Die konservative Regierung lobte insgesamt zwei Millionen australische Dollar (etwa 1,3 Millionen Euro) aus. Das Angebot richtet sich an Wissenschaftler aus aller Welt Australiens Umweltminister Josh Frydenberg sagte zu dem Wettbewerb: „Dies ist eine offene Einladung an die besten Köpfe unter unseren Wissenschaftlern.“ Man erhoffe sich „innovative Lösungen“ zum Schutz der Korallen und für die Genesung beschädigter Riffe. Wegen des großen Ausmaßes der Zerstörung werde jetzt auch „großes Denken“ gebraucht, egal woher.

Am größten Korallenriff der Welt haben großflächige Korallenbleichen in den vergangenen zwei Jahren beispiellose Schäden verursacht. Betroffen sind fast 90 Prozent des Riffs. Nach Einschätzung von Experten sind weite Teile der Korallenstöcke bereits tot.

Im vergangenen Jahr kündigte die australische Regierung an, unter anderem zwei Milliarden Australische Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) zu investieren, um etwa die Wasserqualität zu verbessern. Zuvor hatte die Unesco gedroht, das Great Barrier Reef auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen.

Wassertemperaturen steigen

Das Riff liegt vor der Nordostküste Australiens. Mit einer Ausdehnung von mehr als 344.000 Quadratkilometern ist es größer als ganz Italien. Als einer der Gründe für die Korallenbleiche wird vermutet, dass die Wassertemperaturen in den vergangenen Jahren um bis zu vier Grad höher lagen als sonst. Korallen sind Nesseltiere, die mit Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen leben. Bei hohen Temperaturen werden die Algen giftig, die Korallen stoßen sie ab und verlieren ihre Farbe.

Die Korallenbleiche bedeutet auch wirtschaftliche Gefahren. Experten schätzen den Gesamtwert des Great Barrier Reef auf umgerechnet etwa 38 Milliarden Euro. Allein die Möglichkeiten für den Tourismus bedeuteten einen Vermögenswert von etwa 20 Milliarden, hieß es. Insgesamt hingen mehr als 64.000 Jobs direkt von der Arbeit am Riff ab.

Umweltkatastrophe im Ostchinesischen Meer

Währenddessen findet im Pazifik die nächste verheerenden Umweltkatastrophe statt: Nach dem Untergang des Tankers „Sanchi“ im Ostchinesischen Meer breiten sich mehrere Ölteppiche aus – einer 15 Kilometer und der andere 18 Kilometer lang, wie Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Meeresverwaltung des Landes berichtete. Schiffe und ein Flugzeug seien vor Ort im Einsatz, um die Entwicklung zu beobachten. Bereits am Vortrag hatte der Umweltschutzverband WWF wegen des gesunkenen iranischen Öltankers vor schlimmen Folgen für die Natur gewarnt.

Nach Angaben der Umweltschützer hatte das Schiff 136.000 Tonnen Ölkondensat geladen und 1.000 Tonnen giftiges Schweröl als Treibstoff an Bord. Das Kondensat, das aus dem gesunkenen Tanker austritt, sei giftig für Meerestiere und Seevögel.

Zudem seien die Meeresströmungen an der Schwelle zwischen Gelbem und Ostchinesischem Meer komplex, sodass kaum vorherzusagen sei, wohin der Ölteppich driften werde. Der iranische Tanker war vor etwa einer Woche rund 300 Kilometer östlich von der Hafenstadt Shanghai entfernt mit einem chinesischen Getreidefrachter kollidiert.

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