Aufblinkende Fehlermeldungen sorgen schnell für Verwirrung. Die Technik unter der Haube ist für Autobesitzer oft schwer zu verstehen. Kleine Mängel wie ein kaputtes Rücklicht oder fehlendes Kühlwasser lassen sich leicht beheben, aber sobald ein Teil wie die Zündspule oder auch ein wichtiges Kabel nicht mehr die gewünschte Aufgabe erfüllt, kann es schnell zu einem größeren Defekt kommen. Wer kein handwerkliches Geschick und technisches Verständnis mitbringt, hat dann häufig nur eine Option – die Werkstatt. Das kann je nach Schwere des Defekts zu einem tiefen Griff in die Tasche führen.

Viele Probleme treten allerdings schleichend auf. Sie könnten behoben werden, bevor es zu einem ernsthaften Schaden kommt. Autohersteller statten ihre aktuellen Modelle dementsprechend mit technischen Utensilien wie Bordcomputern aus, die zur Erfassung unterschiedlichster Daten wie etwa der Kühlwassertemperatur oder auch dem Ölstand dienen – was allerdings ein teures Unterfangen ist. Und die Computer liefern außerdem nur bestimmte Informationen und diese häufig auch nicht im vollen Umfang. Fehleranalysen sind zudem ebenfalls nicht der Standard, weshalb so mancher Besitzer trotz bester Ausstattung nicht um einen Werkstattbesuch herumkommt.

Alle Informationen direkt aufs Smartphone

Das Unternehmen PACE bietet deshalb eine Alternative an. „Wir wollten das Smartcar für jedermann möglich machen, also eine bezahlbare Smartcar-Lösung für alle“, erklärt der PACE-Mitgründer Martin Kern. „Moderne Smartcars basieren immer auf herstellerspezifischen Systemen – oft mit recht eingeschränkter Funktionalität.“ Dafür hat das Unternehmen einen sogenannten Dongle – ein Stecker in der Größe eines USB-Sticks – entwickelt, der in den OBD-2 Port des Autos gesteckt wird. Die Schnittstelle wird zum Beispiel bei der Fahrzeugprüfung genutzt, um eine Fehleranalyse durchzuführen.

Der Stecker kann sich dann via Bluetooth mit der zugehörigen PACE-App auf dem Smartphone verbinden. Die App erfasst anfallende Fehlercodes über die Diagnoseschnittstelle. „So können sowohl Fehlercodes, die sich auf den Motor oder die innere Elektronik des Fahrzeugs beziehen, als auch Fehler, die die Abgas-Sensorik oder die Sensoren an den Achsen betreffen, erfasst werden“, sagt Martin Kern. Die App erläutert nach dem Auslesen der Fehlercodes in einfachen Sätzen, wie ein Problem behoben werden kann. Neben den Fehleranalysen gibt die App unter anderem auch Aufschluss über den Verbrauch, die Batteriespannung oder die Motorlast.

Wie werden die Daten geschützt?

Die Kommunikation zwischen Auto und Smartphone über den Dongle wirft allerdings die Frage auf, wie die Fahrzeugdaten geschützt werden. Schließlich könnte man theoretisch Einfluss auf die Daten nehmen, was für den Verbraucher ein schwerwiegendes Problem wäre. „Wir haben mehrere Sicherheitsebenen in unserem System verbaut“, sagt Martin Kern. „So nutzen wir zum Beispiel das Challenge-Response-Verfahren.“ Bei diesem Authentifizierungsverfahren stellt ein Teilnehmer (der Dongle) eine Aufgabe, die ein anderer Teilnehmer (das Smartphone) lösen muss, um zu beweisen, dass er eine Information wie zum Beispiel ein Passwort kennt, die nötig ist, damit dieser auf das System zugreifen kann. Zusätzlich wird die Verbindung zwischen dem Dongle und dem Smartphone getrennt, sobald die Zündung ausgeschaltet wird oder der Wagen länger als drei Minuten stillsteht.

Das Unternehmen entwickelt den Dongle stets weiter. So sollen die derzeitigen Funktionen um das sogenannte „Connected Fueling“ und das „Connected Parking“ erweitert werden. „Dadurch wird bargeldloses Tanken, Shoppen und Parken mithilfe der PACE App möglich“, so Kern. „Des Weiteren arbeiten wir momentan an der IFTTT- sowie Social-Media-Integration von PACE.“ Dafür arbeitet das Unternehmen mit dem Softwareriesen SAP zusammen. Zudem stehen schon einige weitere Features in den Startlöchern, die allerdings vorerst noch geheim bleiben.

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