An sich wäre der Concorso d’Eleganza und das Como Autofestival 2023 der ideale Ort gewesen, um den neuen 5er-BMW erstmals der Welt zu präsentieren, den es ab Oktober erstmals auch in der Batterie-elektrischen Version i5 gibt. Doch mit Rücksicht auf die sehenswerte Studie des Concept Touring Coupés verschob Bayern die Weltpremiere der neuen Baureihe um ein paar Tage nach hinten. Mit Blick auf den Dauerregen am Comer See war das sicher keine schlechte Entscheidung.

So hatte die 5er Baureihe und insbesondere der i5 – und nur der interessiert uns hier – nun im Internet und in den sozialen Medien, auf Twitter, LinkedIn, YouTube und Facebook, seinen großen Auftritt. Ganz im Trockenen und vor der gesamten Weltöffentlichkeit, die zugeschaltet war. Und an Beifallsbekundungen mangelte es dort nicht – die Designer haben gute Arbeit geleistet, das neue Modell kommt sehr gefällig daher. Kein Wunder: Das Modell soll vor allem Geschäftsreisende und Dienstwagen-Berechtigte ansprechen.

Gefällige Erscheinung 
Die Designer haben gute Arbeit geleistet. Der i5 ist sofort als BMW zu erkennen, die markentypische Niere an der Front sprengt nicht die Dimensionen. Mit gut fünf Metern Länge ist das Modell der oberen Mittelklasse aber deutlich gewachsen.
Gefällige Erscheinung
Die Designer haben gute Arbeit geleistet. Der i5 ist sofort als BMW zu erkennen, die markentypische Niere an der Front sprengt nicht die Dimensionen. Mit gut fünf Metern Länge ist das Modell der oberen Mittelklasse aber deutlich gewachsen.

Gestraffte Formen, eine Front mit deutlichen Anleihen am kleineren i4 und dem größeren iX5 Hydrogen haben den i5 jedenfalls nicht zu einer verkleinerten Ausgabe des i7 werden lassen, dessen großspuriger, aggressiver Auftritt so manchen in Europa verschreckt. Wie bei der 7er-Baureihe hat der Kunde aber auch hier wieder die freie Wahl beim Antriebs: Neben der Elektroversion i5 wird es das Modell der gehobenen Mittelklasse weiterhin als Benziner, Diesel und Plug-in-Hybrid geben. Mit etwas Verzögerung im Frühjahr nächsten Jahres auch in der bekannten Kombiversion Touring.

Topmodell des i5 mit Boost-Taste

Das stärkste Elektromodell hört auf den Namen i5 M60 xDrive. Er verfügt, wie der Name schon andeutet, über einen Allradantrieb und eine Antriebsleistung von 442 kW oder 601 PS. Mit stattlichen 795 Nm Drehmoment (die sich im Boost kurzzeitig auf 820 Nm steigern lassen) beschleunigt das Modell in 3,8 Sekunden auf Tempo 100. Um die Reichweite von 455 Kilometer nicht zu gefährden, wird der Vorwärtsdrang allerdings schon bei 230 km/h abgeregelt.

Mit geschlossener Frontmaske 
Die 5er-Baureihe wird von BMW weiterhin auch als Benziner, mit Dieselmotor und als Plug-in Hybrid angeboten. Was unter der Motorhaube steckt, ist nicht immer sofort zu erkennen.
Mit geschlossener Frontmaske
Die 5er-Baureihe wird von BMW weiterhin auch als Benziner, mit Dieselmotor und als Plug-in Hybrid angeboten. Was unter der Motorhaube steckt, ist nicht immer sofort zu erkennen.

Nicht ganz zu dynamisch ist der schwächere i5 eDrive 40, für den sich wohl die meisten Elektro-Käufer entscheiden dürften. In der Version verfügt der Stromer über eine Antriebsleistung von 250 kW oder 340 PS, das maximale Drehmoment beträgt hier 430 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 193 km/h angegeben, die maximale Reichweite mit 582 Kilometern. Danach muss der Stromer an die Ladestation, wo Gleichstrom leider nur mit maximal 205 kW aufgenommen wird. In der Disziplin bieten vergleichbare Modelle wie der Hyundai Ioniq 6 deutlich mehr.

Spurwechsel mit Blick-Betätigung

Beim Fahrwerk gibt es auf Wunsch elektronische Dämpfer, Wankstabilisierung, Hinterradlenkung und eine Luftfederung an der Hinterachse. Die Fahrerassistenzstufe drei bleibt auch beim neuen i5 bis auf weiteres außen vor. Immerhin gibt es in Deutschland, den USA und Kanada ein erweitertes Level-2-Sytem mit einem Autobahnassistenten bis 130 km/h. Erstmals als Weltneuheit: der aktive Spurwechselassistenten mit Blick-Betätigung. Der bietet keinen großen Mehrwert im Alltag, dafür aber allemal einen beeindruckenden Showeffekt. Über den optionalen Parkassistenten lässt sich die neue Limousine noch aus bis zu 200 Metern Entfernung mit dem Smartphone in die Garage steuern.

Fahrerzentriert
BMW verzichtet beim i5 auch in der sportlichen Topversion auf einen dritten Bildschirm für den Beifahrer, aber nicht auf Karbon-Optik. Per Knopfdruck lassen sich dem Antrieb ein paar Newtonmeter Drehmoment mehr entlocken. Foto: BMW
Fahrerzentriert
BMW verzichtet beim i5 auch in der sportlichen Topversion auf einen dritten Bildschirm für den Beifahrer, aber nicht auf Karbon-Optik. Per Knopfdruck lassen sich dem Antrieb ein paar Newtonmeter Drehmoment mehr entlocken. Foto: BMW

Was sonst noch auffällt: Groß ist er geworden, der neue BMW i5. Mit einer Länge von 5,06 Metern spielt er in einer Liga, in der einst der klassenhöhere 7er in der Version mit normalem Radstand unterwegs war. Wer die aktuellen BMW-Modelle kennt, wird im Innenraum wenige Überraschungen erleben. Aus iX und i7 ist das zum Fahrer hin ausgerichtete „Curved Display“ mit zwei 12,3 und 14,9 Zoll großen Bildschirmen bereits bekannt. Und wie schon beim großen Bruder fehlt etwas überraschend auch beim i5 ein zumindest optionales Beifahrerdisplay.

i5 startet im Oktober mit 70.200 Euro

Marktstart für den BMW i5 eDrive40 ist am 21. Oktober, als Startpreis ruft BMW 70.200 Euro auf. Im Frühjahr 2024 folgen die beiden Plug-in-Hybride 530e (Vierzylinder mit 220 kW/299 PS) sowie 550e xDrive (Sechszylinder mit 360 kW / 489 PS), die übrigens im Elektromodus über 90 Kilometer emissionsfrei zurücklegen können.

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