Volkswagen hat sich jetzt festgelegt: Ab kommenden Mittwoch (17. Juni) kann die auf 30.000 Fahrzeuge limitierte „First Edition“ des Elektroautos ID.3 verbindlich bestellt werden – zum Preis von „knapp unter 40.000 Euro“. Ein von EDISON befragter VW-Händler, tippt auf einen Netto-Listenpreis (vor 16 Prozent Mehrwertsteuer) von 39.900 Euro, von dem nach den jüngsten Beschlüssen der Bundesregierung dann 9000 Euro abgezogen werden könnten. Und „Anfang September“ (die Rede ist von Kalenderwoche 37), teilte das Unternehmen dieser Tage mit, werden die ersten Käufer als so genannte „First Mover“ ihr Fahrzeug in Empfang nehmen können.

Bereits ab sofort kann passend zum Volks-Elektrowagen im Internet auch eine Art eine Art „Volks-Wallbox“ zum Schäppchenpreis geordert werden: 399 Euro ruft die VW-Tochter Elli für den ID.Charger in der Basisversion auf. Die „Tankstelle für zuhause“ (VW-Werbung) bietet eine Ladeleistung von maximal elf Kilowatt (kW) und verfügt standardmäßig über ein festangebrachtes Typ-2-Ladekabel. Zum Vergleich: Für Ladestationen mit ähnlichen Leistungsdaten von Heidelberg, Webasto oder Mennkes werden im Handel derzeit Preise zwischen 550 und 800 Euro aufgerufen.

Start für ein komplett neues Ökosystems
Mit dem preiswerten ID-Charger und einer Reihe neuer Ladeservices will VW-Vorstand Thomas Ulbrich (links) Käufern des ID.3 den Einstieg in die Ära der Elektromobilität so einfach wie möglich machen. Foto: VW

Den ID.Charger gibt es in insgesamt drei Versionen. In der Variante Connect (ab 599 Euro) lässt er sich mit dem Smartphone und dem Heimnetz koppeln. Und in der Variante Pro (ab 849 Euro) ist ein Stromzähler integriert. Das erleichtert Dienstwagen-Fahrern die Abrechnung der Stromkosten mit dem Arbeitgeber. Wer sich als Eigenheimbesitzer oder Eigentümer eines Tiefgaragen-Stellplatzes keine Gedanken über Montage der Anlage und Handwerkerrechnungen machen mag, kann bei Elli auch gleich die Installation der Ladestation ordern. In dem Fall wird eine Pauschale von 1650 Euro fällig. Dafür entfallen die Kosten von 3,50 Euro für die Anlieferung der Wallbox.

VW-Wallbox nicht nur für Volkswagen-Fahrer

Service und Wallbox sind zwar auf VW-Kunden zugeschnitten, können allerdings auch von Besitzern von Elektroautos anderer Hersteller genutzt und bestellt werden. Einzige Voraussetzung: Das Auto verfügt über einen Typ-2-Anschluss zum Laden von Wechselstrom.

Vorstand Thomas Ulbrich, der bei der Marke Volkswagen den Geschäftsbereich Elektromobilität leitet, möchte mit dem Angebot Hemmnisse abbauen, sich auf die neue Antriebstechnologie einzulassen. „Das Laden eines Elektroautos soll künftig genau so einfach und selbstverständlich funktionieren wie das Laden eines Smartphones.“ Dazu werde das Unternehmen in den kommenden Monaten ein komplettes Ladenetzwerk und auch neue Ladeservices rund um den ID.3 aufbauen.

Smartphone auf Rädern
Für den ID.3 hat Volkswagen eine komplett neue Betriebssoftware entwickelt. Foto: VW

Wichtiger als die neue Wallbox aber ist für Ulbrich, dass nun schnellstmöglich der ID.3 auf die Straße kommt. Wegen Problemen mit der hochkomplexen, selbstentwickelten Betriebssoftware vw.OS hat sich die Auslieferung des Elektroautos bereits um mehrere Monate verzögert. Seit dem Produktionsstart am 4. November vergangenen Jahres werden die 30.000 Fahrzeuge der First-.Edition auf Halde produziert, nur mit der notwendigsten Software an Bord. Die komplette Betriebssoftware soll nach der Erprobung erst ab September auf die Autos neu aufgespielt werden.

Allerdings in der ersten Phase auch nicht vollständig. Denn die ID.3-Frühbucher können zwischen zwei unterschiedlichen Optionen auswählen: Erstens die Auslieferung ihres ID.3 First Anfang September, verbunden mit einer Mitgliedschaft im exklusiven ID.3 First Mover Club. Sie genießen dann verschiedene Kundenvorteile, brauchen beispielsweise bei einem Leasing des Fahrzeugs die ersten drei Raten nicht zu bezahlen. Zwei Digitalfunktionen werden dann per Softwareupdate erst zu Beginn des nächsten Jahres aufgespielt. Dazu muss das Fahrzeug dann eine Werkstatt aufsuchen.  

Alle Funktionalitäten erst im 4. Quartal

Wer sich das ersparen und seinen ID.3 First von Anfang an mit allen 256 Funktionalitäten erleben will, wählt bei bei Vertragsabschluss die zweite Option – und geduldet sich mit der Auslieferung seines Autos bis zum vierten Quartal des Jahres.

Doch egal, welche Auslieferungsvariante der Kunde wählt: Um die Komplexität der Fahrzeugproduktion nicht zu erhöhen, ist der ID.3 First zwar in drei Ausstattungen, aber nur einer Antriebskonfiguration erhältlich: Mit einer Motorleistung von 150 Kilowatt, heckgetrieben und einer Batterie mit einer Speicherkapazität von 58 Kilowattstunden (kWh). Die Varianten mit kleinerer (45 kWh) und größerer Batterie (77 kWh) werden später nachgereicht. Wann? In dem Punkt will sich Volkswagen erst einmal noch nicht festlegen.

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