Bei Spritpreisen von über zwei Euro pro Liter kann man schon ins Grübeln kommen – ob jetzt nicht die Zeit gekommen ist, die Antriebswende zu vollziehen und auf ein Elektroauto umzusteigen. Und das tun offenbar auch immer mehr Menschen: Bereits jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent) sieht im Stromer als das ideale Fortbewegungsmittel der Zukunft. Unter den 16- bis 39-jährigen ist das Elektroauto sogar für 24 Prozent die Wahl Nummer eins.
Bei den Die öffentlichen Verkehrsmittel fallen dahinter deutlich zurück. Allein das Fahrrad bietet noch größere Potenziale zugleich umweltverträglich wie kostengünstig mobil zu bleiben. Das geht aus der Mobilitätsstudie 2022 der HUK-Versicherungsgruppe hervor. Mehr als 4000 Personen im Alter von über 16 Jahren wurden dabei in allen Bundesländern befragt.
Nach der Umfrage sind es vor allem wirtschaftliche Gründe, die das Interesse am Elektroauto und die Beliebtheit der Stromer spürbar gesteigert haben – Umweltaspekte stehen interessanterweise dahinter zurück. 49 Prozent der Befragten wünschen sich, das Mobilität auch in Zukunft bezahlbar bleibt und trotz der Anstrengungen zum Klimaschutz eher sinken statt steigen. Um die Umwelt ängstigen sich hingegen nur 18 Prozent – ein Drittel weniger als bei der ersten Befragung im Jahr zuvor.
Kritik an Bevormundung und einseitiger Forschung
Deutliche Signale sandten die Befragten auch in anderer Beziehung an die Politik: Sie wollen auch in Zukunft selbst bestimmen, wie sie ihre Mobilität gestalten. 23 Prozent äußerten ihre Sorge über eine zu starke öffentliche Bevormundung und kritisierten ein „einseitiges Forschung“ von Industrie und Wissenschaft“ in politisch vorgegebenen Richtungen. Deutliche Kritik gab es zudem daran, dass in den zurückliegenden fünf Jahren zu wenig unternommen wurde, um die öffentlichen Verkehrsangebote in punkto Kosten, Flexibilität und Sauberkeit zu verbessern. In vielen Punkten sei das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel in den Disziplinen eher schlechter als besser geworden – mit dem Ergebnis, dass die meisten Menschen dem Auto treu blieben und auch in Zukunft treu bleiben wollen.
„Für die Mehrzahl der Deutschen ist das alleinige Zurückdrängen des Autos keine zielführend Zukunftsstrategie – auch nicht in den Städten“, interpretierte Jörg Rheinländer das Ergebnis der Studie. Bei der HUK Coburg Versicherungsgruppe ist er als Vorstand verantwortlich für die Versicherungen rund um das Auto.