschleunigung unterstützen. 54.300 Euro wird der Kraftsportler in der Ausstattungslinie „So chic“ kosten – damit ist er eine auch preislich überaus attraktive Alternative etwa zum Volvo XC60 Twin Engine, der für ähnliche Leistungsdaten und ein ähnliches Platzangebot fast 17.000 Euro mehr aufruft.
DS-Chef Bonnefont und seine Leute haben heftig gerechnet, um diese Kampfpreise hinzubekommen. Trotzdem, so versichert er im Gespräch mit EDISON, werde das Unternehmern mit beiden Fahrzeugen Gewinne einfahren: „Wir sind ein profitorientiertes Unternehmen.“ Wie hoch die Margen bei den Stromern im Vergleich zu den konventionell angetriebenen Fahrzeugen gleichen Typs – die noch einige Jahre im Programm bleiben sollen – wollte er freilich nicht sagen.
Schmallippig und ausweichend reagierte er auch auf Fragen nach den geplanten Stückzahlen und der Lieferfähigkeit: Weil die Modelle im Werk Sochaux auf einem Band mit den Schwestermodelle mit Verbrennungsmotor montiert werden, sei es „prinzipiell“ möglich, bei entsprechender Nachfrage den Anteil der Stromer oder Teilzeitstromer auf bis zu 50 Prozent der Gesamtfertigung hochzufahren – wenn denn genügend Akkus zur Verfügung stehen. „Die Batterien sind derzeit für alle Autohersteller der Flaschenhals“, räumt Bonnefont ein. Derzeit kommen die Lithium-Ionen-Akkus vom chinesischen Partner Dongfeng. Aber für den PSA-Manager ist die Abhängigkeit von Lieferanten in Asien kein Dauerzustand: „Wir brauchen dringend eine eigene Zellfertigung in Europa. Das ist von fundamentaler Bedeutung.“